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033

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Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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gestatten", äußerte Mr. Gibson in dröhnendem Ton. „Mit Ihrer Schönheit sind Sie eine Zierde für mein Schiff."
    „Zu freundlich, Kapitän", erwiderte Reina, ihren Charme verströmend. Sie war sich der Verstimmung des neben ihr stehenden Mr. Cordell sehr bewusst, gedachte jedoch nicht, sich in irgendeiner Weise einschüchtern zu lassen.
    „Ich bin nicht freundlich, meine Liebe", entgegnete der Kapitän. „Ich bin durch und durch ein aus New England stammender Yankee und habe es mir zur Aufgabe gemacht,
    nur die Wahrheit zu sagen. Heute Abend sind Sie eine sehenswerte Vision."
    „Ich stimme ihm zu, Mrs. Cordeil!" warf Mr. Webster hastig ein. Hingerissen eilte er zu einem Stuhl und zog ihn unter dem Tisch hervor, damit sie Platz nehmen konnte.
    „Oh, vielen Dank, meine Herren." Sie lächelte huldvoll.
    Clay führte sie, da er keine andere Wahl hatte, zu dem Stuhl, hinter dem Mr.
    Webster stand.
    Sie merkte, dass er verärgert war, und freute sich darüber. Graziös setzte sie sich und lächelte strahlend die beiden anderen Herren an. Sollte Mr. Cordell doch erbost sein! Ihr war das gleich. Er bedeutete ihr nichts. Er war ihr Entführer, ihr unerwünschter Bewacher, ihr elender Aufpasser. Es verging keine Minute, in der sie nicht gezwungen war, seine dominante Art zu ertragen. Seine selbstbewusste Attitüde hatte sie so sehr ergrimmt, dass es sie drängte, ihn in der Öffentlichkeit herauszufordern, ihm unmissverständlich zu verstehen zu geben, er habe ihr nichts vorzuschreiben.
    Frustriert nahm er links von ihr Platz. Sobald jedermann sich gesetzt hatte, fing Michael sogleich an, Mrs. Cordell in ein Gespräch zu ziehen. Wie Clay es befürchtet hatte, ging sie eifrig darauf ein. Er merkte, dass es ein Fehler gewesen war, sie zwingen zu wollen, sich anständig zu benehmen. Er hätte sich denken können, dass sie genau das Gegenteil von dem tun würde, was er verlangt hatte, so egoistisch und starrsinnig, wie sie war.
    Sie unterhielt sich angeregt mit Mr. Webster, und Clay leerte zweimal sein Weinglas.
    Einsilbig beantwortete er Mr. Gibsons Fragen und redete sich ein, während er sich das Glas zum dritten Mal füllen ließ, er wolle sich nicht unterhalten, um nicht von Miss Alvarez abgelenkt zu werden. Er musste mitbekommen, was sie tat.
    Er schaute Mr. Webster an und sah, dass dieser voll und ganz Feuer gefangen hatte.

    Hingerissen hörte der junge Mann ihr zu und sah sie schwärmerisch an. Clay richtete den Blick auf sie und bemerkte, dass sie Mr. Webster viel zu herzlich ansah.
    Die Wut stieg in ihm auf. Miss Alvarez amüsierte sich auf seine Kosten. Er wusste, sie benutzte den Jüngling nur dazu, ihn wütend zu machen, wollte ihr jedoch nicht die Genugtuung geben zu sehen, dass sie damit Erfolg hatte. Inständig wünschte er das Ende des Essens herbei.
    Auch Mr. Gibson war aufgefallen, dass Mr. Webster sich in die schöne Mrs. Cordell verliebt hatte. Und er hatte ebenfalls bemerkt, dass deren Mann keineswegs glücklich darüber war, wie sie und Mr. Webster sich benahmen. Eingedenk des nachmittäglichen Zwischenfalls an Deck beschloss er, die Situation etwas zu entspannen.
    „Ich habe gehört, Mrs. Cordell", unterbrach er unhöflicherweise ihre mit Mr.
    Webster geführte Unterhaltung, „dass Ihre Eltern in Kalifornien leben." Ob dieser Unterbrechung handelte er sich von Mr. Webster einen irritierten Blick ein, doch das war ihm gleich.
    Am liebsten hätte Reina ihren Vater verleugnet, doch dem schönen Schein zuliebe ging sie auf die Bemerkung ein. „Ja, das ist richtig. Die Hazienda meines Vater liegt etwas außerhalb von Monterey. Sie ist mustergültig geführt, und er ist sehr stolz auf seinen Besitz." Verbittert dachte sie, er liebe die Hazienda mehr als sie.
    „Das ist eine schöne Gegend", meinte der Kapitän.
    „Heute Nachmittag habe ich Kapitän Gibson erzählt, wie sehr es dich drängt, nach Hause zu kommen", warf Clay verkniffen ein.
    „Oh ja! Ich freue mich bereits sehr darauf, dass ich an Land gehen kann." Reina hatte jedes Wort ehrlich gemeint. „Wie lange wird es noch dauern, bis wir anlegen?"
    „Wir werden noch mindestens fünf Tage unterwegs sein, vorausgesetzt, wir bekommen kein schlechtes Wetter", antwortete Mr. Gibson.
    Noch fünf Tage. Im Stillen stöhnte sie auf.
    „Danach müssen Sie noch den Isthmus überqueren und am Pazifik ein anderes Schiff für die Reise zur Westküste nehmen", fuhr der Kapitän fort.
    „Das klingt, als würde es noch eine Ewigkeit dauern, bis ich meinen

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