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0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

Titel: 0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist mir noch nie untergekommen.«
    »Mir auch nicht.«
    »Und der wollte dich killen lassen?«
    »So sah es jedenfalls aus. Vielleicht auch einer seiner Brüder. Möglicherweise haben wir es mit einer ganzen Ghoul-Familie zu tun.«
    »Der wir jetzt einen Besuch abstatten könnten.«
    Dafür war ich auch.
    Hinter dem als Bühne umfunktionierten Wagen schraubten sich hohe Laubbäume in den dunkler werdenden Himmel. Sie breiteten ihre Zweige aus, so dass diese ein schützendes Dach über den Dächern der abgestellten Wohnwagen bilden konnten.
    Wir zählten schnell nach und kamen auf die Zahl fünf. Zwei waren völlig dunkel, auch von außen, in den drei anderen brannte Licht. Um das Areal der abgestellten Wagen waren Seile gespannt worden, die Besucher davon abhalten sollten, das Gelände zu betreten.
    Wir blieben so dicht an der Begrenzung stehen, dass uns das Seil berührte. Die Wagen waren im offenen Karree aufgebaut worden.
    Menschen sahen wir keine. Der Raum zwischen den Wagen wirkte tatsächlich wie eine öde Insel.
    »Wenn wir mit Ihnen reden wollen, müssen wir die Trennung übersteigen«, sagte Suko. »Daran geht kein Weg vorbei.«
    Der Meinung war ich ebenfalls. Es war nicht ungesetzlich, was wir taten. Der Hyde Park gehörte den Leuten schließlich nicht.
    Wir flankten hinüber. Kaum standen wir mit beiden Beinen auf dem Boden, als wir ein uns bekanntes Hecheln hörten.
    Eine gewaltige Dogge stand da.
    Wir spritzten nach zwei verschiedenen Seiten hin weg, als sich der Hund abstieß. Er musste sich für einen von uns beiden entscheiden und tat dies für Suko.
    Mein Freund ließ ihn kommen.
    Dann schlug er zu.
    So schnell, wie er seine Handkanten bewegte, konnte ich kaum schauen. Sie sausten nach unten wie die Schlagstöcke eines Drummers. Ich hörte das Klatschen, ein Knacken und auch ein Heulen.
    Dann fiel der Hund, während Suko zurücktaumelte. »Das Biest ist ja lebensgefährlich.«
    Die Dogge lag am Boden. Der Inspektor hatte genau gewusst, wohin er schlagen musste. Getötet worden war der Hund nicht. Er lag mit geöffneter Schnauze da und hechelte. Seine Zähne blitzten in einem hellen Weiß, die Zunge schlug breit hervor.
    »Yandor, Yandor!« hörten wir eine tiefe Männerstimme hinter uns.
    Wir fuhren herum.
    Die Tür eines Wohnwagens stand offen. Auf der kleinen Holztreppe sahen wir einen Liliputaner stehen, der zu uns hinüberstarrte. »Was haben Sie mit ihm gemacht?« fragte er.
    »Wir wehrten uns nur«, erklärte ich.
    Er verließ die Treppe. Erst jetzt sah ich, dass er rechts und links zwei Eimer trug. Sie waren gefüllt. Er hatte schwer zu tragen. Als er nahe genug heran war, entdeckten wir, dass es in den Eimern dampfte.
    Ich zuckte zurück, denn ich hatte einen mir bekannten Geruch wahrgenommen.
    So roch nur Blut!
    Trug der Kerl vielleicht zwei Eimer mit dampfendem Blut mit sich herum?
    Ich rechnete mit allem. Wir ließen ihn auch in Ruhe, als er noch einige Male den Namen des Hundes rief, neben dem am Boden liegenden Tier stehenblieb, die Eimer absetzte und in die Knie ging.
    »Er ist nicht tot«, sagte Suko.
    Ich schaute mittlerweile in die Eimer. Da schwamm Blut, aber auch etwas anderes. Fleischstücke. Hatten die Liliputaner vielleicht auch Tiere zu versorgen – oder…
    »Aber er wird nicht mehr wie früher!« Der Liliputaner unterbrach meine Gedanken. »Sie haben ihn geschlagen.«
    »Weil er mich angriff.«
    »Nun ist etwas gebrochen!« Der kleine Mann kam hoch, drohte Suko mit der Faust und ließ eine Schimpfkanonade ab, die in einer fremden Sprache über den Platz schallte.
    »Nun halten Sie mal die Luft an!« mischte ich mich ein und deutete auf die Eimer. »Was tragen Sie denn da?«
    »Das geht Sie nichts an!« schrie der kleine Mann. Er trug nur ein Hemd und eine Hose. Das Haar hing ihm wirr in die Stirn.
    Sein Schimpfen war natürlich nicht ungehört geblieben. Ich bemerkte, wie eine Tür geöffnet wurde. Ein Mann erschien. Er war nicht größer als der mit dem Eimer, doch anders angezogen.
    Sein kleiner Anzug, wie ein Smoking geschnitten, strahlte weiß.
    Auf seinem Kopf saß ein ebenfalls weißer Zylinder. So einen hatte auch der von mir erledigte Ghoul getragen. Nur eben in einer anderen Farbe.
    Er schlenderte auf uns zu, während aus den anderen Wohnwagen ebenfalls Menschen schauten.
    Der Mann hatte sich eingepudert oder parfümiert. Nein, es war Schminke, die so roch. Wahrscheinlich hatte er sich bereits für den Auftritt vorbereitet.
    Von der Seite her und außerhalb des

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