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0337 - Satans tödliche Brut

0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Krankenhaus von Sâlo war recht hübsch und raumpflegefeindlich ausgestattet. Dem Offizier wurde der Läufer zum Verhängnis. Wang riß ihm förmlich die Beine unter dem Leib weg. Der Offizier stürzte. Der andere Polizist schoß. Er sah, wie die Kugel gegen Wangs linken Oberschenkel prallte und dann als Querschläger durch das Zimmer sirrte, um in einem Wandbild steckenzubleiben.
    Wang Lee richtete sich nicht auf.
    Er griff nach dem Gestell für den Tropf und schleuderte ihn zur Tür. Er traf. Der Polizist, der geschossen hatte, war sofort tot. Der Offizier suchte verzweifelt nach seiner Waffe, die ihm aus der Hand gefallen war. Wang packte Zamorra, der immer noch handlungsunfähig war, wuchtete sich ihn über die Schulter und schnellte sich mit seiner lebenden Last direkt aus dem Fenster.
    Der Carabiniere hatte die Waffe wiedergefunden, raffte sich auf und rannte zum Fenster. Wang war auf einem Vordach gelandet und schickte sich gerade an, über dessen Kante in den Innenhof des Krankenhauses zu springen. Dort stand noch ein Sanitätswagen.
    Der Polizist zielte sorgfältig mit beiden Händen und schoß. Aber obwohl er wußte, daß er Wang getroffen hatte, brach der nicht verletzt zusammen.
    Statt dessen schleuderte er Zamorra, der sich erst jetzt wieder zu wehren begann, in den Sanitätswagen, kletterte selbst hinters Lenkrad und startete. Mit Blaulicht und Sirene jagte er den Wagen vom Hof.
    Die Reifen zu zerschießen und ihn so zu stoppen, war aus dem dritten Stock unmöglich. Fassungslos sah der Polizeioffizier dem Dämonendiener nach. Er begriff weder, daß Kugeln nichts ausrichteten, noch daß der es geschafft hatte, so spielend leicht die nicht unbeträchtlichen Höhen zu überwinden, ohne sich das Genick zu brechen -und seinem Gefangenen gleich mit.
    Dann wirbelte er herum.
    Draußen auf dem Korridor waren zwei Ärzte und weiteres Personal erschienen.
    »Fahndung!« schrie der Offizier. »Der Kerl hat uns ausgetrickst! Das ist ein Killer! Wo ist das Telefon?«
    Aber er nahm sich noch die Zeit, bei seinem toten Kollegen niederzuknien und ihm die Augen zu schließen. Als er sich wieder erhob, wirkte sein Gesicht wie aus Stein gemeißelt.
    »Wie bringe ich das nur seiner Frau bei?« hörte Nicole ihn heiser flüstern.
    Aber ihre eigenen Sorgen waren kaum geringer.
    Zamorra war wieder in der Gewalt des Mongolen… !
    Und niemand würde einen mit Blaulicht und Sirene davonrasenden Krankenwagen aufhalten…
    ***
    Bjern Grym telefonierte mit dem Hedgeson-Haus. Morris Dennessey meldete sich.
    »Ist Professor Zamorra bei Ihnen im Haus, James?« fragte Grym. »Dann muß ich unbedingt mit ihm sprechen.«
    »Tut mir leid, Herr Grym«, kam es aus dem Hörer. »Aber Professor Zamorra ist vor einiger Zeit wieder davongefahren - er wollte wohl zu Ihnen. Miß April ist ebenfalls zu Ihnen unterwegs.«
    »Wie lange ist das her?« wollte Grym wissen.
    Der Butler nannte ihm die Zeit. Grym schüttelte den Kopf, bedankte sich und legte auf. Es war alles zu früh, viel zu früh… Zu spät entsann er sich, daß er hätte anfragen können, wann mit Zamorras Rückkehr im Hedgeson-Haus zu rechnen war. Zamorra konnte nirgendwo anders übernachten. Grym kannte April. Sie würde es einfach nicht zulassen, daß ihre Besucher in irgend einem Hotel nächtigten. Ihr Haus war groß genug.
    Aber er wollte nicht noch einmal anrufen. Er fragte sich, was mit Zamorra war. Gut, in seinem Wagen hatten unten in Peschiera die von dem Höllenboten entführten Zwillinge gesessen. Jetzt stand der Wagen hier auf dem Anwesen… aber wo steckte Zamorra? Bjern Grym konnte es sich nicht denken.
    Im Cadillac hatte er ihn nicht gesehen, weil er nur auf den Fahrer geachtet hatte. Deshalb brachte er Zamorra mit diesem Vorfall erst gar nicht in Zusammenhang. Es sah so aus, als sei er erst einmal zum Abwarten verurteilt. Vielleicht tauchte Zamorra von selbst hier auf.
    Bjern Gryms Zufriedenheit war schon weitaus weniger ausgeprägt als am Anfang…
    ***
    Wang Lee Chan war alles andere als dumm, mußte Zamorra ihm zugestehen. Der Mongole hatte sehr schnell begriffen, daß der Krankenwagen mit seinen Sonderrechten ihm freie Bahn bei der Flucht aus der Stadt verschaffte. Er begriff aber fast noch schneller die ungeheure Auffälligkeit dieses Wagens.
    Wang schaltete Sirene und Warnlicht wieder aus, bog von der großen Straße ab auf einen holperigen Waldweg und verschwand nach einigen Kurven im Wald. Hier war der Wagen gut versteckt. Wer immer die Straße befuhr und

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