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033

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Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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kränken, und ließ sich von ihm ins Haus begleiten. Es gelang ihr, einen letzten Blick auf Clay zu werfen, der immer noch im Dunklen stand. Ihrer beider Blicke trafen sich, doch dann war sie gezwungen, die Aufmerksamkeit auf den mit ihr redenden Mr. Picard zu lenken.
    Finster furchte Clay die Stirn, während er sie mit Lucien das Haus betreten sah, und überlegte, warum er plötzlich den Drang verspürte, ihr zu folgen. Schließlich hatte er doch von ihr bereits die Zusage bekommen, ihn am nächsten Tag zu treffen. Folglich konnte es ihm gleich sein, was sie noch bis zum Ende des Balls tat.
    „Kommst du, Clay?" fragte David und blieb wartend neben der französischen Tür stehen.
    „Ja, ich komme."
    „Miss Nunez ist eine Schönheit, nicht wahr?"
    „Ja", stimmte Clay zu. Sie hatte mehr zu bieten als nur eine faszinierende Erscheinung, wenngleich es ihm widerstrebte, sich das einzugestehen oder ihr überhaupt positive Eigenschaften zuzubilligen.
    „Willst du zulassen, dass Lucien sie mit Beschlag belegt?"
    „Nun, ich bin bereits mit ihr morgen zum Picknick verabredet. Wer weiß, was danach geschieht? Was hältst du davon, wenn wir uns jetzt etwas zu trinken genehmigen?"
    Clay und der Freund betraten das Haus. Auf dem Weg durch den Ballsaal zum Arbeitszimmer sah er Reina mit Lucien tanzen und redete sich ein, es sei ihm gleich, dass
    sie lachend und sich offenbar prächtig amüsierend mit dem Freund zusammen war.
    Plötzlich regte sich jedoch beim Zusehen ein Gefühl in ihm, das er noch nie empfunden hatte, und er war froh, als er mit David in den Korridor gelangte und Reina und Lucien aus den Augen verlor. Ein Whisky würde ihm jetzt wirklich gut tun.
    Nach dem Ball saß Emilie mit Reina in deren Zimmer und plauderte mit ihr über die Ereignisse des Abends. „Ich fasse es nicht, Reina!" äußerte sie unverhohlen entzückt.
    „Mr. Cordell hat dich wirklich morgen zu einem Picknick eingeladen?"

    „Ja", bestätigte Reina aufgeregt und fühlte sich versucht, die Stunden bis zum Wiedersehen mit Clay zu zählen. „Oh, Emilie! Er war so wundervoll!"
    „Das ist ungerecht! Rose und ich haben den ganzen Abend hindurch versucht, ihn kennen zu lernen, ohne jeden Erfolg, und du wolltest nicht einmal, dass Mr. Cordell dir vorgestellt wird! Und jetzt bist du diejenige, die mit ihm verabredet ist!"
    beschwerte Emilie sich gutmütig.
    „Ich weiß", murmelte Reina. „Clay scheint zu denken, das Schicksal habe uns beide zusammengebracht."
    „Das Schicksal oder die Randolphs", erwiderte Emilie schmunzelnd. „Nun, ich werde ihn zumindest morgen kennen lernen, wenn er dich abholt."
    „Er hat mir, als wir das Fest verließen, gesagt, er werde wahrscheinlich kurz vor Mittag eintreffen. Er möchte mir die Plantage seines Vaters zeigen."
    „Sie ist schön. Die Cordells züchten die rassigsten Pferde im ganzen Staat und sind schwer reich." Der Ton, in dem Emilie das geäußerte hatte, bekundete, dass sie über ein beträchtliches Vermögen verfügen mussten. Romantisch veranlagt, wie sie war, setzte sie emphatisch hinzu: „Ich habe sie!"
    „Was?"
    „Die Lösung für alle unsere Probleme!"
    „Ach, wirklich?" fragte Reina schmunzelnd.
    „Ja, wirklich! Du solltest mit Clay durchbrennen. Dann -.müsstest du dir deines Vaters oder Mr. Marlows wegen nie mehr Sorgen machen."
    Reinas Augen glänzten belustigt. Im Stillen konnte sie jedoch nicht leugnen, dass sie die Vorstellung, Clay zu heiraten, als sehr angenehmen empfand. „Das ist kein schlechter Einfall, Emilie. Aber Clay müsste mich erst um meine Hand bitten."
    „Wer weiß? Vielleicht tut er das."
    „Nun, falls er mir einen Heiratsantrag machen sollte, könnte es sein, dass ich ihn erhöre!"
    In gegenseitigem Verständnis brachen die Freundinnen in Lachen aus und redeten dann wieder über den Ball.
    Nach dem Ball redete Philip in Windown noch sehr spät im Arbeitszimmer mit dem Sohn. „Ich muss ehrlich zu dir sein, Clay. Deshalb sage ich dir, dass mir die Sache nicht gefällt."
    „Und mir passt es nicht, dass Dev in Monterey in dieser verdammten Gefängniszelle eingesperrt ist!" stieß Clay hervor.
    Philip schwieg. Ihm war klar, dass er keinen Einwand mehr vorbringen konnte, durch den er den Sohn davon hätte abbringen können, das zu tun, was er vorhatte.
    „Ich reise morgen ab", äußerte Clay nach einiger Zeit.
    „Weißt du, wann du wieder herkommen wirst?" Philip hatte absichtlich das Thema gewechselt, weil er am letzten gemeinsamen Abend weitere unliebsame

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