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0336 - Nachts sind alle Gangster grau

0336 - Nachts sind alle Gangster grau

Titel: 0336 - Nachts sind alle Gangster grau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts sind alle Gangster grau
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grunzte.
    »Ich dachte mir schon, dass dieser Einwand kommt. Aber dir dürfte bekannt sein, dass das FBI die Mannschaft meines Bruders hochgenommen hat. Wie ich euch erklärt habe, lässt sich dieses Geschäft nur mit zehn verlässlichen Leuten drehen, und die könnt ihr mir verschaffen. Ich kann es mir nicht erlauben, mit Stümpern zu arbeiten, oder vielleicht am Ende einen Polizeispitzel in meinen Plan einzuweihen. Es soll mein letztes Geschäft sein, bevor ich endgültig die Branche wechsle. Deshalb muss es perfekt gedreht werden. Das liegt ja auch in eurem eigenen Interesse.«
    Ich hatte genug gehört. Wir mussten rasch zuschlagen, wenn wir ein neues Verbrechen verhüten wollten.
    Die Burschen in der Blockhütte behandelten sich zwar noch immer mit großem Misstrauen, aber wenn es darum ging, auf einfache Weise ein Vermögen zu verdienen, denn hielten sie wie Kletten zusammen.
    Nachher würden sie sich vielleicht gegenseitig den Preis abzujagen versuchen, aber wie ich Jack Orlando in den letzten Tagen kennen gelernt hatte, würde der sich schon in jeder Richtung gesichert haben. Wir dürften es gar nicht erst so weit kommen lassen.
    Phil ließ sich nicht lange bitten, bis auch er die Lichtung überquerte und mich fragend anblickte.
    »Die Knaben planen ein großes Geschäft, das ich ihnen verderben möchte. Wir nehmen sie jetzt hoch, noch ehe sie weiteren Schaden anrichten können.«
    Phil nickte, und dann öffnete ich langsam und lautlos die Tür, die tatsächlich in eine kleine Küche führte.
    Jack Orlando und seine Besucher würden Augen machen, wenn wir ihnen die Kanonen unter die Nasen hielten.
    Ich griff schon nach der Türklinke, um die Party zu stören, als ich hinter mir eine eiskalte Stimme hörte und in der Bewegung innehielt.
    »Lasst mal schön die Knarren fallen, Gents, und streckt die Arme zum Himmel, sonst müsste ich euch mit einer Garbe in Teesiebe verwandeln.«
    Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um die Stimme zu erkennen.
    Sie gehörte Red Inglis, und die Maschinenpistole in seinen sommersprossigen Fäusten ließ keinen Zweifel, dass er es ernst meinte.
    ***
    Zwei Männer mit Pistolen gegen eine Maschinenpistole haben ungefähr die gleichen Aussichten wie ein Floh im Zweikampf mit einem Elefanten.
    Außerdem war Red Inglis im Umgang mit so einem Ding nicht gerade ein Laie. Er hatte sich so gestellt, dass er uns schon bei der geringsten Bewegung die Haut durchlöchern konnte.
    Aus den Augenwinkeln konnte ich Phil sehen, der nur auf eine Gelegenheit wartete, die Special hochzureißen. Das aber wäre einem Selbstmordversuch gleichgekommen.
    »Legt mal schön langsam und sanft die Kanonen auf den Boden, Gents«, meinte Red Inglis höhnisch. »Ich werde immer etwas nervös, wenn ich Pistolen in anderer Leute Hände sehe.«
    Ich blickte Phil an und nickte ihm zu. Wir waren hinter Jack Orlando her, und es drängte uns nicht nach einer Schießerei mit Red Inglis und den anderen Gangstern hinter der Tür. Wir legten unsere Waffen auf den Boden.
    Der Mann mit der MP verfolgte unsere Bewegungen mit einiger Erleichterung. Dann beschrieb der Lauf einen Halbkreis und deutete zur Tür.
    »Marschiert mal vorsichtig dorthin und klopft an. Aber nicht zu laut, sonst könnten die Gents dahinter euer Vorhaben missverstehen.«
    Schon nach dem ersten schüchternen Klopfen wurde die Tür auf gerissen, und dann starrten wir in das Gesicht Charlie Venturas.
    Er war nicht wenig verblüfft, uns hier zu sehen. Er blickte uns ungläubig an.
    »Die Gents vom FBI«, sagte er. »Treten Sie ein. Cotton und Decker sind doch die Namen, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    »Du kennst uns gut genug, Ventura«, knurrte ich. »Sag also deinem Kumpel mit der MP, er soll das Ding weglegen. Es macht mich nervös.«
    Charlie Ventura blickte über unsere Schultern und nickte dem Gunman zu.
    Dann drehte er sich um und strahlte seine Freunde in dem großen Wohnzimmer sonnig an.
    »Wir haben Besuch vom FBI, Herrschaften«, sagte er. »Jemand muss hier in der Gegend ein großes Ding gedreht haben, wenn sich die Boys von New York dafür interessieren. Weißt du davon etwas, Orlando?«
    Jack Orlando war plötzlich auf den Beinen, sein Gesicht war aschgrau geworden. Er starrte uns ungläubig an, und dann tauchte seine Hand nach der Waffe.
    Aber Charlie Ventura war schneller. Bevor Orlando noch den Jackenausschnitt erreicht hatte, lag ein kleiner, gefährlich aussehender Derringer in Venturas Hand.
    »Mach keinen Unsinn, Orlando«, knurrte er scharf.

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