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0324 - Die Geliebte des Dämons

0324 - Die Geliebte des Dämons

Titel: 0324 - Die Geliebte des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht glauben. Kataya war die Liebe. Hatte sie sich versprochen, oder hatte ich mich verhört?
    Ich schaute meinen Freund Suko an und sah nur, wie er die Schultern hob. Also kam er auch nicht mit dieser Antwort klar.
    Shao mußte sich geirrt haben. Kataya war etwas Böses, etwas Schreckliches, es konnte einfach nicht das krasse Gegenteil davon sein.
    Nein, da mußte sich Shao geirrt haben. Wahrscheinlich war sie mit ihren Gedanken ganz woanders gewesen, nur nicht beim Thema.
    Das flüsterte ich auch Suko zu.
    Der verstand mich falsch und fragte: »Meinst du, daß Shao schon verwirrt ist?«
    Ich erschrak über den drohenden Unterton in seiner Stimme. So hatte ich Suko selten erlebt. Wir konnten uns immer viel sagen, hatten Vertrauen zueinander, diese Reaktion sah ich bei ihm als sehr ungewöhnlich an.
    Ich wiegelte ab. »So habe ich das nicht gemeint, Suko, wirklich nicht. Du hast es falsch verstanden.«
    »Dann entschuldige dich, John!«
    Jetzt wurde auch ich sauer. »Bitte, wenn du es so haben willst. Hiermit entschuldige ich mich.«
    »Angenommen. Und hüte dich in Zukunft davor, noch einmal so etwas auszusprechen.«
    Mir lag die entsprechende Erwiderung auf der Zunge, ich schluckte sie um des lieben Frieden willens herunter. Vergessen war das Thema allerdings nicht. Ich würde Suko noch darauf ansprechen, das nahm ich mir vor. Wichtig war einzig und allein Shao. Unsere anderen Differenzen mußten wir hinten anstellen.
    Sie lag flach auf dem Rücken. Die Lippen hatte sie ein wenig verzogen. Es sah aus, als würde sie über etwas lächeln, das nur sie allein sehen konnte.
    Da Suko sich zurückhielt, übernahm ich wieder die Initiative.
    »Shao«, flüsterte ich. »Bitte, tu’ mir einen Gefallen und rede. Was hast du mit deiner letzten Antwort gemeint? Was ist die Kataya? Ist es tatsächlich die Liebe?«
    Sie verdrehte ein wenig die Augen. So konnte sie mich ansehen.
    »Ja, es ist die Liebe und der Haß. Beides, John Sinclair – beides.«
    Jetzt verstand ich noch weniger. Ich wandte mich wieder ab und sah Suko um eine Erklärung bittend an.
    Der machte ein unbeteiligtes Gesicht. Es wirkte wie aus Beton gegossen, und seine Mundwinkel waren nach unten gezogen. Nein, ihn wollte ich nicht fragen, das hatte keinen Sinn. Schon dieser Reaktion entnahm ich, daß Suko anderer Meinung war als ich. Kataya hatte auch ihn in seinen Bann gezogen.
    Die Liebe und der Haß!
    Das mußte man mir erklären. Wie brachte ich die beiden so gegensätzlichen Dinge zusammen?
    Wieder wandte ich mich an Shao.
    »Rede! Wie kommst du darauf, daß Kataya beides ist?«
    »Ich werde es dir erklären, John. Ja, ich will es dir sagen, und du hast es zu akzeptieren.«
    »Bitte, das mache ich.«
    »Kataya ist die Liebe, weil der Mensch den Dämon liebt. Eine Frau muß Kataya lieben, und sie wird ihn gleichzeitig hassen, da sie ja kein Dämon ist, sondern ein Mensch. Hast du nun verstanden?«
    »Ja und nein.«
    »Mehr kann und werde ich dir dazu nicht sagen. Kataya ist groß und mächtig.«
    Ich war völlig durcheinander. So etwas Widersinniges und Widersprüchliches hatte ich lange nicht gehört. Was bezweckte sie nur damit? Ich kam nicht dahinter. Kataya war ein Begriff, der mir jetzt schon Unbehagen bereitete, obwohl ich ihn nicht genau definieren konnte. Er schwebte wie in einem Vakuum und war dennoch sehr gefährlich, da er beide Dinge, die überhaupt über das Menschsein und die gesamte Entwicklung entschieden, miteinander vereinigte.
    Aber ging das überhaupt?
    Nach der mir bekannten abendländischen Philosophie wohl nicht.
    Nur – wer kannte sich schon bei den Asiaten genau aus. Ich nicht, obwohl Shao und Suko meine Freunde waren.
    Nein, ich wollte auf keinen Fall akzeptieren, daß sich Shao jetzt zurückzog. Sie mußte mir mehr mitteilen. Ich wollte tiefer gehen und das Geheimnis um Kataya ergründen. Aus diesem Grunde sollte sie mir weitere Fragen beantworten.
    »Shao, höre mir bitte genau zu! Ich werde…«
    »Du wirst nichts.« Ich hörte Sukos Stimme und spürte, daß er seine Hand auf meine linke Schulter gelegt hatte. Er krümmte dabei sogar die Finger, denn sie drückten zu.
    Ohne ihm Widerstand entgegenzusetzen, ließ ich mich zurückziehen und auch drehen. Für mich war Kataya in diesen Augenblicken vergessen. Es zählte jetzt Sukos seltsames Benehmen, das ich mit dem geheimnisvollen Begriff Kataya in Zusammenhang brachte.
    Ich schüttelte seine Hand ab und ließ mich in einen Sessel fallen, während Suko stehenblieb. »Was ist

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