Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0330 - Der Todesclub

0330 - Der Todesclub

Titel: 0330 - Der Todesclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Todesclub
Vom Netzwerk:
soll auf den elektrischen Stuhl kommen! So wahr ich Eddy heiße. Los, stehen Sie nicht rum! Erzählen Sie! Was wollen Sie in der Geschichte ausgerechnet von mir? Wieso glaubt Will, dass gerade ich Ihnen helfen könnte?«
    »Es geht um Morphium«, erklärte Phil schnell. »Morphium für mehrere Personen, vielleicht in verhältnismäßig großen Mengen. Woher kann es kommen?«
    »Quatsch«, sagte Eddy. »Nicht einmal ein Idiot handelt noch mit Morphium!«
    »Es ist aber so«, beharrte Phil. »Die Mitglieder eines Studentenklubs scheint man süchtig gemacht zu haben. Wie viele es sind, wissen wir noch nicht. Mit Sicherheit waren es wenigstens zwei. Aber ich schätze die Zahl bedeutend höher.«
    »Ein Studentenklub?«, wiederholte Eddy und runzelte die Stirn. »Das ist allerdings seltsam…«
    »Was? Was ist seltsam?«
    »Studenten!«, schnaufte Eddy verächtlich. »Wer von denen hat denn genug Zaster, um sich regelmäßig Morphium leisten zu können, he?«
    »Dieser Klub hat es, Eddy. Es war der Kappa Eight Klub, und zu dem gehören nur die Kinder von sehr zahlungskräftigen Leuten.«
    »So«, brummte der Alte, »Aber Morphium…! Das will mir nicht in den Kopf, Sie sind ganz sicher, dass es Morphium ist? Nicht Koks?«
    »Kein Kokain, kein Heroin, kein Marihuana, kein Opium - Morphium und nichts anderes.«
    Eddy lief unruhig im Zimmer auf und ab.
    »Es gibt im Umkreis von fünfhundert Meilen keinen Ring, der Morphium besorgen könnte oder wollte«, behauptete Eddy nach einer Weile. »Es müssen Amateure sein, die das aufgezogen haben, Laien, verfluchte, geldgierige Idioten, die das ganze Geschäft durcheinanderbringen.«
    »Haben Sie denn gar keine Ahnung, wer infrage kommen könnte?«
    Eddy schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Nein. Unter den Amateuren kann man sich nie auskennen. Sie tauchen auf wie ein Komet und verschwinden noch schneller wieder. Aber wenn Sie einen Rat von mir hören wollen, will ich Ihnen einen geben.«
    »Und der wäre?«
    »Sehen Sie sich bei den einschlägigen Fabriken um!«
    Phil nickte, ein wenig enttäuscht über die Ergebnislosigkeit seines Gesprächs.
    »Das meinte Will auch«, sagte er.
    »In Zukunft lassen Sie mich ausreden!«, keifte der Greis. »Sie sollen sich bei den einschlägigen Fabriken Umsehen, habe ich gesagt. Aber nicht mit Kontrollen oder Buchprüfungen. Wenn die Leute schlau sind, kommen Sie auf diese Art nicht hinter ihre Schliche. Sie müssen in den betroffenen Fabriken einen Mann suchen, der entweder selbst studiert hat oder dessen Kinder studieren.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Eddy schnaufte ärgerlich.
    »Haben Sie je vorher was von diesem Klub gehört? Natürlich nicht! Kein Mensch in der ganzen Stadt kennt diesen Klub - es sei denn, er selbst oder sein Sohn oder seine Tochter studierten und wüssten was von dem Klub. Das ist der Weg, den Sie gehen müssen.«
    Im Grunde hat er recht, dachte Phil und erinnerte sich, wie schwierig es gewesen war, die Adresse des Klubs in Erfahrung zu bringen. Eddys Überlegung hatte durchaus etwas für sich. Aber als Ergebnis eines Besuches, auf den Phil einige Hoffnung gesetzt hatte, war Eddys Rat doch recht mager.
    Phil bedankte sich mit knappen Worten und drehte sich um. Er wollte hinausgehen. Da vernahm er unerwartet noch einmal Eddys Stimme: »Sagen Sie Will Chappel, dass ich mich in dieser Sache umtun werde. Wenn ich zufällig etwas höre; rufe ich ihn an!«
    ***
    Ein schwacher Hauch von Parfüm hing in der Luft. Alles deutete darauf hin, dass es das Zimmer des Mädchens war. Der Raum lag im Obergeschoss, und Mrs. Goefield war mit mir hinaufgegangen. Jetzt schritt sie auf einen großen Wandschrank zu und zog eine Tür auf. Wäschefächer wurden sichtbar. Ich trat näher und blickte ihr über die Schulter.
    Sie hob einen Wäschestapel hoch.
    »Ich habe es nur durch Zufall gefunden«, erklärte sie. »Heute Vormittag wollte ich Vickys Wäsche wieder in den Schrank legen, nachdem Lill sie gebügelt hatte. Lill ist unser Hausmädchen. Ich packte den Stapel in dieses Fach, dabei verschob sich der Pyjama, der noch dort lag. Dadurch sah ich die Briefe. Hier liegen sie.«
    »Nicht anfassen!«, rief ich rasch.
    Ich legte mir ein sauberes Taschentuch über die Fingerspitzen und zupfte vier gefaltete Blätter aus cremefarbenem Papier unter dem Wäschestapel hervor. Ich brachte sie zu dem runden Tisch in der Mitte des geräumigen Zimmers, faltete sie auseinander und las.
    Es war jedes Mal der gleiche Text.
    Das Übliche bis heute Abend.
    Es

Weitere Kostenlose Bücher