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Mutter?"
„Alles war ruhig. Jimmy war den ganzen Abend bei ihr. Ich habe ihm mehrmals angeboten, ihn abzulösen, doch er wollte bei ihr bleiben. Als ich zum letzten Mal nach ihr sah, schlief sie friedlich."
„Dem Himmel sei Dank. Ich habe mir solche Sorgen um sie gemacht, und auch um . . . dich."
„Wirklich?"
„Ja." Molly richtete den Blick auf Devlin, und er sah in ihren Augen den Gefühlsaufruhr, in dem sie sich befand. Schweigend standen sie voreinander, und der Moment hatte etwas Verzweifeltes, doch dann durchbrach Devlin die intime Stimmung, indem er die Augen von Molly abwandte.
Seine elende Lage kam ihm beinahe unerträglich vor. Vor noch nicht allzu langer Zeit hatte er mit Clay ein verhältnismäßig zufriedenes Leben geführt, nichts und niemanden gebraucht. Dann war er in die ärgerliche Sache mit Mr. Santana und in eine Falle geraten. Nur Molly hatte es ihm ermöglicht, die letzten Tage und Nächte durchzustehen. Er hatte sie bereits geliebt, noch ehe ihm die Möglichkeit gegeben gewesen war, sie zu berühren.
Jetzt ängstigte er sich jedoch vor den Folgen, die die Beziehung zu ihm für sie haben konnte. Er hatte ihr nichts zu bieten, nichts, nicht einmal einen unbelasteten Namen. Diesem Wahnsinn musste ein Ende gemacht werden, ehe er begann. Aus der Sorge, nicht fähig zu sein, die Gefühle bändigen zu können, musste er Distanz zu Molly wahren. Doch er wollte sie und sehnte sich danach, sie in den Armen zu halten, sie küssen und dafür sorgen zu können, dass dieser liebevolle Ausdruck nicht aus ihren Augen schwand. Er wusste, das würde sehr leicht sein, denn sie war herzlich, liebevoll und entgegenkommend. Dennoch wusste er, dass es ihm unmöglich war, mit ihr intim zu werden.
Plötzlich hatte er das Bedürfnis, von ihr fortzukommen. Sie war viel zu wundervoll, und er hatte viel zu starkes Verlangen nach ihr. Er entfernte sich von ihr und blieb stehen, als er bei der Haustür war. Die Hand auf die Klinke gelegt, schaute er über die Schulter zurück.
„Ich muss eine Weile ins Freie."
Sein plötzlich so verändertes Benehmen verblüffte Molly. Erst einige Augenblicke zuvor wären sie sich beinahe in die Arme gesunken, und nun verhielt er sich kalt und ausweichend. „In Ordnung", antwortete sie, weil sie nicht wusste, was sie sonst hätte sagen sollen.
„Noch etwas, Molly." „Ja?"
Ihre Miene drückte Verwirrung und Verletzlichkeit aus, doch er hielt es für weitaus besser, das abzubrechen, was im Moment zwischen ihnen geschah. „Ich möchte, dass du weißt, wie dankbar ich für alles bin, das du bisher für mich getan hast. Du hast mir schon zu viel gegeben." Nach diesen Worten machte er die Tür auf und verließ das Haus.
Seine letzte Äußerung hatte so grimmig und endgültig geklungen, dass Molly innerlich fröstelte. Enttäuscht starrte sie ihm hinterher und erkannte, dass sie nicht seine Dankbarkeit wollte, sondern seine Liebe.
Charley, Rex und Bucky saßen im „Goldenen Hufeisen" an einem Tisch und versuchten herauszufinden, wer den Sheriff gewarnt hatte. Charleys bösartiger Blick schweifte über die Männer an der Bar. Er überlegte, wer von ihnen seinen Plan, O'Keefe zu töten, durchkreuzt haben mochte.
„Wer war nicht auf unserer Seite?" fragte er, weil er sich nicht imstande sah, einen Mann auszuwählen, der vielleicht der Verräter war.
„Ich bin mir nicht sicher", antwortete Bucky unentschlossen. „Ich dachte, alle, die vorher hier waren, hätten sich uns angeschlossen."
„Was ist mit dem alten Trottel dahinten?" Rex wies auf Mr. Andrews, der am Ende der Bar stand. „Ich erinnere
mich, ihn vorhin gesehen zu haben, als wir über O'Keefe zu reden begannen. Später habe ich ihn dann unter unseren Begleitern jedoch nicht mehr entdeckt."
Charley verengte die Augen und betrachtete den alten Mann. Beinahe so, als spüre dieser den auf ihm weilenden Blick, schaute Mr. Andrews in Charleys Richtung.
Einen Moment lang starrten sie beide sich an und versuchten, den anderen zu zwingen, als Erster die Augen abzuwenden. Mr. Andrews Miene drückte Trotz aus.
Unter Mr. Stevens' einschüchterndem Blick zuckte Wily jedoch nicht mit der Wimper.
Die drei Männer interpretierten seine Miene richtig und wechselten wissende Blicke.
„Das ist er", sagte Bucky.
„Falls der Sheriff mit ihm redet, findet er schnell heraus, was heute Abend hier passiert ist", äußerte Charley bedächtig und erwog bereits seinen nächsten Schachzug.
„Dann werde den Kerl los", schlug Bucky
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