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0334 - Grauen in den Katakomben

0334 - Grauen in den Katakomben

Titel: 0334 - Grauen in den Katakomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Hand ausgestreckt und wies über das Feuer hinweg, dessen Flammen die Umgebung in ein schauriges Licht tauchten und die Gesichter der Studenten noch mehr verzerrten.
    Hugo erwiderte, ohne sich umzudrehen: »Hau ab, Mensch! Ich komme nach.«
    Da Madelaine noch immer nicht wollte, griff Henri ein. Mit der flachen Hand schlug er gegen die linke Wange des Mädchens. Ihr Schreien verstummte. Relativ gut gehalten hatte sich Giselle. Über ihre Lippen war kein Laut gedrungen. Nur aus dem Gesicht war jegliche Farbe gewichen. Sie wirkte selbst im Widerschein der Flammen bleich.
    Henri Druc machte kurzen Prozeß. Er faßte beide Mädchen unter und riß sie einfach mit. So stolperten sie vom Feuer weg, hinein in den langen, breiten Gang. Madelaine weinend. Giselle vor Entsetzen stumm.
    Es interessierte sie auch nicht, daß ihnen normale Ratten folgten und an oder zwischen ihren Füßen herhuschten, sie wollten nur so rasch wie möglich den unheimlichen Ort verlassen. Hugo Rafaud war zurückgeblieben. Er hatte sich gedreht und auch nach einem zweiten Holzscheit gefaßt. So war er mit diesen beiden bewaffnet, und er stellte sich dem Tier. Es griff nicht an.
    Vielleicht war es überrascht, daß es jemand wagte, sich ihm entgegenzustellen, und Hugo nutzte die Gunst des Augenblicks. Er schleuderte den brennenden Scheit, den er in der linken Hand gehalten hatte, auf das Monstertier zu.
    Wie eine feurige Rakete wirbelte das Stück Holz durch die Luft, überschlug sich einige Male und klatschte gegen das Maul der Riesenratte.
    Für einen winzigen Moment leckte die Flamme über das Fell.
    Auch das Riesentier spürte die Hitze und zuckte zurück. Obwohl es so schwer war, kam Hugo der Gang tippelnd vor. Er faßte Mut.
    Noch besaß er einen brennenden Scheit, und damit griff er das monströse Wesen an.
    Er schlug zu.
    Mitten in die Schnauze, und er glaubte auch, die Flammen über die Augen huschen gesehen zu haben. Er lachte schrill. Die Ratte war entweder angeschlagen oder wütend geworden. Sie stieg auf die Hinterbeine. Ein schauriges Bild, als sie vor dem entsetzt dastehenden Studenten in die Höhe wuchs und so groß wurde, daß sie mit dem Schädel gegen die Decke des Gangs prallte.
    Da rammte Hugo den Scheit in den ungeschützten Bauch des Tieres, ließ ihn dann los und sprang zurück. Er wollte schnell das Feuer zwischen sich und das Tier bringen, denn leicht zu töten war es nicht.
    Hugo beeilte sich. Fast wäre er noch über die kleinen Rattenkörper gestolpert, und auch die Flammen leckten heiß an seiner linken Seite entlang, so daß er auf der Haut das Brennen spürte. Als er das Feuer zwischen sich und die Ratte gebracht hatte, blieb er breitbeinig stehen, um das Tier zu beobachten.
    Die erste Ratte griff nicht ein. Hugo wußte den Grund, und er hätte heulen können.
    Zorn und Wut übermannten ihn. Dieses Gefühl steigerte sich noch, als er die Schreie der zweiten Riesenratte vernahm. Wahrscheinlich hatte das Feuer ihr Fell am Bauch versengt, denn auch sie verspürte Schmerzen. Das Tier fiel wieder zurück.
    Hugo Rafaud war klar, daß er weiterkämpfen mußte, und er holte bereits aus, um in das Feuer zu treten, damit der glühende Funkenregen der Ratte entgegengeschleudert werden konnte, als ihm eine andere Idee kam, denn sein Blick war auf die am Boden liegende Calvadosflasche gefallen. Dieser Apfelschnaps war hochprozentig.
    Wenn er ihn in das Feuer kippte, würde es noch höher auflodern und die Ratte vielleicht zurückschrecken. Sie wollte springen.
    Sehr deutlich stellte Hugo dies an ihrer Haltung fest. Die Flasche hielt er in der Hand, hatte sie schon geöffnet und brauchte jetzt nur den richtigen Augenblick abzupassen und natürlich gute Nerven.
    Die Ratte sprang.
    Es war wie beim erstenmal. Nur erlebte diesmal nicht Bernard Sirini den Vorgang, sondern eben ein anderer. Sie wollte ebenfalls im Bogen auf den Mann zuspringen und ihn unter sich begraben. Das machte Hugo nicht mit. Genau im richtigen Augenblick schleuderte er die Flasche ins Feuer. Als sich das gläserne Gefäß noch in der Luft befand, sah er den langen Streifen, der aus der Öffnung gluckerte und ebenfalls in die Flammen hineinfiel.
    Sofort setzte die Reaktion ein, auf die der junge Mann gewartet hatte.
    Durch die neue Nahrung puffte das Feuer in die Höhe, zischende Laute entstanden, und die plötzlich doppelt so lang gewordenen Flammenzungen reckten sich nach der im Sprung befindlichen Riesenratte, die mit ihrem dichten Fellrücken fast noch die

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