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0330 - Der Seelenwächter

0330 - Der Seelenwächter

Titel: 0330 - Der Seelenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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hellem Blau war zu erkennen. Zamorra rannte darauf zu und hindurch.
    Im gleichen Augenblick handelte Asmodis…
    ***
    Uromis, Astaroths Erzkanzler, hatte von dem Gespräch nicht viel mitbekommen.
    Er setzte sich gegen die Angreifer wie ein Rasender zur Wehr.
    Zwar hatte er Asmodis erkannt, doch im Wirbel des Kampfes war es ihm völlig gleichgültig, wie der ehemalige Höllenfürst hier herabgekommen war.
    Und dann schien sich ein Tor zu öffnen. Die Seelen der Krieger wichen entsetzt zurück. Doch bevor Uromis erkannte, was geschah, spürte er einen Griff auf der Brust. Da war eine Hand. Genauer gesagt eine Teufelsklaue.
    Wie die eiserne Hand, die der Ritter Götz von Berlichingen trug.
    Uromis wußte, daß Asmodis vor Zeiten im Kampf gegen Zamorra eine Hand verlor. [6] Amun-Re, der finstere Magier, schuf ihm eine andere, künstliche Hand, die er einen Gedanken weit schleudern konnte und die immer zu ihm zurückkam. [7]
    Jetzt ergriff Asmodis Astaroths Erzkanzler und riß ihn mit unheimlicher Schnelligkeit zu sich hinüber. Uromis wurde durch das Dimensionsloch mit aus der Scheol gerissen.
    Donnernd schlug hinter ihnen das Weltengefüge wieder zusammen…
    ***
    »Du, ein Verbannter der Hölle, hast mir geholfen!« stammelte Uromis und sah Asmodis an. »Warum?«
    »Das würde mich auch mal interessieren!« mischte sich Professor Zamorra ein.
    »Nenne es einen inneren Zwang, Zamorra. Ich mußte es einfach tun. Ich konnte ihn nicht da unten bis zum Jüngsten Tage sitzen lassen!« gab Asmodis mit einer Zerknirschung zurück, die so echt aussah, daß sie nur gespielt sein konnte.
    »Ich kann doch einen alten Kumpel aus der Hölle nicht da unten zum Teufel gehen lassen!« Die Bemerkung zu Uromis klang schon viel ehrlicher.
    »Trink unten einen Schwefel-Cocktail auf meine Gesundheit und bestell Astaroth schöne Grüße!«
    »Ich werde es tun!« gab Uromis zur Antwort. Professor Zamorra zog es vor, zu schweigen. Asmodis war eine zwielichtige Figur. Niemand konnte wissen, ob er wirklich sich völlig geändert hatte. Immerhin war es ihm zu verdanken, daß ein Macht-Dämon wieder auf die Menschheit losgelassen wurde.
    »Kann ich dir sonst noch zu Gefallen sein, Asmodis?« fragte Uromis.
    »Tritt Leonardo de Montagne auf die Backen, die nicht neben seiner Nase liegen!« grinste Asmodis. »Fahre hinab! Fahre hinab! Fahre hinab!«
    Kaum hatte Asmodis dieseWorte gesprochen, stampfte Uromis auf und versank im Boden.
    Astaroth hatte seinen Erzkanzler wieder. Und der Herzog der Hölle wurde sehr nachdenklich, als er den Bericht des Uromis vernommen hatte.
    »Bleibt nur noch die Sache mit der Seele des Regisseurs Carlos Mondega!« war Astaroths Schluß. »Du wirst es zu Ende bringen, Uromis!«
    ***
    Professor Zamorra war mit Nicole Duval als Ehrengast zur Oscar-Verleihung geladen worden. Ihre Plätze lagen genau neben dem von Carlos Mondega, über dessen Gesicht Schweißperlen glitzerten. Neben dem Regisseur mit der Miene eines Triumphators saß Uromis. Er hatte eine Tarnexistenz angenommen, die den Erzkanzler Astaroths wie eine Mischung aus Clark Gable, Errol Flynn und Robert Redford wirken ließ.
    Kaum eine Frau war anwesend, die nicht nach ihm geschielt hätte. Nur die grellrote Fliege, das Attribut der Hölle, wirkte zum schwarzen Smoking etwas deplaciert.
    Eine Stuhlreihe vor ihnen saß Meisterregisseur Steven Spielberg mit gespannter Erwartung. Die ganze Fachwelt wettete insgeheim, ob er diesmal einen Oscar für die Regie bekommen würde. Denn Spielberg konnte zwar Filme drehen, die von aller Welt begeistert aufgenommen wurden – aber die Jury, die den Oscar vergab, ignorierte grandiose Meisterwerke, die dieser begnadete Regisseur schuf.
    Uromis kümmerte sich nicht um den Rummel. Er erinnerte Zamorra an den alten Vertrag zwischen Himmel und Hölle, daß in bestimmten Situationen das Eingreifen von positiven Kräften unmöglich macht.
    Astaroths Erzkanzler berief sich auf den Seelenpakt – und da war der Teufel im recht. Carlos Mondega hatte seine Seele verschrieben, wenn der Film, den er drehte, einen Oscar für die Regie bekommen würde.
    Uromis hatte alles daran gesetzt, den Film mit dem nötigen Aufwand zu Ende zu bringen.
    Corinna Bowers hatte in Hollywood einen kometenhaften Aufstieg gemacht.
    Sie war jetzt der weibliche Action-Star und lächelte an der Seite von Dave Connors ins Blitzlichtgewitter der Fotografen. Die Teenagergazetten dichteten zwischen ihnen eine zärtliche Romanze. Michael Ullich, der das in Deutschland

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