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0322 - Leonardos Höllenwurm

0322 - Leonardos Höllenwurm

Titel: 0322 - Leonardos Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unsichtbare Kraft, die wenige Sekunden lang zupackte, und im gleichen Moment war das Amulett wieder tot!
    Es war abgeschaltet worden! Von Leonardo!
    Und der stand da, schien um das Doppelte gewachsen zu sein, und seine Augen funkelten. Sein Gesicht zerfloß, nahm das krötenähnliche Aussehen an, das Zamorra von früher her kannte. Leonardo war ein Gestaltwandler, der sich jedes beliebige Aussehen geben konnte! Er mußte, seit er Dämon war, eine Menge hinzugelernt haben.
    »Glaubst du, du wärst mir entgangen?« schrie Leonardo. »Stirb, du Hund!«
    Der Riesenwurm, der bereits nach dem schwebenden, im Netz gefangenen Grym schnappte, stieß diesen jetzt einfach beiseite, daß er durch die Luft flog und gegen einen Baum prallte. Dann jagte das Monster los, kämpfte sich durch das Unterholz.
    Zamorra wußte, daß er keine Chance mehr hatte. So konnte er gegen die Bestie nicht kämpfen. Er besaß keine wirksamen Waffen, und selbst das Amulett, wenn es funktioniert hätte, konnte ihm nicht helfen. Der Riesenwurm war gegen seine Energien gefeit. Zamorra blieb nur eines: die Flucht. Er mußte die anderen warnen, mußte sich selbst in Sicherheit bringen und versuchen, einen Abwehrzauber zu finden, mit dem er dieser Bestie begegnen konnte, die niemals auf der Erde entstanden war.
    Er rannte, und er hoffte, daß er schnell genug am Wagen war, um der Bestie entkommen zu können. Der Bestie, die schon ganz nah hinter ihm war…
    ***
    Leonardo deMontagne lachte spöttisch und näherte sich Bjern Grym, der am Baum herab zu Boden gerutscht war. Der Schwede versuchte sich aus dem Netz zu befreien. Aber er schaffte es nicht, verstrickte sich nur immer tiefer darin.
    »Das ist nur eine kleine Kostprobe, mein lieber Bjern«, sagte Leonardo und nahm wieder das glatte, nichtssagende Gesicht an. »Erkennst du die Macht des Wurms? Oh, du Narr, warum hast du nicht deine Para-Gabe benutzt, um dich zu retten?«
    Bjern schwieg verbissen.
    »Ah, du hast es erkannt«, sagte der Dämon. »Du hast erkannt, daß ich dich blockieren kann, wenn ich will. Deshalb kannst du auch Zamorra nicht retten. Und du willst es doch auch gar nicht, nicht wahr? Denn wenn du es doch versuchst, stirbst du durch den Wurm, und alle anderen gehen unten in der Ville zugrunde.«
    Bjern schwieg immer noch.
    Mit einer Handbewegung zerstörte Leonardo das Netz. Bjern blieb am Boden hocken. Er sah Leonardo haßerfüllt an.
    »Wenn du glaubst, der Wurm sei beschäftigt«, sagte Leonardo, »dann fühlst du dich leider etwas zu sicher. Sieh.« Er öffnete die Faust, in der sich ein kleiner, drahtähnlicher Wurm befand. Leonardo ließ ihn ins Gras fallen. Augenblicklich begann der Wurm zu wachsen. Innerhalb von Sekunden schwoll er zu Armlänge an. Er wuchs noch bedeutend schneller als die Bestie in der Steuerkanzel der Yacht, und er war vom gleichen Schlag wie die beiden anderen.
    Leonardo lachte wieder.
    »Du fragst dich, wie du deinen ersten Wurm mit Feuer töten konntest? Ich feite ihn nicht dagegen, denn du solltest doch deine Chance haben. Dieser hier aber ist nicht zu vernichten, und jener, der Zamorra fängt, auch nicht. Du siehst, ich habe dich in der Hand. Du wirst dich hier und jetzt entscheiden, ob du in meine Dienste trittst. Bedenke, daß es nicht allein um dein Leben geht.«
    Bjern preßte die Lippen zusammen.
    »Ich habe wohl keine andere Wahl«, keuchte er.
    »Das heißt?«
    »Ja, verdammt noch mal!« schrie der Schwede gequält. »Ja, ich tue es!«
    »Das ist gut. Ich wußte, daß du vernünftig bist«, sagte Leonardo. »Übrigens: du wirst mich niemals hintergehen können. Denn ich habe die Kontrolle über dich. Auch in ferner Zukunft.«
    »Der Teufel soll dich holen«, keuchte Bjern Grym.
    Leonardo lachte wieder spöttisch.
    »Ich bin der Teufel«, sagte er. »Der Fürst der Finsternis höchstpersönlich.« Vor den Augen des Schweden veränderte er sein Aussehen. Teufelshörner sprossen aus seiner Stirn, ein Schweif mit Zackenspitze peitschte… dann war er wieder der Dunkelgekleidete mit dem glatten Gesicht.
    »Du wirst meine Befehle empfangen und ausführen«, sagte Leonardo. »Oder… meine Rache spüren. Und denke stets daran: auch andere werden sterben, nicht nur du. Qualvoll sterben. Ich habe in fast tausend Jahren Aufenthalt in der Hölle gelernt, was Qual ist, und ich kenne eine Million Arten, einen Menschen zu foltern, bevor er stirbt. Und nun… bis bald, mein treuer Diener.«
    Er lachte wieder, laut und höhnisch und meckernd wie ein wahnsinniger

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