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0322 - Leonardos Höllenwurm

0322 - Leonardos Höllenwurm

Titel: 0322 - Leonardos Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an der Etsch entlang führte… aber das war eigentlich schon alles. Ortschaften gab es da nicht, höchstens Einsiedlerhütten, aber ein Mann wie Grym paßte nicht zu Einsiedlern.
    Zamorra fuhr noch ein wenig weiter, so daß der Maserati von der schnurgeraden Waldstraße aus nicht zu sehen war, ließ ihn dann am Straßenrand stehen und lief querfeldein zu Fuß auf das Wäldchen zu. Er hielt sich dabei sehr weit seitwärts, um aus einer anderen Richtung her einzudringen.
    Deshalb befand er sich erst im Unterholz in Hörweite, als das meiste des Gesprächs schon vorüber war. Er sah den schwarzen Cadillac und seinen geheimnisvollen Fahrer, und er hörte, wie dieser von der Falle sprach, die zuschnappen würde.
    Ein Dämon, durchzuckte es Zamorra. Aber welcher mochte es sein? Und, warum sprach das Amulett nicht auf ihn an?
    Es war wie tot, erloschen!
    Er wünschte, er hätte den Ju-Ju-Stab bei sich gehabt. Der wirkte garantiert immer und auf jeden echten Dämon. Selbst der furchtbare Alptraumdämon Muurgh war vor dem Ju-Ju-Stab zurückgewichen, hatte lieber die Flucht ergriffen, als es auf eine Auseinandersetzung ankommen lassen.
    Aber der Stab befand sich im Safe im Château Montagne.
    »Hier«, sagte der Unheimliche laut und hob die Hand.
    Und eine furchtbare Kreatur brach auf der anderen Seite aus dem Dickicht hervor. Ein Wurm, ein Tausendfüßler…? Gelb glühten die Facettenaugen im rötlichen Kugelkopf, und die Krebsscheren klickten. Allein jeder der Scherenarme war so groß wie ein Mensch. Und dieses Ungeheuer brach sich jetzt mit Urgewalt Bahn und griff an.
    Zamorra riß das Amulett unter dem T-Shirt hervor. Er mußte es zum Eingreifen zwingen! Er durfte nicht zulassen, daß diese Höllenbestie Bjern Grym tötete, daß sie dann eventuell noch andere Menschen angriff…
    Konzentrierte Gedankenbefehle, Verschieben der Hieroglyphen… nichts geschah! Merlins Stern reagierte nicht!
    Zamorra hörte Björn Grym schreien. Er sah, wie der Schwede versuchte, den Rolls-Royce zwischen sich und die Bestie zu bringen. Aber das Ungeheuer rammte den Wagen einfach, schleuderte ihn mit einem mächtigen Ruck seines wurmartigen Körpers beiseite und knickte ganz nebenbei noch ein paar Bäume ab.
    Zamorra keuchte.
    Er hatte nur noch eine Möglichkeit, auch wenn ihn das unglaublich viel an Kraft kostete. Merlins Machtspruch mußte das Amulett zum Eingreifen zwingen?
    »Analh natrac’h - ut vas…«
    Weiter kam er nicht.
    Merlins Stern aktivierte sich bereits. Irgendwie mußte das Amulett die merlin’sche Supermagie erkannt haben und begriff wohl, daß eine weitere Weigerung keinen Sinn hatte. Zamorra brauchte die Formel nicht zu beenden. Das Amulett glühte, und es wurde glühend heiß, ohne Zamorra dabei zu verbrennen. Und im Drudenfuß zeichnete sich ein Bild ab.
    Ein schwarz gekleideter Mann, dessen Gesicht an das einer fetten Kröte erinnerte…
    Das war Leonardo deMontagne!
    Er war der Drahtzieher! Er war der Dunkle am Cadillac! Und im nächsten Moment flammte ein weißer Blitz aus dem Amulett, traf den Riesenwurm und zerplatzte förmlich funkensprühend an seiner Schuppenhaut. Ein zweiter Blitz folgte, ein dritter. In rasender Folge feuerte das Amulett seine Strahlen ab. Der Riesen wurm wurde zurückgeschleudert. Flammen tanzten über seinen Körper. Aber das Biest mußte unglaublich gepanzert sein, daß es der starken Magie widerstehen konnte. Es brannte nur, stank dabei wie zehn Tankwagen voller Jauche bis zum Himmel und wieder zurück, aber es verbrannte nicht, es wurde nicht zerstört! Das Feuer packte einfach nicht!
    Bjern Grym versuchte, die Chance zu nutzen und zu fliehen. Er rannte an dem umgestürzten Wagen vorbei. Da hob Leonardo die Hand. Etwas flirrendes löste sich daraus, jagte hinter dem Schweden her und zerplatzte über ihm zu einem gewaltigen, engmaschigen Netz, das sich über ihn stülpte und ihn zu Fall brachte. Leonardo drehte die Hand, machte Fingerbewegungen, und Bjern Grym flog in seinem Netz gefesselt durch die Luft auf das funkensprühende Ungeheuer zu!
    Im nächsten Moment mußte er die Strahlbahnen aus Zamorras Amulett kreuzen!
    Der erkannte die Gefahr rechtzeitig und änderte die Schußbahn, indem er das Amulett leicht drehte. Der nächste weiße Blitz traf den Fürsten der Finsternis, schleuderte ihn meterweit zurück, konnte aber auch ihn nicht töten.
    Da richtete Leonardo sich gegen Zamorra.
    »Jetzt ist’s aber genug!« hallte sein wütendes Brüllen durch den Wald. Zamorra spürte eine

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