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0333 - Teris grausame Träume

0333 - Teris grausame Träume

Titel: 0333 - Teris grausame Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sicherer werdend, und fuhr los. Die Räder drehten durch, als der starke Zwölfzylindermotor der Limousine schlagartig seine geballte Kraft entfesselte.
    Zamorra fuhr, als sei der Teufel hinter ihm her, einem Ziel entgegen, das er selbst nicht kannte.
    Nein, es war falsch. Der Teufel war nicht hinter ihm her - er steckte in ihm…
    ***
    Nicole sprang zum Fenster, als sie die Reifen kreischen hörte. Sie wurde blaß. Im ersten Moment glaubte sie, ein Autodieb habe sich des teuren Luxuswagens bemächtigt. Aber dann sah sie Zamorra am Lenkrad sitzen. Zamorra, der von einer dunklen Aura eingehüllt wurde!
    »Teri!« stöhnte sie auf. »Er haut ab! Er flieht!«
    Teris Verstand arbeitete nach den Kraftanstrengungen etwas langsamer als gewohnt. Außerdem war sie in Gedanken schon bei dem Steak, das sie bestellt hatte. »Wer flieht? Was ist los?«
    »Zamorra! Da fährt er!« rief Nicole verzweifelt und deutete zum Fenster. Hinter den Gardinen war der rasch in der Ferne verschwindende Wagen zu sehen.
    Jetzt endlich begriff die Druidin.
    »Das gibt es nicht«, keuchte sie erschrocken. »Er war doch betäubt, du hast ihn doch noch überprüft!«
    Zum Glück waren sie hier unten im kleinen Gastraum derzeit die einzigen Gäste, und die Wirtin war nach hinten in die Küche geschlurft, um mit der Zubereitung des bestellten Essens zu beginnen. Sonst hätte vielleicht jemand die Unterhaltung der beiden Mädchen als äußerst verfänglich eingestuft und die Polizei benachrichtigt…
    An die Polizei dachte Nicole auch, aber nur ein paar Sekunden lang. Es würde sinnlos sein, eine Fahndung nach dem Wagen einleiten zu lassen. Selbst wenn der junge Lieutenant, mit dem sie zu tun gehabt hatten, ihnen gegenüber recht aufgeschlossen war, würde es dennoch seine Zeit brauchen, ihn zu überzeugen, und noch länger, bis der Dienstapparat in Bewegung kam. Und davon einmal abgesehen, würde Zamorra in seinem beeinflußten Zustand jede Absperrung durchbrechen. Das Dämonische der Macht des EWIGEN würde ihn dazu zwingen.
    »Er wird nach Anglesey wollen, ich bin sicher«, sagte Teri tonlos. »Dafür braucht er seine Zeit, selbst wenn er wie der Henker fährt. Es sind mehr als 200 Kilometer, und es gibt keine direkte Autobahn, sondern nur eine Schnellstraße mit wechselnder Breite. Auch mit dem Jaguar ist er nicht vor zwei Stunden auf der Insel, auf keinen Fall.«
    »Das heißt?« fieberte Nicole.
    »Daß wir uns erst stärken und etwas ausruhen werden«, sagte die Druidin. »In diesen zwei Stunden wird nichts geschehen.« Außer, daß es Gryf an den Kragen gehen könnte, fügte sie in Gedanken hinzu. Aber daran konnte sie ohnehin im Moment nichts ändern; da war nur immer wieder das bohrende Gefühl, Gryf im Stich gelassen zu haben. Aber wenn sie jetzt mit Nicole sprang, würde sie es wahrscheinlich nicht schaffen. Sie brauchte Ruhe und neue Kraft. Sowohl seelisch wie auch körperlich.
    »Wir warten also erst noch ein wenig ab. Das Steak lasse ich mir nicht entgehen«, sagte Teri. »In der Zwischenzeit kannst du ja schon mal oben im Zimmer Klarschiff machen und zusehen, was sich wirklich abgespielt hat. Ich wette, daß er Teds Kristall bei sich hat.«
    Langsam und wie erschlagen von der drastischen Wende der Ereignisse ging Nicole wieder nach oben.
    ***
    Zamorra fuhr weitaus riskanter und schneller, als Teri angenommen hatte. Die fremde Macht in ihm zwang ihn dazu. Verkehrsregeln gab es für ihn nicht mehr, er zwang andere Fahrzeuge rücksichtslos zum Ausweichen und holte aus der Maschine heraus, was nur eben möglich war. Immer wieder flammte in ihm ein Rest seines eigenen Willens auf, und er schaffte es, die gefährlichsten Situationen halbwegs zu entschärfen, so daß kein anderer Verkehrsteilnehmer wirklich zu Schaden kam. Aber stets, wenn er glaubte, Hoffnung schöpfen zu können, unterdrückte die fremde Macht ihn wieder.
    Wo immer es technisch möglich war, wurde Höchstgeschwindigkeit gefahren. Die Landschaft flog nur so vorbei. Zamorra stöhnte innerlich, aber er kam nicht gegen die Macht an. Und er kannte nicht einmal sein Ziel. Es war ihm zwar eingeprägt, aber er wurde von den wechselnden Landschaften immer wieder überrascht. Er wurde förmlich ferngelenkt, und die Fernlenkung erfolgte über den Dhyarra-Kristall.
    Einmal irrte Zamorras Hand zum Transfunk-Gerät ab; er wollte um Hilfe rufen. Aber die Hand wurde wieder zurückgezwungen. Der MÄCHTIGE duldete nichts.
    Es gab nur einen überstarken Befehl, der alles andere immer wieder

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