Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0322 - Leonardos Höllenwurm

0322 - Leonardos Höllenwurm

Titel: 0322 - Leonardos Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Gedanken überschlugen sich. Wenn er Pech hatte, gab es nicht nur diese zwei, sondern auch noch weitere Ungeheuer dieser Art… das war tatsächlich ein großangelegter Plan!
    Noch verharrten die Bestien still, warteten ab. Es war, als lauerten sie auf einen Befehl zum Angreifen. Leonardos Befehl? Aber wovon würde dieser Befehl abhängen? Zamorra nahm an, daß Leonardo sowohl ihn als auch Nicole hier ausschalten wollte. Aber Nicole mußte doch dort unten sein.
    Warum also machten sich die schier unverwundbaren Bestien noch nicht über die Partv-Gesellschaft her, über die Opfer, die ihnen kaum entgehen würden?
    Tausend Gedanken gingen Zamorra durch den Kopf. Hilfe von außen… aber wer konnte schon kommen und eingreifen? Der Ju-Ju-Stab oder der Dhyarra-Kristall, beides wohlverwahrt in Frankreich… bis Raffael sie herbrachte, war es alles zu spät. Ted Ewigk… Zamorra wußte nicht einmal, wo er sich befand. Gryf oder Teri, die beiden Druiden… auch sie waren unerreichbar. Rob Tendyke und Bill Fleming befanden sich drüben in den USA.
    Es gab nichts und niemanden. Diesen Kampf mußte er allein durchstehen. Zumindest mußte er versuchen, die Menschen zu warnen, mußte sie veranlassen, das Grundstück zu verlassen und zu verschwinden, so weit fort wie eben möglich. Das konnte einen Zeitgewinn bringen. Er mußte April Hedgeson zu überreden versuchen. Sie würde absolut nicht erbaut davon sein, daß ihre Party gesprengt wurde. Aber sie war die einzige, die Zamorra Glauben schenken würde, weil sie selbst eben schon einschlägige Erfahrungen mit schwarzmagischen Effekten gemacht hatte. Sie mußte unter irgend einem Vorwand die Leute dazu bringen, das Grundstück sofort zu verlassen…
    ...wenn die dämonischen Bestien nicht längst schon jede Fluchtmöglichkeit blockiert hatten!
    Zamorra bewegte sich durch das Buschwerk. Er mußte versuchen, einigermaßen ungesehen zwischen den Bestien hindurchzuschlüpfen. Die Riesenwürmer selbst waren vom Haus aus nicht zu sehen. Es war inzwischen so dunkel geworden, daß sie sich nur als dunkle Schatten vom Sand oder vom Horizont abhoben. Aber wer selbst im Licht stand wie die Partygäste, würde nichts erkennen können, was sich außerhalb des Lichtkreises im Dunkeln befand.
    Auch nicht diese monströsen Ungeheuer…
    Und Zamorra sah noch etwas.
    Die Yacht war fort.
    Unterschwelliger Zorn erfaßte den Parapsychologen. Dieser Grym hatte also doch Dreck am Stecken. Nach dem Gespräch mit dem Dämon im Wald hatte er sich aus dem Staub gemacht, sich in Sicherheit gebracht, statt die anderen Partygäste zu warnen!
    Zamorra pirschte sich weiter vor. Nach ein paar Minuten kam der Augenblick, in dem er den Schutz der Büsche und Sträucher verlassen mußte, wollte er die Villa erreichen. Aber jetzt sah er plötzlich noch ein Hindernis, mit dem er nicht gerechnet hatte. Das war der hohe Zaun, der das Privatgrundstück vom öffentlichen Gelände abtrennte.
    Für ihn war der Zaun ein gewaltiges Hindernis. Ein verfolgender Monsterwurm würde ihn einfach niederwalzen.
    Zamorra überlegte. Wenn er sich nach links wandte, zur Straße hin, um das Haustor zu erreichen, gelangte er in den Wahrnehmungsbereich von Wurm Nummer zwei. Wandte er sich nach rechts, zum Wasser, um den Zaun dort zu umgehen, näherte er sich zwangsläufig Wurm eins. Der hatte ihn zwar für tot gehalten und weggeschleudert, aber Zamorra war sicher, daß das Biest seinen Irrtum jetzt blitzschnell einsehen würde.
    Er mußte sich also etwas anderes einfallen lassen.
    Unsichtbar werden…
    In diesem Moment wünschte er sich, er hätte damals nicht zugelassen, daß die Kappe des Zwergenkönigs Alberich wieder dem Rhein zurückgegeben wurde. Nacht und Nebel, niemand gleich hätte er sich an den Würmern vorbeischleichen können, vollkommen unsichtbar. Es gab noch eine andere Methode, die er einmal von einem tibetanischen Mönch gelernt hatte, allein durch Geisteskraft und Konzentration anderen die Unsichtbarkeit vorzugaukeln. Der Mönch hatte sich unsichtbar durch Menschenmengen bewegt, ohne- aufzufallen. Aber Zamorra war nicht sicher, ob er das in seinem gegenwärtigen Stadium der Erschöpfung schaffen würde, und ob darüber hinaus sich die Monsterwürmer von diesen Gaukeleien beeindrucken ließen. Er konnte es versuchen, mehr nicht.
    Und er mußte quer über den Zaun.
    Der war oben mit Stacheldraht gesichert. Zamorra schluckte. Er würde Zeit verlieren, da hinüber zu kommen. Vielleicht sollte er doch lieber am Zaun entlang

Weitere Kostenlose Bücher