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musste nur irgendwo angelegt haben.
Sobald er in einem Hafen lag, würde sie verschwinden und dann sicherstellen, dass Mr. Cordell sie nicht mehr aufspürte.
Beim Entkleiden träumte sie davon, wie wundervoll es sein würde, ihm zu entkommen, und merkte nicht, dass er jede ihrer Bewegungen beobachtete. Er hatte den Fehler begangen, sie verstohlen zu beobachten, und merkte, als er wider Willen Verlangen nach ihr verspürte, viel zu spät, das er derjenige war, der nun zu leiden hatte. Im Stillen verwünschte er seine Dummheit und kämpfte gegen die wachsende Begierde an. Elend begriff er, dass er eine sehr lange Nacht vor sich hatte.
Reina war immer noch verärgert, als Mr. Cordell sie in den eleganten Speisesaal des Dampfers führte. Im Stillen tobte sie darüber, dass er ihr diktatorisch verboten hatte, noch
einmal mit Mr. Webster zu reden. Sie hoffte, der junge Gentleman möge sich als der von ihr benötigte Verbündete erweisen, und war nicht gewillt, ihren Plan fallen zu lassen, nur weil Mr. Cordell glaubte, sie verhielte sich nicht wie eine verheiratete Frau.
Beim Betreten des holzgetäfelten Saals fragte sie sich, für wen Mr. Cordell sich hielt, um sich das Recht anzumaßen, ihr zu sagen, was sie zu tun habe. Eigensinnig und selbstbewusst, wie sie war, beschloss sie, ihm sein Verhalten heimzuzahlen. Die Rache war es ihr wert, ihn zu ärgern, selbst wenn sie ihm das Leben nur für eine Weile schwer machen konnte. Sie kam sich sehr kühn vor, reckte unbewusst zuversichtlich das Kinn und stellte sich auf den bevorstehenden Abend ein. Man war eingeladen worden, mit dem Kapitän zu speisen. Sie hätte nicht entzückter sein können, als sie sah, dass auch Mr. Webster am Kapitänstisch saß.
Michael sah die Cordells kommen und erhob sich sofort. Voller Eifer eilte er auf sie zu, um sie zu begrüßen. Clays Meinung zufolge sah Mr. Webster beinahe ergeben aus. Als Miss Alvarez ihn freundlich und herzlich begrüßte, versteifte sich Clay.
Reina hatte sich nicht träumen lassen, dass sich alles so perfekt ergeben würde, und lächelte Mr. Webster strahlend an.
„Ich bin so froh, Mrs. Cordell, dass wir am selben Tisch sitzen." Er hatte ihr Lächeln bemerkt und war überzeugt, es sei nur für ihn bestimmt. Nun verfiel er ihr noch mehr, falls das überhaupt möglich war. Er nahm nur noch Mrs. Cordell wahr. Sie war ein Engel, eine Göttin.
„Auch ich freue mich, Michael", erwiderte sie wahrheitsgemäß.
„Nach dem Gespräch an Deck hatte ich das Bedürfnis, mich wieder mit Ihnen zu unterhalten. Auf diese Weise ist das wunderbar möglich."
„Ja", stimmte Reina zu, ohne den neben ihr stehenden Mr. Cordell zu beachten.
Innerlich kochte er vor Wut. Mr. Webster warf sich förmlich vor aller Leute Augen an Miss Alvarez heran. Clay passte der hungrige Ausdruck nicht, mit dem Mr. Webster sie betrachtete, und die Art, wie er an ihren Lippen zu hängen schien. Am liebsten hätte er ihn am Kragen gepackt und heftig geschüttelt, wusste jedoch, dass dafür jetzt weder der Ort noch der Zeitpunkt geeignet waren. Er schaffte es, sich zu beherrschen, auch wenn es ihn große Mühe kostete.
„Vielleicht sollten wir uns setzen?" schlug er verbissen vor und sah den Kapitän ihn beobachten.
„Oh ja!" Mr. Webster war etwas erschüttert über die Erkenntnis, dass er nichts anderes mehr wahrgenommen hatte als Mrs. Cordell. „Entschuldigen Sie. Guten Abend, Mr. Cordell."
„Guten Abend, Mr. Webster." Clays Begrüßung hatte steif geklungen. Er ging zum Kapitänstisch voran und zog Miss Alvarez in Besitz ergreifender Weise mit sich. Mr.
Webster blieb nichts anderes übrig, als den Herrschaften zu folgen.
Kapitän Gibson hatte das Zusammentreffen der Passagiere beobachtet und in seiner trocken belustigten Art den Anblick genossen. Mrs. Cordell war eine sehr gut aussehende Frau. Mr. Webster sah zwar ebenfalls recht gut aus, hatte jedoch Mr.
Cordell gegenüber bei ihr keine Chance. Mr. Cordell war ein gestandener, sehr maskuliner Mann. Allein an seiner Haltung und seinem Benehmen war zu erkennen, dass er es nicht dulden würde, wenn sich jemand um seine Gattin bemühte. Mr.
Gibson hoffte, Mr. Webster würde das begreifen, ehe es zu Ärger zwischen den Herren kam. Bei einer Auseinandersetzung würde der Jüngling dem Ehemann sofort unterliegen. Mr. Gibson stand auf, um die sich nähernden Herrschaften zu begrüßen.
„Guten Abend, Mrs. Cordell, Mr. Cordell. Sie sehen bezaubernd aus, Madam, wenn Sie mir die Bemerkung
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