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0334 - Grauen in den Katakomben

0334 - Grauen in den Katakomben

Titel: 0334 - Grauen in den Katakomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwiderte Meurisse. »Es geht uns auch nicht so sehr um die Studenten, sondern um einen Fall…« Er holte tief Luft. »Alain, ich weiß, daß du verschwiegen bist.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Trotzdem mußt du mir versprechen, niemandem ein Wort von dem zu erzählen, was ich dir jetzt sage.«
    »Natürlich.«
    Paul Meurisse berichtete flüsternd, während Suko und ich uns heraushielten. Der andere wußte wahrscheinlich genau, was er tat.
    Mir sah Alain so aus, als würde er nichts weitersagen.
    In seinem kantigen Gesicht zuckte nicht ein Muskel, als er von der Riesenratte erfuhr. Er bestellte sich nur noch einen Schnaps. Diesmal kniff er das junge Mädchen nicht.
    Etwa fünf Minuten redete Paul Meurisse auf den ehemaligen Widerstandskämpfer ein, dann hatte er ihm alles gesagt. »Kommst du jetzt immer noch mit?«
    »Ja.«
    Meurisse schlug dem alten Haudegen auf die Schultern. »Das finde ich stark.«
    Alain lachte auf. »Du kennst mich. Ich habe schon überall gekämpft und war Ausbilder in der Legion. Ich habe damals zu General Salan gestanden, war mal deswegen im Gefängnis, habe Algerien kennengelernt und den Dschungel von Indochina, aber mit Riesenratten habe ich noch nie zu tun gehabt. Du bist sicher, daß es sie gibt?«
    Meurisse deutete auf Suko und mich. »Wir drei haben sie gesehen.«
    »Dann ist es gut.«
    »Auf jeden Fall dürfen wir die verdammten Ratten nicht unterschätzen«, sagte der Agent. »Außerdem wissen wir nicht, wie viele von ihnen noch in der Unterwelt herumlaufen.«
    »Und die Studenten?«
    »Ich weiß es nicht, Alain. Bisher haben die Ratten anscheinend noch nicht angegriffen. Wenigstens hörte ich nichts davon.«
    Der Widerstandskämpfer nickte. »Bezahle die Rechnung, Paul. Wir haben schon zu lange hier gesessen.« Er setzte seine flache Mütze auf und erhob sich.
    »Riesenratten«, hörten wir ihn murmeln. »Ob man auf denen vielleicht reiten kann?«
    Humor hatte der alte Kämpe auch. Und das machte ihn mir noch sympathischer.
    ***
    Nicht nur Bernard Sirini hatte die Monsterratten gesehen, auch die anderen vier. Doch niemand von ihnen war in der Lage, auch nur zu reagieren. Sie hockten in ihren erstarrten Positionen und glaubten, einen Alptraum zu erleben, wobei sie nicht einmal merkten, daß kleinere, völlig normale Ratten über sie huschten und sich auch schattenhaft an ihnen vorbeidrängten.
    Dann fiel die Ratte über ihn.
    Bernard hatte noch schreien wollen, doch er war nicht mehr dazu gekommen. Das Tier glich einer schwarzen Wolke, die alles verschlang und auf nichts Rücksicht nahm.
    Auch nicht auf einen Menschen.
    Es war furchtbar. Die anderen sahen Sirini plötzlich nicht mehr.
    Ihr Freund war unter diesem Berg aus Fell, Fleisch- und Muskeln verschwunden, und die Ratte drehte sich noch auf der Stelle.
    In der Drehung bekamen die anderen auch mit, wie das Tier sein Maul öffnete. Mehr sahen sie zum Glück nicht, denn ihre Aufmerksamkeit wurde durch etwas anderes abgelenkt.
    Madelaines Stimme überschlug sich in wilder Panik. »Daaaa!« kreischte sie.
    »Da ist noch eine!«
    Tatsächlich schob sich die zweite Ratte näher. Menschengroß war sie, wirklich unheimlich stark und kompakt. Ihre Riesenschnauze hatte sie aufgeklappt, und sie fixierte die vier um das Feuer herumsitzenden jungen Menschen aus bösen Augen.
    Die normalen Nager waren aufgeregt. Sie huschten hin und her, sprangen die Menschen aber nicht an, denn das wollten sie den Anführern überlassen.
    Wohin?
    Den vier Freunden war klar, daß sie keine Sekunde mehr länger um das Feuer herumsitzen durften. Sie wären sonst eine zu leichte Beute für die Tiere geworden.
    Hugo machte den Anfang. Von ihm, der immer wie ein Träumer gewirkt hatte, hätte keiner das erwartet. Er wuchs in diesem Moment über sich selbst hinaus, als er in die Höhe sprang, einen brennenden Scheit ergriff, der noch nicht ganz vom Feuer erfaßt worden war und seine Freunde dann anschrie.
    »Verschwindet! Taucht unter! Flieht tiefer in den verdammten Gang hinein!«
    Während dieser Worte hatte er sich umgedreht. Seine Blicke waren fordernd. Sie brannten auf den Gesichtern der beiden Mädchen und des Jungen. »Weg, verdammt!«
    Endlich reagierten die drei. Vielmehr war es Henri Druc, der die vor Schreck erstarrten Mädchen in die Höhe riß und sie kurzerhand vom Feuer wegschleuderte.
    Plötzlich drehte Madelaine durch. »Nein!« brüllte sie und schüttelte dabei den Kopf. »Ich gehe nicht ohne ihn. Ich will nicht ohne Hugo weglaufen!« Sie hatte

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