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würden."
„Ach, wirklich?" fragte Clay spöttisch und fand Mr. Alvarez' Dreistigkeit unglaublich.
„Ja. Ich habe gehört, dass Sie und Ihr Freund gestern Abend Ärger mit dem Gesetz hatten."
„Was wissen Sie darüber?"
„Ich? Nichts, rein gar nichts. Frenchie - ich glaube, so hieß das Mädchen - hat mir erzählt, was passiert ist. Das ist alles."
„Wieso sind Sie hier, Mr. Alvarez?" wollte Clay wissen. Die Störung verärgerte ihn, und er wollte den Mann los sein. „Was wollen Sie von mir?"
„Ich bin hergekommen, weil ich den Ihnen gemachten Vorschlag wiederholen möchte. Ich möchte Sie engagieren, damit Sie meine Tochter finden."
„Und ich habe Ihnen gesagt, dass ich daran nicht interessiert bin. So, und nun verschwinden Sie!" In erster Linie belastete Clay die Sorge um den Freund. Verärgert überlegte er, ob Mr. Alvarez je aufgeben werde. Schließlich hatte er dessen Ansinnen rundweg abgelehnt und ihm gesagt, er habe nicht die Absicht, die verschwundene Tochter zu suchen. Dennoch war er wieder hergekommen.
Luis lächelte noch breiter. „Oh, ich habe mein Angebot nochmals erhöht, Señor Cordell."
„Ich sagte doch, dass ich nicht interessiert bin, gleich, was Sie mir zahlen wollen!"
Clay wünschte sich, Mr. Alvarez möge endlich gehen, damit er sich mit seinem Vorhaben befassen konnte. Er musste sich darauf konzentrieren, Dev aus dem Gefängnis zu holen.
„Möchten Sie denn nicht das Leben Ihres Freundes retten?"
Nach dieser Frage erstarrte Clay und richtete langsam den Blick auf den Kalifornier.
„Was soll das bedeuten?"
„Ich habe gehört, Señor O'Keefe sei wegen Mordes verhaftet worden."
„Ganz recht."
„Nun, vielleicht könnte ich Ihnen irgendwie behilflich sein. Wissen Sie, in Monterey habe ich einigen Einfluss."
„Es tut mir Leid, Mr. Alvarez, aber ich bin nicht daran interessiert, irgend jemanden zu bestechen. Mein Freund ist unschuldig. Das muss ich lediglich beweisen."
„Mr. Santana hatte sehr viele Freunde, Señor Cordell. Es wäre nicht das erste Mal, dass aufgebrachte Bürger das Gefängnis stürmen und Selbstjustiz üben. Wer weiß, ob Ihr Freund so lange am Leben bleibt, bis Sie seine Unschuld nachgewiesen haben?"
„Sie . . . Sie ..." Die unverhohlene Drohung machte Clay wütend, und aufgebracht näherte er sich Mr. Alvarez.
Luis hob warnend die sorgfältig manikürte Hand und sagte in hartem, ruhigem Ton:
„An Ihrer Stelle würde ich das, was Sie jetzt vorhaben, unterlassen, Señor Cordell!"
Er wartete ab, bis er den Eindruck hatte, dass der Kopf-geldjäger sich wieder beherrschte, und fuhr dann beiläufig fort: „Ich halte das für einen mehr als angebrachten Vorschlag. Zum Ausgleich für das Leben Ihres Freundes bringen Sie mir meine Tochter zurück."
„Sie haben diese Intrige in die Wege geleitet, Sie Bastard!"
„So, wie die Dinge jetzt liegen, reichen die Beweise gegen Ihren Freund nicht aus. Ich bin überzeugt, dass er, falls sich an dieser Situation nichts ändert, im Gefängnis einigermaßen sicher ist. Sollten Sie jedoch mein Angebot ablehnen, kann ich natürlich nicht voraussehen, ob nicht unerwartet noch anderes Beweismaterial gegen ihn auftaucht."
Clay zwang sich zur Ruhe, während er hervorstieß: „Ich will, dass er noch heute entlassen wird!"
Das Lächeln des Kaliforniers wurde grausam. „Es tut mir Leid, Señor Cordeil, aber auf diesen Handel gehe ich nicht ein. Señor O'Keefe bleibt im Gefängnis, bis Sie mir meine Tochter wiedergebracht haben. Sobald sie bei mir ist, sorge ich dafür, dass die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen fallen gelassen werden und er freikommt. Er ist meine Garantie dafür, dass Sie den Auftrag ausführen." Luis sah wachsende Verärgerung und ohnmächtige Wut sich in Señor Cordells Augen ausdrücken und war sehr zufrieden. „Falls Sie aber dennoch nicht an der Übernahme des Auftrages interessiert sein sollten ..." Es machte ihm Spaß, die Kräfte mit jemandem zu messen, und eingedenk der Art, wie dieser Gringo zuvor mit ihm geredet hatte, genoss er es doppelt, ihn bald zu Kreuze kriechen zu sehen.
Gelassen machte er Anstalten, den Raum zu verlassen.
Clay wusste, dass er in der Falle saß. Es machte ihn wütend, nichts unternehmen zu können, um Dev aus dem Gefängnis zu holen. Mr. Alvarez schien am längeren Hebel zu sitzen. Sich einstweilen geschlagen gebend, fragte er schroff: „Was soll ich tun?"
Luis' schmale Lippen wurden zu einem triumphierenden Lächeln verzogen. „Ich habe ein kleines
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