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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hatten sie mich auf dem Meer gesucht, oder suchten sie mich noch immer?
    Wieder kam eine Welle. Ich war in Gedanken versunken und hatte es nicht rechtzeitig geschafft, mich zu ducken. Deshalb wurde ich überspült. Wasser drang in Mund, Nase, Rachen. Ich wartete, bis sich die Woge zurückzog, schüttelte mir die Nässe aus den Haaren und hörte ein kehliges Lachen, das hinter mir aufgeklungen war.
    Umdrehen konnte ich mich nicht. Ich brauchte es auch nicht, denn ich wußte, wer das Lachen ausgestoßen hatte.
    Piau-Tu!
    Trotz der Feuchtigkeit wurde meine Kehle trocken. Meine Waffen hatte ich verloren. Und das Kreuz nutzte mir überhaupt nichts. Ich befand mich in einer absolut sicheren Falle. Wahrscheinlich war der Chinese gekommen, um meinem Leben ein Ende zu bereiten.
    Es würde ihm verdammt leichtfallen.
    Ich sah ihn noch nicht, dafür hörte ich ihn. Ganz in der Nähe mußten weitere Felsen wie flache Buckel aus dem Wasser schauen, denn es entstanden die typischen Geräusche, die jemand verursacht, wenn er von Stein zu Stein springt.
    Dann war er neben mir. Scharf mußte ich den Kopf nach links drehen, um ihn überhaupt sehen zu können. Er hockte auf einem Felsen.
    Allerdings höher als ich, so daß er von den Wellen weder getroffen noch heruntergespült werden konnte.
    »Was willst du?« fragte ich.
    »Kannst du dir das nicht denken?« Ich hörte den Hohn aus seiner Stimme deutlich hervor.
    »Du willst mich erschießen?«
    »Nein, John Sinclair, das würde ich nie machen. Aber töten muß ich dich. Nur mache ich mir an dir nicht die Hände schmutzig. Ich habe eine blendende Idee, die unmittelbar mit den Todesfelsen in Zusammenhang steht, denn so wie du sterben wirst, sind vor dir und in früheren Zeiten kaum zu zählende Menschen ums Leben gekommen.«
    »Gib mir schon die Kugel!« forderte ich ihn auf.
    »Auch das nicht.«
    Er mußte etwas Besonderes in der Rückhand haben, wenn er so sprach. Automatisch dachte ich an die Gehängten. Ob er sich ihre Hilfe sichern wollte, um mich ins Jenseits zu befördern?
    Es war alles möglich. Deshalb wartete ich auch lauernd ab, wobei mir einfiel, daß ein Zeitgewinn kostbar war, und ich weitere Fragen stellte.
    »Weshalb hast du mich gerettet?«
    »Weil das Ertrinken ein zu sanfter Tod gewesen wäre. Wir haben uns etwas anderes ausgedacht. Sei froh, daß ich so gut schwimmen kann. Es war nicht einfach, dich an Land zu schleppen und an den Felsen zu ketten. Aber es hat sich gelohnt, wie ich meine.«
    Für ihn bestimmt, für mich weniger. Allmählich wurde ich unruhig.
    Dieser verfluchte Hundesohn versprach mir den Tod und tat noch nichts. Was hatte er nur vor?
    Ich drehte den Kopf, so weit es ging.
    Bevor die nächste Welle anrollte und mich überspülte, erkannte ich, daß er etwas in der Hand hielt. Es sah mir nach einem Vogelkäfig aus, wobei ich glaubte, daß es bestimmt keiner war.
    Die Woge schwappte zurück. Meine Sicht wurde wieder klarer.
    Auch Piau-Tu hatte sich vorgebeugt und etwas von der Welle mitbekommen.
    Er streckte einen Arm aus, so daß ich in den »Vogelkäfig« hineinschauen konnte. Mein Blick fiel durch das enge Maschendrahtgitter auf den Boden des Käfigs, und dort sah ich Tiere, die aussahen wie Aale.
    Hatten Aale glühende Augen?
    Nein, bestimmt nicht. Was der Chinese in dem Käfig gefangenhielt, mußte eine dämonische Mutation sein. Vielleicht durch Schwarze Magie beeinflußte Fische, die für einen Menschen wie mich tödlich waren.
    Ich wurde noch blasser. Piau-Tu mußte es gesehen haben, denn er begann zu lachen. »Jetzt packt dich die Angst, wie?«
    »Was ist das?« fragte ich.
    Er lachte wieder, hob den Käfig höher und schwenkte ihn vor meinen Augen. »Das sind Tierchen, aber ganz besondere. Es gibt sie nur auf dieser Insel, die von meinem Herrn und Meister beherrscht wird. Warte nur ab, ich erkläre es dir gleich.«
    Die stets wiederkehrenden Wellen schwappten über mir hinweg.
    Diesmal hatte ich die Luft angehalten. Nachdem ich Atem geholt hatte, drehte ich wieder den Kopf.
    Mein Gegner hatte seine Position nicht verändert. Nach wie vor hockte er auf dem Felsen und hielt den Korb oder Käfig fest. »Wo waren wir stehengeblieben? Ach, ja, bei den Aalen, wie du sie genannt hast. Schau hin, wie sie sich bewegen. Wunderbar, nicht. Sie sind glitschig, man kann sie nicht festhalten, und sie sind sehr angriffslustig. Hast du schon einmal gehört, daß Tiere hassen können? Wahrscheinlich nicht, aber diese hier können es.«
    »Komm endlich zur

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