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033 - Lautlose Bedrohung

033 - Lautlose Bedrohung

Titel: 033 - Lautlose Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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gesetzten in einem ganz neuen Licht.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, entfuhr es ihm. Konnte es wirklich sein, das sie damals nur knapp an einer Katastrophe vorbei geschlittert waren?
    »Ist das Zeug gefährlich?«, fragte Ayga'da.
    Seine Augen glänzten begehrlich. Matt registrierte unwillig, dass die Flosse des Hydriten verdächtig nah neben dem Messergriff schwebte, der unter seinem Bauchpanzer hervor ragte.
    »Möglicherweise«, schränkte Matt schnell ein. »Ich muss den Behälter genauer untersuchen, bevor ich etwas Endgültiges sagen kann.«
    Der Hydrit griff unter seinen Bauchpanzer, holte aber nur einen zusammengefalteten Beutel hervor, der aus dem gleichen Stoff wie sein Lendentuch gefertigt war. »Wir nehmen den Zylinder mit«, ordnete er an. »Unsere Wissenschaftler werden schon herausfinden, was es damit auf sich hat.«
    Matt lag ein Widerspruch auf der Zunge, doch er unterdrückte ihn. Dafür war jetzt keine Zeit. Während Ayga'da den Behälter einpackte, suchte er weiter im Schlamm - und wurde fündig! Der zweite Zylinder war allerdings geborsten.
    Sein Inhalt bestand aus fünf faustgroßen Metallblöcken, die im ganzen Raum verstreut lagen. Einer von ihnen war stark korrodiert und zerbrochen, und auch zwei weitere wiesen Risse im Material auf. Sie konnten etwas mit den seltsamen Vorgängen zu tun haben.
    CK-512 galt als chemischer Kampfstoff, der das Aggressionspotential der Kontaminierten derart steigerte, dass sie sich gegenseitig an die Kehle gingen oder an Herzversagen starben. Angeblich wurde es in CIA-Laboren entwickelt, aber das wurde fast jedem Übel nachgesagt, das seine Zeit heimgesucht hatte.
    Im Jahre 2005 drohte jedenfalls die United Arab Association mit dem Einsatz dieser fürchterlichen Waffe. Wenn der Wirkstoff damals in die Trinkwasserversorgung einer amerikanischen Großstadt gelangt wäre, hätte die Verseuchung zu einer Katastrophe unter der Zivilbevölkerung geführt.
    In den gewaltigen Wassermassen des Ozeans musste sich das Kampfmittel rasch verflüchtigen, doch offensichtlich war die Konzentration immer noch so hoch, dass die aggressive Seite der friedliebenden Hydriten zum Vorschein kam.
    Matt erkundigte sich nach einem zweiten Beutel, den Ayga'da prompt unter dem Bauchpanzer hervor zog. Ohne auf die verwunderten Blicke des Hydriten zu achten, stülpte Matt sich den Stoff wie einen Handschuh über, bevor er die ein- zelnen Komponenten berührte. Das war nur ein minimaler Schutz vor eventuellen Resten des Kontaktgiftes, aber besser als gar nichts.
    Nachdem sie alles beisammen hatten, suchten sie noch einige Kabinen und die Kommandozentrale ab, stießen aber- abgesehen von weiteren Knochenresten auf nichts Erwähnenswertes mehr. Matt ließ seinen Begleiter die ganzen Zeit nicht aus den Augen, aus Sorge, eine Zwillingsklinge zwischen die Rippen zu bekommen.
    Die meiste Zeit über hatte Ayga'da jedoch keine Hand frei, da er den Sack mit den Fundstücken wie einen Schatz an sich presste.
    Hätte er nur entfernt geahnt, wie gefährlich der Kampfstoff werden konnte, wäre er wohl weniger enthusiastisch zu Werke gegangen.
    Schließlich machten sie sich gemeinsam auf den Rückweg.
    Matt war froh, den beengten Räumlichkeiten zu entfliehen, doch als sie durch das geborstene Loch im Bug nach draußen schwammen, wünschte er sich plötzlich, das U-Boot nie verlassen zu haben. Wie aus dem Nichts tauchte vor ihnen der Hai auf, der zuvor ums Wrack gestrichen war. Drohend riss er das riesige Maul auf und jagte auf sie zu.
    Von Quart'ol war weit und breit nichts zu sehen; sie waren auf sich selbst gestellt.
    »Zurück ins Wrack!«, schrie Matt seinem Begleiter zu. »Durch das enge Loch kommt das Vieh nicht dur-«
    Weiter kam er nicht, denn ein Tritt in die Nieren lahmte seinen Körper. Ein dunkler Schleier strich über seine Augen, während er sich vor Schmerzen krümmte. Triumphierend tauchte Ayga'da zwischen den Stahlfetzen zurück ins Boot.
    Sein Rückzug wurde von Matt gedeckt, den er wie einen hilflosen Köder zurückgelassen hatte.
    Da schoss der Hai auch schon heran und schnappte mit seinen mächtigen Kiefern zu. Matt schrie vor Schmerz, als er spürte, wie sich die rasiermesserscharfen Zähne in seinen rechten Unterschenkel bohrten…
    Brennendheiße Wellen jagten wie Stromstöße das Bein empor, dann spürte er nur noch einen dumpfen Druck, als würde sich ein Gummiband ins Fleisch einschnüren. Matt war fest davon überzeugt, auf einen blutenden Stumpf hinab zu blicken, doch zu

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