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0327 - Wer die Blutfrau lockt

0327 - Wer die Blutfrau lockt

Titel: 0327 - Wer die Blutfrau lockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Welt zu bestehen hatten.
    In dieser Zeit hatte Marenia, das Vampir-Mädchen, freie Bahn…
    Wenn die Nacht ihren blauschwarzen Schleier senkte, ging Marenia auf die Jagd…
    ***
    Michael Prince hielt den Atem an. Die Frau, die zu ihm hinüber sah, war eine Schönheit, wie er sie noch nie gesehen hatte. Auch hier im »Flashpoint«, einer der unzähligen Discotheken in London, stach sie ihm in die Augen. Gewiß war das Flashpoint ein Treff, wo sich hübsche Girls zu Dutzenden tummelten und Schönheit nicht gerade etwas seltenes war.
    Aber in diesem weiblichen Wesen, das Michael Prince ständig betrachtete, waren mädchenhafte Züge mit den Augen einer reifen Frau zu erkennen. Einer Frau, die ganz genau wußte, was sie wollte - und von wem sie es wollte.
    Ihr Blick schien Michael magisch anzuziehen. Er gehörte eigentlich zu den Typen, auf den die Girls losgingen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Die Haare nach der allerneusten Mode frisiert und die Kleidung nach dem neusten Modeschrei in der Bond Street gekauft, wirkte er zwischen den anderen männlichen Besuchern wie ein maskulines Fotomodell. Er war glattrasiert mit schmalen Hüften, und der Körper war im Fitneßstudio so geformt worden, daß er sich unter dem eng anliegenden T-Shirt in allen ästethischen Proportionen abzeichnete. »Disco-Prince« nannte man ihn hier in Anspielung auf seinen Namen. Und genauso wirkte er auch auf das weibliche Geschlecht. Er konnte aussuchen wie ein Barock-Fürst unter den Mätressen oder ein Sultan im Harem. Absagen bekam er fast nie - egal was er verlangte. Er gab den Girlies, was sie von ihm erwarteten und nahm das, was er wollte.
    Mehrfach versuchte Michael Prince, den Blick von ihr zu wenden. Doch das schien unmöglich. In ihren Augen lag etwas befehlend Lockendes, was ihn auf unnachahmliche Art anzog. Sie trug eine schwarglänzende Hose aus Satin, und ein silberfarbenes Top, das ihre weiblichen Reize mehr unterstrich als verdeckte. Das blonde Haar fiel in offenen Wellen über ihre Schultern und ihr Blick war eine einzige Herausforderung.
    Michael Price erhob sich, ohne sich dessen bewußt zu sein. Mechanisch verkrallte sich seine Hand um das Glas mit dem Drink. Er schob sich von seinem Hocker hinunter und ging hinüber zu der Schönheit, die ihn abschätzend betrachtete. Verzweifelt überlegte Michael Prince, welche Masche bei dieser Frau wohl ziehen mochte, obwohl ihm sein Inneres sagte, daß er diesmal keine der üblichen Touren brauchte. Diese Frau wollte ihn -oder er verstand nichts vom weiblichen Geschlecht.
    Mit betont geschauspielerter Lässigkeit trat Michael Prince neben sie.
    »Hallo!« sagte er mit klangvoller Stimme. »Ich bin Michael!«
    Ein tiefer Blick aus unergründlichen Augen, die einer Katze gehören konnten, traf ihn und floß durch seinen Körper bis auf den Grund seiner Seele.
    »Du darfst mich Marenia nennen!« hauchte es ihm entgegen.
    »Wollen wir tanzen?« Michael Prince fiel nichts Besseres ein.
    »Wenn du es möchtest!« Wieder dieser rätselhafte Blick, der nicht zu deuten war und innen kribbelte wie eine Armee von Ameisen. Sie reichte ihm ihre Hand und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen.
    Wie ein leichter Stromstoß durchzuckte es Michael Prince, als er die Hand berührte. Sie war kalt und dennoch schien eine lodernde Glut unter der Haut zu kochen. Im Farbenspiel der Scheinwerfer erschien sie ihm noch wilder und verführerischer als vorhin am Tisch, der im Dämmerlicht lag.
    Im Wirbel der Lightshow und beim wilden Rhythmus der Disco-Musik schien sie zu explodieren. Ihr extatisch zuckender Körper war eine einzige Herausforderung. Er drehte und wand sich wie eine Schlange, die mit den Schlingungen ihres Leibes das Opfer, das sie ausersehen hat, hypnotisieren will. Die Tanzfläche wurde leer, weil die anderen Tanzpaare ihr das Parkett vollständig überließen und Michael sein Bestes gab, auf ihre Tanzfiguren einzugehen.
    Marenia war der absolute Star vom Flashpoint mit ihrem Tanz, der Musik in atemberaubende Bewegung umsetzte. Die anderen Gäste der Disco erhoben sich, um den Tanz anzusehen. Michael Prince sah, wie die Jungen sie mit staunendem Begehren betrachteten und die Mädchen Glanz in den Augen hatten. Das wilde Zucken von Marenias Körper riß alle in einen Bann, dem sich niemand entziehen konnte. Michael spürte die Erregung in sich aufsteigen und wußte, daß er nur noch eins wollte. Diesen grazilen, geschmeidigen Körper besitzen. Mit dieser sündhaft verführerischen Frau

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