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0327 - Wer die Blutfrau lockt

0327 - Wer die Blutfrau lockt

Titel: 0327 - Wer die Blutfrau lockt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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hier aus!«
    »Wenn Sie ihren Terminkalender rückwärts blättern, wie ich es getan habe, dann stellen Sie sicher fest, daß die ersten Fälle ungefähr eine Woche nach den Ereignissen mit diesem französischen Parapsychologen einsetzte. Hat der uns nicht vor Vampiren gewarnt? Der Mann wußte genau, was er tun wollte. Die festgekettete Frau war ein Vampir!«
    »Sie sind verrückt, Brown!« krächzte Scandler.
    »Und wir haben sie losgemacht und auf die Menschheit losgelassen!« sagte Detectiv Brown mit eisiger Stimme. »Eine Frau wie diese Marenia hat es nicht schwer, in den Nächten ihre Opfer zu finden. Sehen Sie sich die Bilder der Vermißten an. Alles Typen, die man als gutaussehende Männer betrachten kann. Wenn dieser weibliche Vampir noch eine Frau geblieben ist, dann sollte es mich nicht wundern, wenn sie gerade solche Männer sucht!«
    »Ich weigere mich, diese absurde Theorie auch nur anzuhören!« knurrte Inspektor Scandler.
    »Ist sie wirklich absurd?« fragte Detective Brown. »Dieser Professor Zamorra war sich seiner Sache sehr sicher. Und mit dieser Silberscheibe scheint er tatsächlich die Kräfte des Übersinnlichen zu erfassen!«
    »Hören Sie, Brown!« knurrte Scandler. »Wir sind Kriminalisten und keine Spekulanten. Wir müssen erst die naheliegenden Fakten als gegeben betrachten, bevor wir uns in Spekulationen ergeben!«
    »Aber Oberinspektor Sinclair… !« wandte Brown ein.
    »Sinclair arbeitet in einer Art geheimer Mission, von der nur Sir James konkrete Vorstellungen hat!« erklärte - Scandler eisig. »Ich vermute, daß es bei seinen Ermittlungen und den Reisen, die ihn um die ganze Welt führen, um mehr geht als nur die Tätigkeit eines Oberinspectors vom Yard. Mann, Brown! Sie kennen doch selber die Gehaltstabellen zur Genüge. Rechnen Sie mal nach. Können Sie sich, selbst bei ihrem Leben als Single, vorstellen, daß Ihr Gehalt ausreicht, einen teuren Bentley zu fahren? Und die Dienstreisen? Was hat es damals für Schwierigkeiten gegeben, als ich in der Fairwater-Angelegenheit nach New York flog und ich mir die Dienstrei se nachträglich genehmigen lassen mußte? Da meinte plötzlich jeder, daß die Reise total unnütz war und niemand wollte unterschreiben. Hat es das mal bei Sinclair gegeben? Ich sage Ihnen, Brown. Vergessen Sie Sinclair und die Geister, die er jagt. Ich denke eher, daß dieser Mann im besonderen Geheimdienst Ihrer Majestät ist und einer Einheit angehört, deren Codierungsziffern mit dem doppelten Zero beginnen. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?«
    Detective Brown nickte.
    »Sie denken, er ist eine Art James Bond, und die Geisterjagden sind eine Tarnung!« zog er den Schluß.
    »Ganz richtig. Es gibt keine Gespenster. Und auch keine Vampire, wie uns dieser französische Parapsychologe aus Frankreich glauben machen will!« Scandlers Stimme klang bestimmt. »Und nun versuchen Sie, den letzten Aufenthaltsort von Jack Klinger festzustellen und zu überprüfen, ob tatsächlich eine Verbindung mit den anderen Verschwundenen besteht!«
    »Sie sind der Boß!« nickte Brown.
    »Ich verbitte mir diese amerikanische Ausdrucks weise!« fauchte Inspektor Scandler. »Wir sind nicht bei New Yorker FBI, sondern beim Scotland Yard in London. Da heißt es ›Jawohl, Sir‹. Haben Sie mich verstanden, Brown?«
    »Habe ich, Boß!« grinste der Detective. »Alles Okay!«
    ***
    »Ich heiße übrigens Marc Corner!« hörte Marenia den athletisch gebauten Mann mit dem mittellangen, braunen Haar und dem Vollbart sagen. Sie hatte ihn kennengelernt, als er versuchte, mit einer teuren Kamera den zur Nachtzeit angestrahlten Tower of London zu fotografieren. Er ging auf ihren Flirt ein und hatte gar nichts dagegen, als sie ihm vorschlug, ihm zu Hause die Fotoalben zu zeigen. Gut, daß die Bilder, die er von ihr schoß, nicht mit einer Sofortbildkamera gemacht wurden. Denn auf Fotografien ist ein Vampir ebensowenig zu sehen wie in einem Spiegel. Die anderen Bilder - nun, dieser Film würde kaum entwickelt werden, wenn der Mann ihr freiwillig in ihre Räume folgte. Seine sonnengebräunte Haut und sein abenteuerliches Aussehen, das durch die lässige Kleidung noch unterstrichen wurde, reizte Marenia aufs Höchste. Dieser Mann mußte ihr gehören. Sie wollteihn lieben, soweit ihr kaltes Herz im Stande war, Liebe zu empfinden.
    »Was hast du gesagt?« fragte Marenia geistesabwesend, während sie die Tür zu ihrer Wohnung aufschloß.
    »Ich heiße Marc Corner. Falls es dich interessiert!«

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