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033

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Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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sich in einem schrecklichen Gefühlsaufruhr, als er die Zügel ergriff und die Pferde antrieb. Einerseits war er überglücklich weil er Reina unbeschadet zurückbekommen hatte, andererseits grollte er ihr immer noch ihres Ungehorsams wegen. Dieser Zwiespalt der Gefühle machte ihm zu schaffen. In Reinas Abwesenheit hatte er erkannt, wie viel die Tochter ihm bedeutete, und nun überlegte er, ob er je wieder dieses herzliche Verhältnis zu ihr haben könne, solange Mr. Marlow im Spiel war. Ihm war klar, dass er mit Reina nach der Rückkehr auf die Ranch über all das reden musste, was sich ereignet hatte. Allerdings empfand er schon jetzt großes Unbehagen vor diesem Gespräch. Schließlich fasste er sich ein Herz und durchbrach das zwischen ihm und der Tochter bestehende eisige Schweigen: „Du siehst gut aus."
    „Ich fühle mich gut."
    „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht."
    „Wirklich?" Der Ton, in dem sie gesprochen hatte, ließ keinen Zweifel daran, dass sie ihm nicht glaubte.
    „Ja, wirklich." Er wurde gereizt. „Du bist meine Tochter."
    „Ich dachte, ich sei eher deine Sklavin, jemand, den du verkaufen und mit dem du nach Gutdünken umspringen kannst."
    „Die Ehe mit Nathan könnte etwas Gutes werden, wenn du auch nur halbwegs gewillt\ wärst, ihr eine Chance zu geben. Er ist kein schlechter Mensch und würde dich gut behandeln. Er ist reich. Du könntest alles haben, was du dir je gewünscht hast."
    Die Äußerungen des Vaters trafen Reina wie Hiebe. Clay hatte sie nicht anders eingeschätzt. Die beiden Männer in ihrem Leben, die sie liebte und die ihr alles bedeuteten, kannten sie überhaupt nicht. Beide hielten sie für oberflächlich und dumm und voi; allem genusssüchtig.
    „Geld war nie wichtig für mich,¡ Vater. Du bist derjenige, der die Macht des Geldes liebt." \
    „Ich weiß die Macht zu schätzen, die man bekommt, wenn man Geld hat", verteidigte er sich.
    „Macht und Geld sind das Gleiche. Weder das eine noch das andere ist von Bedeutung."
    Die Einstellung der Tochter verärgerte Luis noch mehr. „Das kannst du sagen, weil du nie arm warst. Du musstest nie ohne Geld auskommen." \
    „Vielleicht nicht, aber ich weiß, dass man sich mit Geld weder Glück noch Zufriedenheit kaufen kann. Wenn du auf deiner Absicht bestehst, dass ich Mr.
    Marlow heirate, werde ich zwar reich, aber nicht glücklich sein. Ich liebe ihn nicht, Vater, und werde ihn nie lieben, ganz gleich, wie sehr ich mich bemühen würde, tiefere Gefühle für ihn zu entwickeln."
    „Pah, Liebe!" äußerte Luis abfällig. „Was weißt du schon von Liebe?"
    „Ich weiß, dass du Mutter geliebt hasst, und sie hat dich vergöttert. Ich weiß, dass ich eine Ehe lführen will, die so ist, wie eure es war. Ich möchte einen Mann haben, der mich liebt und nicht nur die Hazienda, die ich ihm als Mitgift einbringe."
    \
    „Nathan liebt dich."
    „Er liebt nur deinen Besitz. Zur Liebe ist er gar nicht fähig. Er ist kaltherzig und grausam." i
    „Du täuschst dich in ihm, Reina", widersprach Luis, hatte jedoch im selben Moment Gewissensbisse.
    Sie war es leid, dauernd über dasselbe; Thema zu reden, da sie wusste, dass sie ihn nicht überzeugen konnte. „Wie du meinst, Vater. Ich weiß, dass es keinen Sinn hat, ständig über dieses Thema zu reden. Du hast gewonnen. Du bringst mich nach Hause. Ich werde deine Wünsche in jeder Hinsicht respektieren, da mir ohnehin keine andere Wahl bleibt."
    Luis schwieg, weil er sich bewusst war, dass er Reina zu dieser Ehe zwang. Er sah jedoch keinen anderen Ausweg aus seiner prekären Lage. Die Verbindung mit dem reichen Mr. Marlow würde die Hazienda absichern. Er hoffte, dass Reina eines Tages Verständnis dafür haben werde und er die Entscheidung nicht bereuen müsse, auf dieser Hochzeit bestanden zu haben.
    Nathan hatte Männer beauftragt, die nach Miss Alvarez Ausschau hielten. Daher wurde ihm rasch mitgeteilt, dass sie zurückgekehrt und in Begleitung ihres Vaters auf dem Weg zur Hazienda war. Kaum hatte er die Neuigkeit gehört, brach er auf.
    Mit jeder Meile, die er zurücklegte, wurde seine Stimmung gereizter und wütender.
    Reina hatte geglaubt, sie könne ihm entkommen, doch das war ihr nicht gelungen.
    Sobald er mit ihr verheiratet war, würde er sie lehren, was unter Gehorsam und Respekt für den Gatten zu verstehen war.
    Reina und ihr Vater hatten kaum Zeit gehabt, es sich zu Hause gemütlich zu machen, als Mr. Marlow auf der Hazienda eintraf. Consuelo bat ihn in den Salon, ging ins

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