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033

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Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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deinem Wort stehst." Verbitterung hatte ihrer Stimme einen scharfen Klang verliehen. Sie verließ das Bett und raffte dabei die Bettdecke um sich.
    „Reina, ich ..." Einen Moment lang fühlte er sich versucht, ihr zu sagen, dass er nicht sehr hart mit sich hatte ringen müssen, etwas Unerklärliches ihn getrieben habe. Sie gab ihm jedoch nicht die Möglichkeit, den Satz zu vollenden.
    Da sie sich in die Enge getrieben und wie in einer Falle fühlte, und weil sie wusste, dass sie vollkommen in seiner Macht war, verletzte sie ihn auf die einzige ihr mögliche Weise: „Du kannst mich betäuben und mich ans Bett binden, mich gegen meinen Willen zu meinem Vater schleppen und mich sogar dazu bringen, körperlich auf dich einzugehen. Aber das ist alles. Es ist nur eine körperliche Reaktion. Du kannst meinen Körper besitzen, wirst mich jedoch nie besitzen. Niemals!"
    Nach diesen Worten wurde Clay zornig, war jedoch entschlossen, Reina das nicht zu zeigen. Achtlos zuckte er mit den Schultern und stand auf. „Einigen Männer genügt das."
    Er sah die Wirkung, die seine Erwiderung hatte. Miss Alvarez wurde blass. Gelassen fing er an, sich anzuziehen, während sie ihm in ohnmächtiger Wut zuschaute. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, verließ er die Kabine. Reina starrte ihm hinterher, verängstigter denn je zuvor.
    Michael ging, das Bündel fest unter den Arm geklemmt, an Deck und hielt Ausschau nach Mr. Cordell. Er wusste, dass sein Plan riskant war, meinte jedoch, er müsse versuchen, ihn durchzuführen. Wenn er nicht wenigstens den Versuch unternahm, würde er sich nie mehr im Spiegel ansehen können.
    Sobald Mr. Cordell an Deck gekommen war, eilte Michael zu dessen Kabine und klopfte rasch an die Tür.
    „Ich bin es, Michael, Mrs. Cordell", rief er leise.
    Reina war überrascht und machte ihm geschwind die Tür auf.
    „Ich . . ., hm, es tut mir Leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann, aber ich habe Ihnen das hier mitgebracht", sagte
    er und drückte ihr das Bündel in die Hände. „Das sind Männersachen, für die Sie vielleicht Verwendung haben. So, jetzt muss ich fort. Es tut mir Leid, dass ich nicht mehr für Sie tun kann." Beinahe rennend entfernte er sich.
    Reina starrte ihm einen Moment lang hinterher und schloss dann die Tür. In dem Bündel waren Hosen, ein weites Hemd und ein fast zerdrückter Strohhut. Sie lächelte zufrieden. Sie hatte Mr. Cordell dazu gebracht, sie für eine Nonne zu halten.
    Ganz bestimmt war es leichter, die Rolle eines Mannes zu spielen. Als Mann verkleidet, würde sie imstande sein, unbemerkt das Schiff zu verlassen und in den Hafen zu kommen.
    Ihre Stimmung hob sich beträchtlich. Irgendwann am Nachmittag sollte der Dampfer in Chagres anlegen, wo Mr. Cordell von Bord gehen wollte. Da das Bett nicht mehr benutzt werden würde, verbarg sie die Sachen unter der unordentlich daliegenden Bettdecke, wo sie, wie sie wusste, sicher waren.
    Mr. Cordell mochte glauben, sie überlistet zu haben, doch in diesem Punkt hatte er sich geirrt. Dieses Mal würde sie ihm ordentlich eins auswischen.
    Chagres, an Panamas Ostküste gelegen, war eine schmutzige Stadt, in der es heiß war und von Insekten wimmelte. Als Reina beim Anlegen den ersten Blick auf den Ort erhaschte, kam er ihr jedoch wie das Paradies vor. Sie bemerkte die schmutzige Umgebung nicht und dachte auch nicht daran, dass es gefährlich sein könne, hier zu fliehen. Sie konnte nur daran denken, wie wundervoll es sein würde, Mr. Cordell zu entwischen und der schrecklichen, entsetzlichen Aussicht zu entgehen, Mr. Marlow heiraten zu müssen.
    Mr. Cordell wollte an Land gehen, um Zimmer in einem Hotel zu besorgen.
    Erfahrener Kopfjäger, der er war, ahnte er jedoch voraus, was sie vorhatte.
    „Der Kapitän und die Mannschaft werden in meiner Abwesenheit auf Sie Acht geben", warnte er Miss Alva-rez und hoffte, sie möge vernünftig genug sein, auf ihn zu hören und keine Dummheit machen.
    In diesem Moment gesellte der Kapitän sich hinzu.
    „Ich bin so schnell wie möglich zurück, Reina", versprach Clay.
    „Ich verlasse mich darauf", erwiderte sie, dem Kapitän zuliebe einen freundlichen Ton anschlagend. „Ich kann es kaum erwarten, wieder an Land zu sein."
    Mr. Gibson blieb bei ihr, bis Mr. Cordeil den Dampfer verlassen hatte, und begleitete sie dann auf ihren Wunsch hin zu ihrer Kabine. Dort blieb er stehen und wartete, bis sie die Tür aufgeschlossen hatte. Dann wünschte er ihr eine gute Weiterreise und bat sie, ihren Gatten von ihm

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