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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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gestanden und waren gerade im Begriff gewesen, in ihre Arbeitszimmer zu gehen. Sie kamen auf der Stelle herbei.
    »Was ist los, Doc?«, fragten beide gleichzeitig und blickten ihren Chef fragend an.
    Der deutete fassungslos auf den geöffneten Stahlschrank und murmelte völlig niedergeschlagen: »Alle Unterlagen sind weg. Gestohlen. Unsere ganze Arbeit.«
    Read hatte sich als erster gefangen. Er eilte zum Schrank und warf einen Blick in die leeren Fächer.
    »Die Pläne für das neue Gerät?«, fragte er leise und wusste die Antwort schon im voraus.
    Der weißhaarige Physiker nickte. »Verschwunden. Gestohlen! Man hat den Schrank aufgebrochen und die Papiere herausgeholt.«
    »Wo steckt nur Bluster?«, warf Grover ein. »Ich habe mich schon gewundert, dass er nicht in seinem Zimmer war. Ob man…«
    »Und wo ist Miss Holloway?«, fragte Read. »Sie müsste doch eigentlich auch schon längst hier sein.«
    »Ich habe ihr gestattet, heute erst gegen Mittag zu kommen«, sagte Dr. Norman. »Ich hatte ja vor, erst die spätere Maschine von Washington zu nehmen. Sie wollte noch einmal zu ihrer kranken Tante hinaus.«
    »Aber Bluster müsste doch hier sein«, wunderte sich Read. »Das verstehe ich nicht, dass er nicht da ist. Kommen Sie, Grover! Wir wollen doch einmal nachsehen, wo er steckt. Ich schaue in den Heizungskeller, und Sie können vielleicht im Labor…«
    »Gut«, murmelte Grover und eilte nach draußen. Dr. Norman trat an den Schreibtisch und blätterte unaufmerksam in den Papieren, die dort lagen. Es waren völlig unwichtige Unterlagen, die er nur aus Bequemlichkeit in den Stahlschrank gepackt hatte. Eine Schublade des Schreibtisches war vorgezogen, und darin lagen die Dinge, die normalerweise auf der Schreibtischplatte ihren Platz hatten. Dr. Norman konnte sich genau erinnern, dass er die Sachen nicht dorthin gelegt hatte. Nachdenklich nahm er die einzelnen Dinge heraus und stellte sie auf. Der schwere Briefbeschwerer aus Bronze fehlte. Es war ein Geschenk seiner Frau, und Dr. Norman schätzte die kostbare Bronze sehr.
    »Wir haben ihn nirgends finden können«, berichtete Read atemlos. »Im Keller war er nicht, nicht im Labor, wo alles noch so ist, wie wir es gestern verlassen haben. Selbst die ganzen Stative stehen noch da, obwohl ich Bluster aufgetragen hatte, sie wegzuräumen und an dem einen die Stellschraube zu reparieren.«
    »Und im Hof?«, erkundigte sich Dr. Norman tonlos.
    »Im Hof habe ich ihn auch nicht gesehen«, berichtete Read. Nachdenklich fügte er hinzu: »Ich habe mich aber gewundert, dass die Hintertür offen stand.«
    »Was? Sie war nicht verschlossen?«, erkundigte sich Dr. Norman aufgebracht.
    »Nein, sie stand offen, war nur einen Spalt angelehnt«, sagte Read.
    »Was machen wir nun?«, fragte der weißhaarige Physiker hilflos. »Die Papiere sind weg und Bluster auch. Wir müssen doch irgendetwas unternehmen.«
    »Wir müssen auf jeden Fall die Polizei verständigen. Stellen Sie sich doch einmal vor, wenn die Pläne in unberufene Hände fallen!«, sagte Grover.
    »Das stelle ich mir ja die ganze Zeit vor«, erregte sich Dr. Norman. »Es ist einfach fürchterlich, wenn ich mir ausmale, was alles passieren kann.«
    »Wollen Sie mit der Polizei sprechen oder soll ich das tun«, warf Grover ein.
    »Am besten wird sein, wenn wir gleich mit dem FBI sprechen«, schlug Read vor. »Wie hieß doch der…«
    »Jerry Cotton«, erinnerte sich der Doktor. »Ja, ich glaube, wir sollten sofort mit dem FBI sprechen. Am besten mit diesem Jerry Cotton. Bitte, Grover, übernehmen Sie das doch.«
    Der Angeredete nickte kurz und verließ das Zimmer. Dr. Norman griff sich mit der Hand an die Stirn. Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass er noch den Hut trug und den Mantel anhatte. Er nahm den Borsalino ab und ging hinüber zu der Tür, die in das kleine Zimmer führte, wo er seine Garderobe immer ablegte.
    Dr. Norman wollte die Tür öffnen, aber er bekam sie nur einen Spalt auf. Der Physiker stemmte sich mit der Schulter gegen die Tür, und da gab sie nach.
    Sein Herzschlag stockte, als er den vermissten Bluster hier entdeckte.
    »Bluster«, flüsterte der Physiker leise, als dürfe er einen Schlafenden nicht aufwecken und dann lauter: »Bluster!«
    Aber es kam keine Antwort, Bluster war tot. Dr. Norman kniete nieder und tastete voller Entsetzen nach dem Puls seines Faktotums. Er wusste, dass es zwecklos war, aber er tat es rein mechanisch.
    Er überhörte die Schritte, die näher kamen. Er bemerkte Read erst,

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