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0334 - Grauen in den Katakomben

0334 - Grauen in den Katakomben

Titel: 0334 - Grauen in den Katakomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Vase aufgerichtet, doch die meiste Zeit über hatte sie nur mehr auf die Scherben schauen können, die am Boden lagen.
    Für sie war es schlimm.
    Und sie dachte an den Besuch der drei Männer.
    Claudine Auber hatte sich sehr verstockt gezeigt, was sie jetzt bereute.
    Wenn sie näher darüber nachdachte, waren die Männer ja nicht grundlos zu ihr gekommen, und Pierre konnte man schon als einen etwas seltsamen Typen bezeichnen.
    War er auch gefährlich?
    Darüber dachte sie nach und kam zu dem Entschluß, daß man ihm eigentlich mißtrauen mußte. Auch sie war nie so recht schlau aus ihm geworden, weil Pierre stets seinen eigenen Weg ging. Er hatte sein Studium abbrechen müssen. Was da genau vorgefallen war, wußte sie auch nicht. Es hing mit irgendwelchen Versuchen zusammen, und genau diese Versuche hatte Pierre in der Wohnung weitergeführt.
    Das war das Schreckliche.
    Wenn sie ihn danach fragte, hatte er stets abgewinkt und nur gelächelt, wobei er ihr einmal seine zweite Wohnung gezeigt hatte und ihr dort klarmachte, wie groß, mächtig und wichtig er einmal werden würde.
    Mächtig über einen Umweg des Verbrechens!
    So etwas konnte und durfte Claudine keinesfalls gutheißen. Sie hatte den Männern etwas gesagt und ihren Freund damit auch verraten.
    Gleichzeitig liebte sie ihn, deshalb wollte sie auch den Polizisten nicht alles mitteilen.
    Claudine befand sich in einer Zwickmühle. Während sie an einer Zigarette saugte, dachte sie über das Problem nach und stellte fest, daß es gar nicht einfach für sie war, es zu lösen. Sie mußte einen guten Mittelweg finden. Und den gab es.
    Die Idee kam ihr sehr plötzlich. Sie schnickte mit den Fingern, als wäre ihr die große Erleuchtung gekommen.
    Es war so einfach, sie hätte schon viel früher darauf kommen müssen.
    Den Polizisten hatte sie Bescheid gegeben. Um ihr Gewissen zu beruhigen, wollte sie Pierre warnen.
    Leider ging das nicht per Telefon, sie mußte schon zu ihm fahren.
    Jetzt kam es ihr recht, daß Pierre sie einmal mitgenommen hatte, und Claudines Gedächtnis war ausgezeichnet. Wo sie einmal gewesen war, den Ort vergaß sie so leicht nicht.
    Kurzentschlossen packte sie die Wagenschlüssel ein und verließ das Geschäft. Auf der Straße wurde sie wieder angesprochen, doch sie ging weiter, ohne sich um die neugierigen Fragen der Nachbarn zu kümmern.
    Sollten die selbst raten.
    Ihren Wagen hatte sie auf einem kleinen Parkplatz in der Nähe abgestellt. Pro Monat zahlte sie 80 Franc Gebühr. Das war Wucher für eine nicht bewachte Laternengarage. Nur konnte sie nichts anderes machen.
    Claudine besaß einen Talbot. Den Wagen hatte sie zweifarbig gestrichen. Vorne rot, hinten blau. Der Wagen fiel auf, denn sie hatte außerdem die zu fahren, denn die Mittelreihe war sehr schmal.
    Claudine schaffte es, weil sie Übung hatte.
    Sogar vorwärts rollte sie vom als Parkplatz umfunktionierten Hinterhof.
    Gewühl in Montmartre. Besser kam man zu Fuß und mit der Metro weiter, aber Claudine brauchte den Wagen. Zudem kannte sie Abkürzungen, und da sie es eilig hatte, machte es ihr nichts aus, mit dem Fahrzeug auch mal eine kleine breite Treppe hinunterzufahren.
    So gelangte sie ihrem Ziel immer näher und erreichte schon sehr bald das Viertel, wo sich auch der Einstieg zu einer anderen Welt befand. In einer Einbahnstraße ließ sie den Talbot stehen, lief zurück und schaute sich die Häuser an.
    Sie wußte, daß man erst durch einen Flur gehen mußte, um den Einstiegsort in die Unterwelt zu erreichen. Leider war sich Claudine nicht mehr sicher, um welches Haus es sich handelte. Als sie eines betrat, war es das verkehrte.
    Das zweite Haus war richtig. Sie erkannte es an den bekritzelten Flurwänden.
    Bis zur Hintertür ging sie den Weg durch und erreichte auch den Hof, wo der Einstieg zu den Katakomben lag.
    Zwei Kinder wollten ihr zuschauen und einfach nicht verschwinden.
    Claudine gab ihnen ein paar Franc.
    Jetzt zogen sie ab.
    Beobachtet wurde sie nicht, packte das Gitter und zog es in die Höhe.
    Zurück legte sie es nicht mehr.
    Als sie die ersten Sprossen betreten hatte und ihr auch die widerlich riechende Luft entgegenschlug, begann sie am gesamten Körper zu zittern. Die Angst war doch stärker geworden, auch wenn sie es nicht so gern zugeben wollte.
    Da unten konnte sie alles erwarten. Vielleicht sogar die Riesenratten.
    Erst jetzt dachte sie wieder an die schrecklichen Tiere. Auch da hatte sie den Polizisten die Unwahrheit gesagt. Ihr war die Riesenratte

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