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0322 - Das Fratzengesicht

0322 - Das Fratzengesicht

Titel: 0322 - Das Fratzengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn gewarnt und gleichzeitig gereizt. Auch neugierig gemacht, denn Mandra wollte es auf keinen Fall zulassen, daß ihm dieses Wesen entwischte. Das Fratzengesicht hatte er natürlich nicht vor sich gesehen, doch er war sicher, daß es bereits reagiert und deshalb seinen Warner ausgeschickt hatte.
    Der Gegner war nach links verschwunden. Dort lagen hohe Blöcke vor einer Felswand. Das Geröll mußte zusammen mit den die Strecke blockierenden Steinen von oben herabgefallen sein. Die Wand konnte der Inder als grauen, in die Höhe wachsenden Schatten erkennen. Sie zeigte tiefe Einschnitte, die wie dunkle Insel wirkten.
    Mandra kletterte über die ersten Steine hinweg. Er wollte einfach nicht glauben, daß sich der andere in Luft aufgelöst hatte. Seiner Ansicht nach hielt er sich versteckt. Möglicherweise nur aus dem Grund, um Mandra wegfahren zu sehen.
    Ihn ärgerte es, daß er die Taschenlampe im Jeep gelassen hatte.
    Noch einmal zurückzugehen und sie zu holen, wollte er auch nicht.
    Sein Gegner hätte zu leicht verschwinden können.
    Nachdem der Inder die Felsblöcke überklettert hatte, blieb er stehen.
    Seinen Kopf beugte er vor. Er hörte aber nur mehr die ihm inzwischen bekannten Geräusche, wie das Säuseln des Windes über dem Gestein.
    Ansonsten herrschte eine trügerische Ruhe.
    Die seltsamen Einschnitte innerhalb der Felsen interessierten Mandra natürlich. Vielleicht waren es Eingänge zu unheimlichen Höhlen, die vor langen Jahren einmal entstanden waren.
    Der Eingang war so schmal, daß Mandra normal nicht hindurchpaßte.
    Er stellte sich schräg und tauchte hinein.
    Der Spalt verbreiterte sich, so daß der Inder normal laufen konnte.
    Er versuchte, so wenige Geräusche wie nur möglich zu machen.
    Auf Zehenspitzen ging er weiter. Er stieg über kleine, auf dem Boden liegende Steine und tauchte immer tiefer in den engen Schlauch ein.
    Bis ihn die Stimme aufhielt. Eine flüsternde Warnung erreichte seine Ohren.
    »Bleib stehen!«
    Mandra gehorchte. Um seine Lippen zuckte ein schmales Lächeln.
    Er wußte nun genau, daß der Diener des Fratzengesichts nicht verschwunden war. Und diesmal würde er dem Inder so Rede und Antwort stehen, wie er es wollte.
    Tief atmete Mandra ein. Er verließ sich auf seine vier Dolche.
    Sollte der andere etwas von ihm wollen, Mandra würde ihm die Waffen in den Körper stoßen.
    »Und jetzt?« fragte der Inder.
    »Du hast auf meine Warnung nicht gehört.«
    »Nein, das siehst du.«
    »Willst du das Fratzengesicht herausfordern?«
    »Zunächst einmal dich!«
    Das Lachen des anderen klang in dem engen Felsschlauch hohl und gleichzeitig dumpf. »Ich habe das Gefühl, daß du dir zuviel vorgenommen hast. Das Fratzengesicht hat bisher jeden vernichtet, auch du entkommst ihm nicht. Ich gebe dir eine letzte Möglichkeit, zu verschwinden. Nimmst du sie nicht wahr, hast du die Folgen selbst zu tragen.«
    »Ich werde bleiben!« Mandra hatte die Antwort gegeben und war gleichzeitig vorgegangen. Nach zwei Schritten sah er den Sprecher.
    Wieder fiel ihm das seltsame Leuchten auf, das die Gestalt umgab.
    Ein unheimlicher Schein, der auch das Gesicht nicht ausließ.
    Welche eine Fratze!
    Mandra hielt für einen Moment den Atem an, denn vor ihm stand ein Vampir!
    Obwohl er eigentlich hatte damit rechnen müssen, war er dennoch überrascht. Bisher hatte er nicht gewußt, mit welchen Dienern sich das Fratzengesicht umgab, nun war ihm alles klar.
    Mit Blutsaugern!
    Das seltsam blauviolette Gesicht zitterte auf der Haut. Es machte das Gesicht zu einer dämonischen Fratze, ließ die Züge zerfließen und verzerrte sie. Der Vampir hatte das Maul aufgerissen. Deutlich sah Mandra Korab die beiden Zähne. Sie liefen an ihren unteren Seiten spitz zu und glichen damit Nadeln, die in die Haut der Opfer geschlagen werden sollten.
    Auch Mandra würde nicht verschont werden.
    Der Vampir bewegte sich. Dabei erkannte der Inder, daß er am Ende des langen Spalts gestanden und sich mit dem Rücken gegen die Wand gepreßt hatte.
    Schleichend kam er vor. Der Mensch besaß Blut. Und vom Blut des Menschen ernährte er sich.
    Mandra Korab ließ ihn kommen. »Wo steckt das Fratzengesicht?« fragte er. »Sag es mir!«
    Der Vampir lachte. »In Hongkong«, erwiderte er flüsternd. »Das Fratzengesicht hält sich in dieser Stadt auf, wo auch seine Diener zu Hause sind…«
    »Was hat es vor?«
    »Ich werde dir nichts sagen«, flüsterte der Blutsauger. »Gar nichts mehr. Ich passe nur auf, damit es keiner versucht,

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