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033

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Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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zu Clay und erzähl ihm, was passiert ist!"
    Sie hüllte sich in die Bettdecke, lief zur Tür und machte sie zu. Dann zog sie sich eilig an. Sie musste Devs Freund unverzüglich mitteilen, was geschehen war. Nachdem sie endlich vollständig angekleidet war, rannte sie aus dem Raum und den Korridor hinunter zu Frenchies Zimmer.
    „Frenchie!" schrie sie, während sie mit aller Kraft an die geschlossene Tür hämmerte.
    „Was gibt es?" fragte Frenchie verschlafen.
    „Mach auf, Frenchie! Etwas Schreckliches ist passiert!"
    Die Panik, die aus der Stimme der Freundin geklungen hatte, veranlasste Frenchie, nur mit einem seidenen Morgenmantel bekleidet zur Tür zu eilen. Rasch öffnete sie und ließ Josie eintreten. „Was ist geschehen?" erkundigte sie sich beunruhigt.
    Josie blickte zu Mr. Cordeil, der wach und sichtlich alarmiert im Bett lag. „Man hat Ihren Freund mitgenommen, Mr. Cordell! Sie müssen sich beeilen! Sie müssen zu ihm!"
    „Jemand hat ihn mitgenommen?" Verwirrt furchte Clay die Stirn und setzte sich hastig auf. „Wer? Wohin hat man ihn gebracht?"
    „Der Sheriff! Er platzte vor einigen Minuten in mein Zimmer und hat Dev verhaftet!"
    „Er hat Dev verhaftet?"
    Josie nickte nervös. „Er hat gesagt, er nähme ihn wegen Mordes fest."
    Nach dieser Neuigkeit sprang Clay aus dem Bett und fing an, sich anzuziehen.
    „Berichte mir genau, was er gesagt hat, Josie", drängte er sie. Er kannte Devlin genau und wusste, wie der Freund darauf reagieren werde, dass man ihn eingesperrt hatte.
    Devlin war erst zehn Jahre alt gewesen, als seine Eltern Irland verlassen hatten. Da sie die raue Überfahrt nach Amerika nicht überlebt hatten, war er ziemlich mittellos in New York eingetroffen, wo ein Onkel lebte. Hilfe suchend hatte er sich an ihn gewandt und war von ihm aufgenommen worden. Der Onkel hatte jedoch das Devlin verbliebene Geld verbraucht und ihn so hart arbeiten lassen, dass der Junge fast gestorben wäre. Als Devlin sich zu beschweren gewagt hatte, war er von seinem Onkel geschlagen und anschließend so lange in eine Kammer gesperrt worden, bis er eingewilligt hatte, wieder an die Arbeit zu gehen. Sobald er groß und kräftig genug gewesen war, um für sich zu sorgen, hatte er die Ostküste verlassen und war zum Goldschürfen nach Westen gezogen.
    Clay wusste jedoch, dass sein Freund es immer noch nicht ertragen konnte, in einem kleinen Raum eingeschlossen zu sein. Deshalb musste er ihn sofort aus dem Gefängnis holen.
    „Alles ist so schnell passiert", erwiderte Josie. „Der Sheriff hat uns aus dem tiefsten Schlaf gerissen."
    „Erzähl mir, woran du dich erinnerst", verlangte Clay, während er sich das Hemd in die Hosen stopfte.
    „Es ging um Mr. O'Keefes silberbeschlagenen Waffengurt."
    „Den Gurt?" Ungläubig schaute Clay das Mädchen an.
    „Ja. Nachdem er entdeckt worden war, hat Mr. Macauley Ihren Freund wegen Mordes festgenommen. Er hatte zwei Hilfssheriffs bei sich. Ich nehme an, er hielt Mr. O'Keefe für gefährlich."
    „Das ist unglaublich!" sagte Clay, während er sich seinen Waffengurt umschnallte.
    „Sie können mir glauben!" erwiderte Josie. „Ihr Freund hat mir aufgetragen, Sie sofort zu benachrichtigen."
    „Vielen Dank, Josie", sagte Clay, nahm seinen Hut an sich und wollte sich entfernen.
    „Clay!" Die Stimme erinnerte ihn daran, dass auch noch Frenchie anwesend war.
    „Ich weiß nicht, wann ich zurück bin", äußerte er und verließ das Zimmer.
    Nachdem er im Büro des Sheriffs eingetroffen war, stellte er fest, dass Dev tatsächlich verhaftet und in eine Zelle im hinteren Teil des Gefängnisses gebracht worden war. „Ich will wissen, was das zu bedeuten hat, Sheriff!"
    Sheriff Macauley hatte Mr. Cordeil bereits erwartet. Kühl begrüßte er ihn. „Wollen Sie behaupten, Sie hätten keine Ahnung?"
    „Ich weiß nur das, was das Barmädchen mir im Perdi-tion-Saloon erzählt hat. Sie hat gesagt, Sie hätten meinen Freund wegen Mordes festgenommen."
    „Das stimmt, Mr. Cordell."
    „Wen soll er ermordet haben?"
    „Es ist erstaunlich, dass Sie sich so ähnlich ausdrücken wie Ihr Freund, Sir. Vielleicht sollte ich mich etwas mehr umhören. Möglicherweise sind auch Sie in diese Sache verwickelt."
    „In welche Sache?"
    „Ein wirklich netter Mann namens Pedro Santana wurde vor einigen Tagen auf seinem Besitz ermordet. Er wurde hinterrücks erschossen."
    „Was hat das mit meinem Freund zu tun?"

    „Heute früh war ich wegen der polizeilichen Untersuchung auf der Ranch und habe

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