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033

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Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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Arbeitszimmer und kündigte den kurz vorher angekommenen Herrschaften sein Erscheinen an.

    Sein unerwarteter Besuch überraschte Reina und den Vater. Luis hatte gehofft, einige Zeit mit ihr allein zu sein, ehe er sie mit Mr. Marlow zusammenbrachte, doch nun hatte es den Anschein, dass ihm die Entwicklung der Dinge aus der Hand genommen worden war. Und das passte ihm gar nicht.
    Reina riss die Augen auf und warf ihm einen bittenden, fast verzweifelten Blick zu, als Consuelo Mr. Marlow ankündigte.
    „Bitte, Vater, tu das nicht. Zwinge mich nicht, das ertragen zu müssen."
    „Es tut mir Leid, Reina, doch es ist alles arrangiert. Die Hochzeit findet wie geplant statt."
    „Willst du mich wirklich zu einem Leben in Elend verdammen?"
    „Hab Vertrauen zu mir, Reina. So schlimm, wie du es befürchtest, wird es nicht werden. Mit der Zeit wirst du lernen, Nathan zu lieben."
    „Wieso hast du kein Vertrauen zu mir, Vater? Warum respektierst du nicht meine Wünsche?"
    „Bitte Mr. Marlow herein, Consuelo", sagte Luis und stand auf, um den zukünftigen Schwiegersohn zu begrüßen.
    Nathan war wütend, als er das Arbeitszimmer betrat. Er mochte es nicht, warten gelassen zu werden. Dennoch ergriff er, um den Anschein der Höflichkeit zu wahren, Mr. Alvarez' ausgestreckte Hand. Es wäre unklug, den zukünftigen Schwiegervater schon jetzt zu befremden. Dann drehte er sich zu Reina um und ließ kühl den Blick über sie schweifen.
    „Es freut mich zu sehen, dass es dir gut geht."
    „Vielen Dank, aber Sie hatten keinen Anlass zur Sorge. Ich war die ganze Zeit in Sicherheit." Wenngleich Reina sehr gefasst und ruhig geklungen hatte, war sie wirklich sehr verängstigt. Sie ahnte schon seit langem, dass Mr. Marlow ein bösartiger Mensch war, und vertraute ihm nicht. Einen Moment lang sehnte sie sich nach Clay, doch dann verdrängte sie rasch den Gedanken an ihn. Er war jetzt aus ihrem Leben verschwunden. Sie musste tapfer sein und die Situation allein in die Hände nehmen.
    „Es erleichtert mich, das jetzt zu hören, doch für deinen Vater und mich war die Unsicherheit in der Zeit, in der du verschwunden warst, äußerst beunruhigend. Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht." Reinas selbstsichere, gefasste Haltung verärgerte Nathan sehr, und er beschloss, sich seine Verlobte auf der Stelle gefügig zu machen. Sie war ihm etwas zu großspurig, zu selbstbewusst. Er wollte sie vor sich kuschen sehen. Er wollte sie sich vor ihm winden sehen. Frauen hatten gefügig zu sein, und es war an der Zeit, dass die kleine Miss Alvarez das begriff.
    Sie wusste, dass sie sich hätte entschuldigen müssen, doch irgendwie konnte sie sich angesichts seines kalten Blickes nicht dazu überwinden.
    Er war wütend, weil sie nichts erwiderte. Als er sich jedoch zu ihrem Vater umdrehte, war er wieder ganz der perfekte Gentleman. „Ich wüsste gern, ob ich mit meiner zukünftigen Gattin einige Augenblicke allein sein kann."

    „Natürlich", stimmte Luis zu, da er dessen Bedürfnis verstand. Rasch verließ er den Raum. Er ahnte, wie verzweifelt Reina war, ignorierte ihre Verfassung jedoch. Mr.
    Marlow würde bald ihr Ehemann sein, und sie musste lernen, mit ihm auszukommen.
    Nachdem Mr. Alvarez gegangen war, wandte Nathan sich dessen Tochter zu. Sein Blick drückte die lodernde Wut aus, die er verspürte. „Nun, meine kleine Verlobte, mir scheint, dass wir beide über vieles zu reden haben."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, worüber wir sprechen sollten", entgegnete sie hochnäsig, wenngleich ihr Selbstvertrauen in Wirklichkeit sehr erschüttert war.
    Nathan riss sie zu sich herum und zwang sie, ihn anzusehen. „Ich werde dir etwas sagen, mein kleines Mädchen", herrschte er sie an. „Zuerst müssen wir über unsere Hochzeit reden, und dann über unser zukünftiges Leben."
    Reina versuchte, sich seinem Griff zu entwinden, doch er hielt sie mühelos fest.
    „Und wir werden ein gemeinsames Leben haben, Reina, ein, wie ich meine, sehr langes und glückliches." Nathans Lächeln war bösartig und grausam.
    „Lieber wäre ich tot!" zischte sie Mr. Marlow verächtlich an.
    „Das lässt sich einrichten, wenn du dich weiterhin gegen mich auflehnst", erwiderte er drohend und verstärkte grob den Druck seiner Finger. „Ich mag es, wenn Frauen Temperament haben. Ich bin jedoch, was dich betrifft, kein liebeskranker Verehrer.
    Für mich bist du nichts anderes als ein bequemes Mittel zum Zweck. Vergiss das nicht." Er ließ Reina los. Der Abdruck seiner

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