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033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Pater Severin. »Schließlich ist es meine Aufgabe, mich um das Seelenheil der Menschen zu kümmern.«
    Im Wohnzimmer sah ich, daß sich ein Band im Videorecorder befand. Ich schaltete den Fernsehapparat ein und drückte auf den Wiedergabeknopf. Sekunden später war mir die Sacne entsetzlich peinlich, denn über den Bildschirm flimmerte ein scharfer Pornostreifen.
    Pater Severin bedachte mich mit einem vernichtenden Blick.
    »Stell das sofort ab, sonst schlage ich das Videogerät in Stücke!«
    Ich stoppte das Band. »Entschuldige, Pater. Ich konnte nicht ahnen…«
    »Ich möchte diese verkommene Lasterhöhle verlassen!« sagte Pater Severin grimmig. »In den Räumen ist es zwar sauber, aber man wird hier drinnen dennoch schmutzig. Komm, mein Sohn, wir gehen!«
    »Na schön«, sagte ich. »Gehen wir.«
    Wir hätten uns den Weg hierher sparen können.
    Genaugenommen waren wir seit Stunden erfolglos. Ich hoffte, daß sich das bald änderte. Der Besuch bei Gary Hooker ergab nichts. Bei Al O'Hara kamen wir auch nicht weiter. Die U-Bahn-Station konnte ebenfalls mit keiner Überraschung aufwarten. Rob Andrews war nach wie vor verschollen, und niemand wußte, wo er sich befand und wer ihn verschleppt hatte.
    Ich trat mit Pater Severin aus dem Haus, in dem sich Andrews'
    Liebesnest befand. Der Priester verlieh seiner Entrüstung lautstark Ausdruck. Ich ließ ihn wettern.
    Es wäre ein Fehler gewesen, Pater Severin zu widersprechen.
    Damit hätte ich mir nur seinen Unmut zugezogen, und das wollte ich nicht riskieren. Der Pfarrer beruhigte sich auch in meinem Wagen noch nicht.
    Schließlich sagte er: »Sollte Rob Andrews noch leben und wir es schaffen, ihn zu retten, werde ich ihm tüchtig ins Gewissen reden. Ich mache einen Heiligen aus ihm, das verspreche ich dir.« Er hob die Faust. »Mit meinen Argumenten konnte ich bisher noch jeden überzeugen und auf den rechten Weg zurückführen!«
    Ich schmunzelte. So war Pater Severin. Der zeigte nicht einmal vor einem Unterhausabgeordneten Respekt. Er hatte seine besonderen Methoden, mit Sündern umzugehen, und er tat dies ohne Ansehen der Person.
    Wir erreichten Andrews' Haus. Der Garten, in dem es stand, wurde von einem Fachmann gepflegt, das sah man sofort. Die Natur mußte sich dem Willen des Menschen unterordnen, ohne daß sie in ein störendes Korsett gezwängt wurde.
    In einigen Bereichen durfte sie sich entfalten, ohne zu verwildern. Eine fachkundige Hand brachte sie in eine gefällige Form und machte daraus ein kleines grünes Paradies.
    Auch hier trafen wir Rob Andrews nicht an, und wiederum überließ ich Pater Severin das Schloß an der Tür, denn ich hatte erkannt, daß er im Knacken von Schlössern besser war als ich.
    Hier, in diesem Haus, in dem Rob Andrews Freunde und Kollegen empfing, zeigte er Stil und Geschmack. Die Einrichtung war um drei Klassen besser und seriöser als im Apartment.
    »Trifft das Ihren Geschmack?« fragte ich den Priester.
    »Scheinheilig und verlogen ist alles in diesem Haus«, sagte Pater Severin hart. »Das weiß ich, seit ich Andrews' Apartment gesehen habe.«
    Wir begaben uns in Andrews' geräumiges, holzgetäfeltes Arbeitszimmer. Ich sah mir an, was auf dem Schreibtisch lag und warf in jede Lade einen Blick. Pater Severin durchstöberte das Bücherregal und entdeckte einen Revolver.
    In dem Moment, wo er ihn in die Hand nahm, knurrte hinter uns jemand: »Hände hoch! Keine Bewegung!«
    Wir drehten uns um und erstarrten. Unsere Augen weiteten sich, denn vor uns stand… Rob Andrews!
    »Ein Gangster im Priesterrock!« schnarrte der Unterhausabgeordnete. »Das ist mal etwas Neues!«
    »Ich verbiete dir, mich einen Gangster zu nennen!« sagte Pater Severin schneidend.
    »Du willst mir doch nicht einreden, du wärst ein echter Priester.«
    »Doch!«
    »Mit dieser Galgenvogelvisage?«
    »Du hast es nötig, über andere zu urteilen!« wetterte Pater Severin los. »Dabei watet man knöcheltief im Morast, wenn man dein Apartment betritt!«
    »Ihr wart auch in meinem Apartment?« fragte Rob Andrews mit zusammengekniffenen Augen. »Was hattet ihr dort zu suchen?«
    »Wir suchten Sie«, schaltete ich mich ein.
    Andrews hielt uns mit einer Pistole in Schach. Seine Kleidung war schmutzig, als hätte er in einem Gully übernachtet. Er hielt die Pistole in der linken Hand, während die rechte in der Tasche seines Jacketts steckte.
    »So, mich habt ihr gesucht«, sagte der Unterhausabgeordnete.
    »Und das soll ich euch abnehmen?«
    »Wir sind keine

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