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0332 - Kampf um den Neptunmond

Titel: 0332 - Kampf um den Neptunmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hielten den Atem an.
    Von irgendwoher aus dem unübersichtlichen Ganglabyrinth erscholl rhythmisches Stampfen.
    Reginald Ljassew grinste breit.
    „Kampfroboter! Sie scheinen zu glauben, wir hätten keine Ohren."
    „Bald haben Sie auch keine mehr!" drohte der Captain und griff an sein Jagdmesser, das er stets in einer echten Lederscheide am Gürtel trug.
    Perish Mokart überprüfte die beiden Waffen, die er auf dem Weg zum Höhlenlabyrinth unter Tritona gefunden hatte. Ein Soldat mußte sie weggeworfen haben. Es handelte sich um einen bazookaähnlichen Raketenwerfer, dessen Munition speziell für die Bekämpfung von Kampfrobotern gedacht war. Die zweite Waffe war ein Impulsstrahler, für einen Oxtorner gewichtsmäßig nur ein Spielzeug.
    Cronot Mokart legte einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens. Die Pfeilspitzen enthielten noch immer Atothermladungen.
    „Verteilen Sie sich auf die Gangmündungen!" befahl Perish. Er übernahm wie selbstverständlich das Kommando, und Captain Geraldi respektierte die größere Kampferfahrung des Oxtorners. „Wir müssen wissen, aus welcher Richtung die Roboter kommen. Sperren Sie also Ihre Ohren auf!"
    Die Soldaten rannten los.
    Nach kurzer Zeit hob Reginald Ljassew die Hand.
    „Sie kommen von hier, Sir!"
    „Okay!" erwiderte Perish. „Sie ziehen sich jetzt bis an die Kreuzung zurück, von der ein Tunnel zur Hauptverkehrsader abzweigt. Dort sichern Sie nach allen Seiten, damit uns hier niemand in den Rücken fällt."
    „Und Sie?" fragte Captain Geraldi besorgt.
    Der Oxtorner lachte gutmütig.
    „Wir kommen ganz gut allein zurecht. - Außerdem können Sie nicht so schnell laufen wie wir, und es ist wichtig, daß wir die Roboter von ihren anderen 'Kollegen' weglocken."
    Der Captain schien nicht ganz zu verstehen, worauf Perish Mokart hinauswollte. Aber er nickte und zog mit seinen fünf Soldaten davon.
    Perish und Cronot Mokart bezogen zu beiden Seiten des Tunnels Stellung, aus dem sie die Roboter erwarteten.
    „Warum stößt du unseren Plan um?" flüsterte Cronot. „Ich denke, wir wollen die Roboter hier zurückschlagen?"
    „Das werden wir auch", gab Perish grimmig zurück. „Aber wenn sich dadurch einer der Schwingungswächter verleiten läßt, selbst in den Kampf einzugreifen, wären die anderen verloren, Dad.
    Bedenke, daß wir hier unten keine Atoexplosivgeschosse verwenden dürfen. Die Druckwelle würde die Gänge im Umkreis von einigen hundert Metern zum Einsturz bringen. Wir müssen vor einem etwa auftauchenden Wächter fliehen - aber Geraldi und seine Männer könnten das nicht."
    „Sie werden beleidigt sein, wenn sie erfahren, daß du sie absichtlich getäuscht hast, Perish."
    „Die Hauptsache, sie leben dann noch. - Achtung, die Schritte nähern sich!"
    Die Oxtorner preßten sich mit den Rücken gegen die Wand, so daß die Roboter sie mit ihren empfindlichen Ortungsorganen nicht anmessen konnten.
    Mit angehaltenem Atem warteten sie, bis sie annahmen, daß die Spitze der Roboterkolonne sich ungefähr in der Mitte des Nebenganges befand. Der laute Marschtritt der Kampfmaschinen erleichterte diese Aufgabe.
    Zur gleichen Zeit stießen sie sich von der Wand ab, wirbelten herum und eröffneten das Feuer. Sie verzichteten auf jede Deckung und standen breitbeinig in der Tunnelmündung.
    Die Minirakgeschosse fauchten schnell hintereinander aus der Bazooka, und Cronot Mokart verschoß die Hälfte seiner Pfeile.
    Knapp fünfzig Meter vor ihnen brach die Hölle los. Roboter explodierten, ein Teil der Decke brach ein und verschüttete die nachdrängenden Kampfmaschinen. Die Minirakgeschosse fuhren immer wieder in dieses Inferno hinein und zerpulverten die Trümmer.
    Kein einziger Schuß kam bis zu den Oxtornern durch. Die Überraschung war vollauf gelungen.
    Perish legte die Hand auf den Unterarm seines Vaters, als dieser einen Pfeil auf das zuckende Wrack eines Kampfroboters anlegte, der vor dem brennenden Trümmerhaufen lag.
    „Warte!"
    Er legte die Bazooka hin und lief zu dem Roboterwrack. Triumphierend schwenkte er die überschwere Impulswaffe der Maschine und überreichte sie seinem Vater.
    „Bitte sehr, Dad. Deine Pfeile hätten nicht ewig gereicht."
    Dankbar lächelnd schob Cronot die schwere Waffe unter den Gürtel seiner Kombination.
    Im nächsten Augenblick wirbelten die beiden Männer herum.
    Aus einem anderen Nebengang erscholl wieder das rhythmische Dröhnen von metallenen Roboterfüßen.
    Die Oxtorner wollten ihre soeben erprobte Taktik noch einmal anwenden.

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