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0324 - Die Geliebte des Dämons

0324 - Die Geliebte des Dämons

Titel: 0324 - Die Geliebte des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eigentlich in dich gefahren, Suko?« fragte ich mit scharfer Stimme. »So kenne ich dich nicht, so haben wir uns gegenseitig noch nie behandelt. Daran solltest du denken. Ich will jetzt und hier von dir eine Antwort.«
    »Laß die Finger von Shao!«
    Ich schüttelte den Kopf. Daß er diesen Satz sagen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. »Kannst du mir erklären, Suko, wie du das genau meinst?«
    »Ja, das kann ich. Keine Fragen mehr an sie.«
    Ich hob in einer etwas hilflos anmutenden Geste die Schultern und deutete zum Bett. »Aber Shao ist die einzige, die uns weiterbringen kann, Suko. Denk mal darüber nach.«
    »Na und?«
    »Wie?«
    »Mich interessiert das nicht.«
    Das war ein Ding. Ich war perplex, einfach von der Rolle. Das ließ sich nicht mehr einordnen. So hatte ich meinen Freund Suko eigentlich noch nie erlebt. Er stellte sich plötzlich gegen mich, machte mir Vorwürfe, obwohl ich Shao nichts getan hatte.
    Wieso?
    Der Inspektor lachte freudlos. »Da staunst du, was?«
    »In der Tat.«
    »Du hast dich auch nicht verhört. Mich interessiert es nicht mehr. Du sollst nur Shao in Ruhe lassen, hast du verstanden, John Sinclair.«
    »Klar.«
    »Dann richte dich danach.«
    »Schön, lassen wir mich einmal aus dem Spiel. Aber was ist mit Mandra Korab.«
    »Ausgeschaltet.«
    Suko versetzte mich immer mehr in ein negatives Erstaunen.
    »Mehr hast du dazu nicht zu sagen?«
    »Nein.«
    »Ist es dir gleichgültig, wenn man ihn vernichtet oder er schon vernichtet ist?«
    »Mir geht es um Shao«, erklärte Suko.
    Die Antwort reichte mir. Da war die Verbindung zwischen Suko und Mandra gerissen. Und das urplötzlich, praktisch von einer Minute auf die andere. Wenn das mit rechten Dingen zuging, würde ich meinen Job an den berühmten Nagel hängen. Irgend etwas war geschehen. Ein Ereignis hatte uns überrollt, von dem wir nichts merkten. Oder erst etwas gespürt hatten, als es viel zu spät war.
    Ich griff in die Tasche, holte meine Zigaretten hervor und zündete mir ein Stäbchen an.
    »Ich will nicht, daß du rauchst«, sagte Suko.
    Wieder war ich perplex, riß mich jedoch zusammen, spielte den Gelassenen und drückte den Glimmstengel aus. »Okay, Suko, dafür habe ich Verständnis. Für die andere Sache jedoch nicht. Tut mir leid.«
    Ich stand auf. »Du kannst Shao nicht behandeln wie ein Kräutchen-rührmichnicht-an. Das geht nicht, Suko. Sie hängt mit drin. Shao hat eine tragende Rolle in diesem grausamen Spiel. Und vergiß nicht, daß sie das Fratzengesicht getötet hat.«
    »Das reicht auch.«
    Ich schlug mit der rechten Faust in die linke Handfläche. »Nein, das reicht nicht.«
    »Für dich hat es zu reichen, John«, erklärte Suko mit ruhiger Stimme.
    »Denke daran.«
    Ich sah nicht ein, daß ich mir Sukos Meinung aufzwingen ließ. Wie dieser plötzliche Wechsel bei ihm entstanden war, blieb im Dunklen.
    Aber er konnte mir nicht das Wort verbieten. »Suko, hör mir genau zu! Was ich jetzt sage, ist mein voller Ernst. Es hätte vielleicht gereicht, wenn es nicht noch Mandra Korab gegeben hätte. Im Gegensatz zu dir bin ich nämlich nicht bereit, einen guten Freund so leicht aufzugeben. Hast du mich jetzt verstanden?«
    »Natürlich.«
    »Dann weißt du auch Bescheid.«
    »Du kannst tun und lassen, was du willst, John. Nur wirst du Shao in Ruhe lassen.«
    »Sie kann mir aber weiterhelfen.«
    Suko reagierte nicht mit Worten auf meine Antwort. Er ging einige Schritte zurück und gleichzeitig zur Seite. Dann baute er sich so neben dem Bett auf, daß mir die Sicht auf Shao verwehrt war. »Noch etwas?« fragte er.
    »Willst du es zum Bruch kommen lassen?«
    »Wenn es sein muß…«
    Das war hart. Ich atmete ein paarmal tief durch. Sehr genau hatte ich die Antwort begriffen. Suko setzte wegen Shao unsere Freundschaft aufs Spiel. Da war die Liebe stärker, das sah ich ein. Nur wollte ich den Grund gern wissen.
    Ich zwang mich zur Ruhe und redete mir ein, daß alles nicht so schlimm war. »Laß uns doch vernünftig miteinander sprechen, Suko. Es wird sich alles klären. Du bist jetzt nervös. Die Gründe kenne ich nicht genau, doch es wäre besser, wenn wir…«
    »Nichts wäre besser!«
    Die Antwort reichte. Suko war nicht zu belehren. Wenn ich jetzt mit Shao sprechen wollte, würde er versuchen, mich daran zu hindern.
    Bestimmt nicht mit Worten, sondern mit Gewalt, und das gefiel mir überhaupt nicht.
    »Noch was?« Sein Tonfall klang aggressiv.
    »Nein, es reichte.«
    Suko nickte. »Dann kannst du unser Zimmer

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