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0341 - Die Nadel der Cleopatra

0341 - Die Nadel der Cleopatra

Titel: 0341 - Die Nadel der Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Namen. »Natürlich.«
    »Weiß sie denn, daß du mit einem Inspektor vom Yard liiert bist?« fragte Glenda.
    »Nein, das habe ich ihr nicht gesagt.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Glenda lachte. »Sie hat nämlich bei uns angerufen, weil man ihr sagte, daß sie sich mit der Polizei in Verbindung setzen soll.«
    »Das habe ich ihr auch immer gesagt.«
    »Auf dich schien sie nicht gehört zu haben. Spielt ja auch keine Rolle mehr. Jedenfalls bist du wieder da, und das ist schon etwas. Ich werde Suko und John Bescheid geben.«
    »Wo stecken sie denn?«
    »Vielleicht sind sie noch unterwegs. Sie wollten zur Nadel der Cleopatra.«
    Shao erschrak. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken und meinte lässig: »Ja, da fing wohl alles an.«
    »Sehr richtig.«
    »Und was ist mit Patty Lester? Sie ist eine Zeugin und kam sich immer vor, als wäre sie in Gefahr, wenn du verstehst.«
    »Sie hatte Angst.«
    »Verständlich.«
    Glenda überlegte einen Moment. »Da müßte man sie eigentlich in Sicherheit bringen.«
    »Das gleiche habe ich gedacht. Da ich sie kenne, könnte ich das übernehmen.«
    »Die Idee ist gut.« Glenda schaute auf die Uhr. »Wenn du zu ihr fährst, erledige ich noch einige Einkäufe. Wir treffen uns dann mit ihr hier im Büro.«
    Damit war Shao einverstanden. Jetzt brauchte sie nur noch die Adresse. »Wo wohnt sie eigentlich?«
    »Das weißt du nicht?«
    »Ja und nein. Wir waren in einem Hotel. Patty hatte Angst, nach Hause zu gehen.«
    Die Antwort beruhigte Glenda. »Kann ich verstehen. Moment, das habe ich gleich.« Die dunkelhaarige Sekretärin wühlte auf ihrem Schreibtisch. »Irgendwo habe ich die Adresse doch aufgeschrieben«, murmelte sie. »Verflixt, wo kann das denn nur sein?« Endlich fand sie den Zettel. »Kings Road 82.«
    »Danke.«
    »Wann wirst du ungefähr wieder zurücksein?« fragte Glenda.
    »Kann ich dir nicht sagen. Ich nehme mir ein Taxi.«
    »Und Suko soll ich keinen Bescheid geben?«
    Shao blieb an der Tür stehen und lächelte hintergründig. »Er hat mich geärgert. Laß ihn ruhig ein wenig schmoren, wenn du verstehst.« Die Chinesin kniff ein Auge zu.
    »Klar«, erwiderte Glenda, »wir Frauen müssen zusammenhalten.«
    Nicht im entferntesten ahnte die dunkelhaarige Sekretärin den wahren Grund für Shaos Absage…
    ***
    Wir mußten an der Themse entlang, um unser Ziel zu erreichen.
    Victoria Embankment hieß die breite Straße, auf der auch gegen Abend der Verkehr kaum aufflaute.
    Hier kam man noch relativ zügig weiter. Cleopatra’s Needle befand sich am Themseufer, zwischen zwei Brücken, der Footbridge und der Waterloo Bridge. Jenseits davon verlief die Straße, und dahinter begann ein Grüngelände. Victoria Embankment Gardens genannt. Einen Parkplatz in der Nähe zu bekommen, war so gut wie unmöglich, deshalb stellte ich den Bentley am Victoria Embankment kurzerhand ab, und zwar auf der Uferpromenade, die durch eine Mauer von der Themse getrennt war.
    Es war verboten, den Wagen dort abzustellen, das merkte ich sehr schnell, als ein Bobby auftauchte, der nur auf Parksünder gewartet zu haben schien.
    Wir waren kaum ausgestiegen, als er neben unserem Wagen stand und an seinen Helm tippte.
    »Sie wissen Bescheid?« fragte er nur.
    »Ja.«
    »Und trotzdem parken Sie hier?«
    Wir zeigten unsere Ausweise.
    Das Gesicht des Bobbies wurde lang und länger. »Dennoch, das Parken ist hier verboten.«
    »Es handelt sich um einen Notfall«, erklärte Suko.
    »Okay, entschuldigen Sie.« Er grüßte und ging.
    Ich schaute auf die Uhr. Allmählich wurde es dunkel. Die Nacht kam mir wie ein schwarzes, gewaltiges Ungeheuer vor, das sich über die Riesenstadt legte. Auch die Geräusche hörten sich in der Finsternis anders an als bei Tageslicht. Mir kamen sie deutlicher und lauter vor. Auf dem zweispurigen Victoria Embankment reihte sich Wagen an Wagen. Ihre Scheinwerfer erinnerten mich an stumpfe, helle Glotzaugen. Die Schlange wurde nur zerrissen, wenn die Autos an irgendwelchen Ampeln stoppen mußten.
    Ich betrachtete den Verkehr mit einiger Sorge. Noch wußten wir nicht, was uns bevorstand. Sollten schwarzmagische Kräfte eingreifen, konnten zahlreiche Unschuldige in Gefahr geraten.
    Das machte mir Angst.
    Zudem verstand ich Sir James. Wenn er eine der Hauptverkehrsadern Londons lahmlegte, kam es in der City zu einem Verkehrschaos. Damit war auch keinem geholfen.
    Suko deutete auf die gegenüberliegende Seite. Dort flimmerten die Leuchtreklamen der kleinen Bierlokale, die sich in der letzten

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