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033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

Titel: 033 - Die Herberge der 1000 Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dort
her in Larrys Nase. Der Wirt knipste das Licht an und schloß die Verbindungstür
zur Küche. Er schob sogar den Riegel vor.
    »Damit Sie ungestört sind, Senor...«
    »Brent. Larry Brent.«
    «... Senor Brent.«
    »Ich habe mich nicht vorgestellt, entschuldigen Sie meine
Unhöflichkeit. Ich bin ein bißchen durcheinander...»
    Der alte Gonzales winkte ab. »Mir erginge es nicht besser. Wenn
ein Blitz neben einem einschlägt...» Er murmelte etwas Unverständliches vor
sich hin, ging zum Schrank und schloß ihn auf. Es war ein alter, eichener
Kleiderschrank, der mit Kleidern vollhing. Gonzales teilte die Kleidungsstücke
mit den Händen. Larry sah viele Jacken, Hosen und Anzüge, die nach Mottenkugeln
rochen.
    Alfredo nahm einen dunklen, recht gut erhaltenen Anzug heraus und
warf ihn dem Amerikaner zu. Ein weißes Hemd folgte nach.
    »Probieren Sie die Sachen, Senor. Ich glaube, sie passen Ihnen.«
    Wieder ging es durch den düsteren Schankraum. Die Kerzen auf den
beiden Tischen flackerten und spendeten nur spärliches Licht. Die Bäder und die
Toiletten befanden sich im Anschluß an den Gastraum im Parterre. Während der
Alte mit Larry Brent nach dort ging, unterhielt er sich mit dem Amerikaner.
Sein schier unerschöpfliches Lieblingsthema ließ er nicht unberücksichtigt: er
erzählte über die Herberge, und Larry war so interessiert, daß er immer wieder
Fragen stellte. Sie standen schon vor dem Bad, als Alfredo Gonzales noch immer
erzählte.
    Als der Spanier schließlich ging, ließ er einen äußerst
nachdenklichen Gast zurück.
    X-RAY-3 duschte sich nur ab, wusch seine Haare und machte sich
frisch. Nach zwanzig Minuten stand er in der Kleidung Ricardos wieder vor
Alfredo Gonzales. Hose und Jacke paßten ihm, auch wenn sie nicht so bequem
saßen wie die eigenen Kleider.
    Larry bestellte sich eine Flasche Wein und nahm bei dem Engländer
am Ecktisch Platz.
    »Ist es erlaubt?« fragte er.
    »Gern, Sir.« William Bartmore freute sich, Gesellschaft zu
bekommen. Er rückte ein wenig zur Seite, obwohl das völlig unnötig gewesen
wäre. Auf der Bank hatten bequem fünf weitere Leute Platz. »Sie sind sicher
Amerikaner.«
    »Sofort erkannt.« Larry lachte. »Sind Sie schon lange hier?«
    »Zwei Tage«, sagte Bartmore. »Und ich werde voraussichtlich noch
einen Tag bleiben. Ich muß übermorgen wieder in London sein.«
    Sie fanden schnell Kontakt und vertieften ihr Gespräch. Bartmores
Mitteilungsbedürfnis war groß, nachdem Larry ihm auf eine diesbezügliche Frage
bestätigt hatte, daß auch er eine Münze abgegeben hatte. »Man wird sie Ihnen
wiedergeben. Sie werden staunen, was Sie alles damit anfangen können. Na, ich
will Ihnen den Spaß nicht verderben, vielleicht können Sie sich manches denken.
Schließlich war Dolores schon ein Genuß.«
    »Ja, das war sie«, bestätigte Larry, obwohl er überhaupt keinen
Grund dazu hatte.
    Bartmore rauchte seine Zigarette zu Ende. »Eine kleine Gefahr
allerdings hat diese illegale Hölle, Sir«, meinte er plötzlich, und seine
Stimme klang etwas belegt. Er sah sich scheu um, als vergewissere er sich, daß
wirklich niemand in der Nähe war, der ihr gemeinsames Gespräch belauschte. »Ich
habe herausgefunden, daß es am besten ist, sich zu vergnügen, und dann so
schnell wie möglich wieder zu verschwinden. Ich wollte etwas mehr herausholen,
und der Teufel will es, ich hatte tatsächlich Glück. Ich habe letzte Nacht 720
000 Pesetas gewonnen, das ist mehr, als zehn Spieler während der letzten drei
Wochen gewonnen haben, hat man mir gesagt. Ich habe kein Interesse daran,
diesen Riesengewinn noch einmal einzusetzen, verstehen Sie? Offenbar bestehen
aber gewisse Kreise darauf, daß ich es doch tue...«
    »Welche Kreise?«, Bartmore schluckte. »Genau weiß ich das auch
nicht, Mister Brent. Eben jene Gruppe, die diese Organisation hier aufgezogen
hat. Ich möchte nicht wissen, wieviel Prominenz aus dem In- und Ausland hier
großes Geld zurückläßt. Ich glaube, dagegen sind wir nur kleine Fische.«
    Kurz vor Mitternacht ließ er sich von Alfredo Gonzales sein Zimmer
zeigen. Als er den Raum betrat, glaubte er im Dunkel vor sich eine Bewegung
wahrzunehmen, direkt neben dem Schrank. Aber als das Licht aufflammte, war da
nichts.
    »Sie wollen noch eine Stunde ruhen?« fragte Gonzales. »Oder wollen
Sie heute nacht nicht... «
    »Doch, ich will.« Das Gespräch mit William Bartmore war für ihn
sehr fruchtbar gewesen.
    »Mit Maske, ohne Maske?«
    »Vielleicht ist es gut, wenn ich

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