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0334 - Grauen in den Katakomben

0334 - Grauen in den Katakomben

Titel: 0334 - Grauen in den Katakomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hand ins Leere. Er fiel nach links, brüllte vor Schreck auf und spürte die Berührung in seinem Gesicht.
    Hände…
    Stimmen…
    »Hugo, Hugo, mein Gott!«
    Er riß die Augen weit auf, sah Gesichter über sich und erkannte schwach innerhalb des aus seinen Augen fließenden Tränenstroms Madelaine und Henri.
    Zu dritt faßten die Freunde mit an und zogen ihn in den schmalen Gang hinein, der tatsächlich nur mehr Schulterbreite besaß. Henri Rafaud war völlig erschöpft. Hätte ihn Madelaine nicht abgestützt, wäre er gefallen. So aber konnte er sich halten, drehte sein nasses Gesicht nach rechts und schaute in die Lücke.
    Nicht weit entfernt brannte im Hauptgang eine Lampe. Ihr Licht reichte auch aus, um genau die Stelle direkt vor der Nische auszuleuchten. Und genau dort erschien die Ratte.
    Sie war stehengeblieben, drehte ihren häßlichen Schädel und starrte in die Nische hinein, in der sich die drei jungen Menschen drängten.
    Giselle schrie, als sie den Schädel sah und auch in das halb geöffnete Maul schauen konnte.
    Schaffte es die Ratte?
    Nein, die Lücke war zu schmal, sie steckte plötzlich fest und ließ einen schrillen Wutschrei hören.
    Aber sie würde nicht aufgeben.
    Das wußten auch die vier Freunde…
    ***
    Einem breiten Blitzstrahl gleich sauste die Messerklinge von oben nach unten. Sie war auf das Herz der Hexe gezielt, und nichts hätte Jane mehr retten können, doch Pierre Trudot vernahm plötzlich eine wispernde Stimme.
    »Noch nicht!«
    Im letzten Augenblick hielt er sich zurück. Die Messerspitze berührte schon die Kleidung. Für einen Moment verharrte er auf der Stelle, um sich dann langsam umzudrehen.
    Sein Blick fiel auf die Vitrine!
    Hinter dem Glas zeichnete sich das dreieckige Gesicht des Teufels ab.
    Das Lächeln auf seinem breiten Maul war noch kälter und grausamer geworden, die Augen hatte er zu Schlitzen verengt, und aus seinen pferdeähnlichen Nüstern strömte heißer Dampf.
    Er war die Ausgeburt der Hölle, und er zeigte es seinem Diener auch.
    Pierre drückte sich hoch. Das Messer behielt er in der Hand, als er die Achseln zuckte. »Weshalb habe ich sie nicht töten dürfen?« fragte er.
    »Das kannst du ja. Aber später, ich will von ihr noch etwas haben. Sie ist eine Hexe, sie besitzt außergewöhnliche Kräfte, auch wenn sie manchmal, so wie jetzt, menschlich reagiert. Aber rechne mit dem Schlimmsten, das sage ich dir.«
    »Wie meinst du das?«
    »Pack dir dieses Weib, fessele es und drück es dann in die Vitrine hinein. Den Würfel kannst du zwischen Körper und ihren angewinkelten Beinen legen. Verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann mach schon.«
    Pierre drehte sich um und ging dahin, wo ein alter Schrank stand.
    Dort verwahrte er sein Werkzeug auf. Hämmer, Zangen, Schraubenzieher, es war ziemlich viel vorhanden und auch altes Gerümpel, das er irgendwann einmal mitgenommen hatte.
    Unter anderem auch Stricke.
    Er holte sie hervor, schaute sie an und nickte ein paarmal. »Die müßten reichen«, sprach er zu sich selbst, drehte sich um und ging auf die unbeweglich am Boden liegende Jane zu.
    »Hexe«, sagte er spöttisch und begann zu lachen. »Du willst eine Hexe sein? Nie! Wehrlos bist du. Völlig wehrlos, und ich werde dir dein Herz nehmen.« Er lachte, als er Jane an den Schultern anhob und das Seil unter ihren Rücken legte.
    Sehr geschickt ging er zu Werke. Schließlich war Jane Collins regelrecht eingerollt und verschnürt wie ein Schinken. Lächelnd drehte der junge Mann noch einen Doppelknoten.
    »So«, sagte er leise. »Das wäre geschafft.« Er hatte die Beine der Bewußtlosen schon zuvor angewinkelt und sie auch in dieser Lage gefesselt. Jane konnte sich, wenn sie aus ihrer Bewußtlosigkeit erwachte, nicht rühren. Das war sicher.
    Wieder lachte Pierre. Wie einfach es doch gewesen war, diese Frau, die eine Hexe sein sollte, zu überwältigen. Beinahe ein Kinderspiel. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es möglich war, daß der Teufel eine gewisse Furcht vor ihr gehabt hatte.
    Und der Würfel?
    Pierre warf ihm einen Blick zu. Völlig harmlos lag er in der geöffneten Tasche. Er schimmerte rotviolett. Vielleicht steckten Kräfte in ihm, vielleicht auch nicht, jedenfalls schien er seiner Ansicht nach doch nicht so stark zu sein, wie allgemein angenommen.
    Er ging zur Vitrine und öffnete die obere Klappe. In der hochkanten Stellung ließ er den Deckel stehen und packte die ehemalige Detektivin unter. Er hatte schwer zu tragen und schaffte es beim

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