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034 - Der Weg nach Westen

034 - Der Weg nach Westen

Titel: 034 - Der Weg nach Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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jungen Burschen auf die Sebezaan.
    Jenny wählte sechs Frauen aus, die Dave begleiten sollten. Wie selbstverständlich schloss sich ihm auch Daanah an. Keiner verlor ein Wort darüber, auch Jenny nicht.
    Zu elft also brachen sie mit sechs Sebezaan auf. Die drei jungen Burschen weigerten sich auf den Tieren zu reiten. Also gingen sie zu Fuß.
    Dave verabschiedete sich von Jenny. »In ein, zwei Wochen hörst du von mir«, sagte er. »Ich muss mir erst einmal einen Überblick verschaffen.«
    Jenny machte eine skeptische Miene. »Ein Flugzeug bauen… ich weiß nicht, Dave…« Von Anfang an war sie Daves Plänen gegenüber voller Zweifel gewesen. Und hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht. »Das klingt ziemlich verrückt.«
    »Ohne einen Schuss Verrücktheit werden wir in dieser verrückten Welt kaum zurecht kommen«, grinste Dave. »Ich krieg das hin ich weiß noch nicht wie, aber ich krieg es hin.« Er umarmte Jenny zum Abschied. »Sobald ich sicher bin, dass ich den Vogel bauen kann, komme ich zurück. Dann durchforsten wir die Bunkeranlage des Reichstags nach brauchbarem Material.«
    Dave stieg hinter Daanah auf deren Sebezaan. Jenny und drei Dutzend Männer, Frauen und Kinder geleiteten sie bis zur Ruine des Brandenburger Tors. Von dort aus ließen sie David McKenzie und seine Gefährten allein weiterziehen.
    »Viel Glück!«, rief Jenny ihm hinterher. Sie winkte, bis die Gruppe zwischen Ruinen und Bäumen verschwunden war…
    ***
    Sie erreichten die Museumsruine gegen Mittag. Sorgfältig hatten sie den Himmel nach Eluus abgesucht, bevor sie sich auf das baumfreie Gelände wagten. Die Bestien waren nirgends zu sehen, doch Dave wusste, dass sie auf der Hut sein mussten: Der Horst des Eluupaars lag nur wenige Kilometer entfernt am Südrand der Ruinenstadt. Das jedenfalls erzählte Daanah.
    Dolfar, Viktan und Kurtun entluden die Sebezaan. Auf dem Weg durch die Ruinen hatten sie sich doch noch zu einem Ritt auf den Tieren entschlossen. Das hatte ihnen die Furcht genommen.
    Daanah und die Frauen schickten die Tiere in den Wald. Die halbwilden Katzen würden sich ihr Futter selbst jagen. Dave führte die sieben Frauen und die drei jungen Burschen in die Halle mit den Flugzeugwracks. Dort bestaunten sie die verrosteten und verdreckten Flug- maschinen. Die wenigsten von ihnen hatten die Museumsruine je betreten.
    »Mit diesen Geräten kann man fliegen«, erklärte Dave. Die Männer und Frauen machten große Augen. »Jedenfalls konnte man das früher.« Der Unglaube stand den meisten seiner Gefährten in den Gesichtern geschrieben. Fra- gend blickten sie Daanah an. »Fliegen«, wiederholte Dave. »Fliegen wie die Eluus erklär ihnen das.«
    Wortreich übersetzte Daanah ins Deutsche. Der Unglaube auf den Mienen verwandelte sich in Fassungslosigkeit. »Es ist so, wie ich sage«, seufzte Dave. »Glaubt mir einfach.«
    »Unmöglich…« Juna, die Älteste unter den Frawen, grauhaarig und von drahtiger Statur, schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein…«
    »Kamen die Königin und McKenzie nicht auch mit einem solchen Gerät?« Daanah war es, die diese Frage in die Runde warf.
    »Die hat Quadra, unsere Göttin geschickt«, widersprach eine der jüngeren Frauen. Sie hieß Frike und hatte Haare wie ein Schleier schwarz und hüftlang.
    »Aber wenn die Göttin ihn geschickt hat, dann hat sie ihm vielleicht auch die Macht verliehen, solche Fluggeräte zu bauen«, gab eine ziemlich korpulente Walküre namens Suzeel zu bedenken. Sie hatte flammend rote Locken.
    »So ist es!« Dave schlug sich mit der Faust in die Handfläche. »Und ich werde euch beweisen, dass es so ist.«
    Dave hatte lange und gründlich nachgedacht. Der Bau eines funktionstüchtigen Flugzeugs musste bis in jede Einzelheit organisiert werden und erforderte ein eingespieltes Team. Also hatte er die sieben Frauen und drei Männer in der Halle mit dem Luftfahrtmuseum ver- sammelt.
    Zu allererst mussten sie erfahren, was genau er vorhatte. Und dazu war es nötig, sich über grundlegende Begriffe zu verständigen.
    »Das ist eine Tragfläche.« Dave stand vor einer Douglas SBD-5 Dauntless. »Denkt an die Flügel eines Eluu. Das hier nennt man Propeller.« Er versuchte die Luftschraube zu drehen, doch sie war eingerostet. »Dahinter steckt das Triebwerk, nennen wir es einfach ›Motor‹. Der gibt dem Gerät die Kraft, die ein Eluu mit seinen Brustmuskeln erzeugt. Und das ist ein Cockpit.«
    Dave benutzte das Kampfflugzeug als Anschauungsobjekt für seinen kleinen

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