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0324 - Die Geliebte des Dämons

0324 - Die Geliebte des Dämons

Titel: 0324 - Die Geliebte des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Gedanke.
    Kataya!
    ***
    Shao hatte nicht nur geschrien, sie wankte auch zurück und hielt beide Hände gegen ihre Brust gepreßt. Ihre Augen waren weit aufgerissen und zeigten einen ungläubigen Ausdruck.
    Suko war schneller bei ihr als ich, hielt sie fest und fragte sie eindringlich. »Was hast du, Mädchen?«
    »Kataya!« hauchte Shao.
    »Wer ist Kataya?«
    Shao schüttelte den Kopf, spreizte einen Arm ab und ließ sich auf das Bett fallen. Dort blieb sie nicht sitzen, drehte ihren Körper und legte den Kopf auf das Kissen.
    Suko blieb neben dem Bett stehen. Er schaute auf Shao herab, die schwer atmete. Auf ihrem Gesicht lag ein Schweißfilm. Der Name Kataya mußte sie geschockt haben.
    Ich trat leise zu meinem Freund. »Weshalb hat sie so reagiert? Was ist los?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Komm, Suko, das kannst du mir nicht erzählen. Welche Bedeutung hat das Wort Kataya. Mandra hat es gesagt, Shao hat sich erschreckt, du mußtes auch kennen, nur mir sagt es nichts. Rück mit der Sprache heraus. Was steckt dahinter!«
    Suko drehte sich ab. »Alles«, gab er leise zurück. »Alles und wiederum nichts.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, gab er zu.
    »Und weshalb gibst du mir dann so eine Antwort?«
    Er wandte sich wieder um und hob die Schultern. »Man kann über Kataya reden, aber niemand weiß genau, was er ist. Man hütet sich, den Begriff auszusprechen…«
    »Der irgendeine Bedeutung haben muß«, unterbrach ich meinen Freund. »Oder etwa nicht?«
    »Natürlich.«
    »Dann möchte ich auch eine Antwort haben.«
    »Es ist schwer, John, so furchtbar schwer. Kataya, das ist der Schrecken. Kataya, das ist das Böse, das ist der Anfang, das ist das Ende. Es hat viele Erklärungen, und es hängt mit den Anfängen der Welt zusammen, so wie sie von der chinesischen Mythologie gesehen wird.«
    »Da kämen wir der Sache also näher.«
    »Das schon.«
    »Und weiter.«
    »Nichts, ich weiß es selbst nicht genau.«
    »Aber du kennst das Wort?«
    »Natürlich.«
    »Dann mußt du auch wissen, wo du es gehört hast. Wer mit dir darüber sprach.«
    »Es waren die Mönche, die mir eine Ausbildung gegeben haben. Sie redeten eigentlich nur unter sich darüber. Ihren Schülern sagten sie kaum etwas. Nur bei gewissen Ausnahmen. Ich gehörte dazu. Dennoch haben sie das Thema nur gestreift. Es ist einfach zu furchtbar.«
    »Warum hast du es nie mir gegenüber erwähnt?«
    »Es bestand kein Grund, John.«
    »Ja, und jetzt stehen wir da.« Ich fuhr über meine Stirn. »Man muß doch herausbekommen, was Mandra mit diesem Begriff gemeint hat. Und wenn deine Erzieher oder Mönche mehr wissen, können wir sie fragen. Das ist die einfachste Sache.«
    »Man wird dir nichts sagen, John.«
    »Und da bist du sicher?«
    »Ja.«
    Ich ärgerte mich ein wenig. Da hatte mir Suko viel erzählt, dennoch war ich ebenso schlau wie zuvor. Ich kannte jetzt den Ausdruck Kataya, wußte aber nicht, was sich genau dahinter verbarg, und ich suchte nach einem Vergleich aus unserer Mystik.
    Mir fiel keiner ein.
    Da es still im Raum war, hörten wir Shao schwer atmen. Ihr mußte der Begriff Kataya hart an die Nieren gegangen sein. Er hatte sie getroffen wie ein gewaltiger Schlag, ein Hieb in den Unterleib, und ich begann, mir Sorgen um sie zu machen.
    Wie auch Suko, denn er hatte wieder auf der Bettkante seinen Platz gefunden.
    »Sag, wie es dir geht«, flüsterte er. »Bitte, Shao, sag es mir! Was ist geschehen?«
    Sie schaute ihn an, fühlte nach seiner Hand und blickte irgendwie ins Leere oder in Fernen, die allein sie sah. »Kataya!« hauchte sie.
    »Es wird kommen. Wir haben es heraufbeschworen. Ich habe es getan. Es wird sich an mir rächen.«
    »Wir sind bei dir, Shao. Es kann dir nichts tun.«
    »Du kennst es nicht.«
    »Doch, Shao, ich kenne es.«
    »Dann weißt du auch, daß man gegen Kataya nicht ankämpfen kann. Nicht als Mensch. Niemand kann es, Suko, glaub mir das. Kataya ist einfach zu stark, bitte…«
    Ich hatte mich zu den beiden gesellt und stellte meine diesbezügliche Frage. »Weißt du mehr über Kataya, Shao. Wenn ja, dann sage es uns. Es ist wichtig für uns alle.«
    »Ja, ich weiß es.«
    »Was ist es?«
    Gespannt warteten Suko und ich auf eine Antwort. Shao war durch ihre Abstammung eine rätselhafte Person, und ich wartete darauf, daß sie berichtete.
    »Kataya ist die Liebe«, sagte sie plötzlich.
    Mit jeder anderen Erklärung hatte ich gerechnet, nur damit nicht.
    Das war verrückt, Wahnsinn. Das konnte man

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