0341 - Jagd nach dem Amulett
zerreißen? Vielleicht befindet sich dieses gesuchte Amulett dort bei diesem seltsamen UFO.«
»Dann dürfte es schwerfallen, es zu erwischen«, gab Susan Craybird zu bedenken. »Es sei denn…«
»… wir bedienten uns der Magie. Aber ich bin ziemlich fertig, und ich glaube, dir dürfte es kaum anders ergehen, außerdem bist du ›nur‹ eine Adeptin. Ich möchte, wenn möglich, auf Magie verzichten.«
»Sie würde aber alles erleichten.«
»Verdammt, ich kann’s nicht! Ich muß mich erst davon erholen, daß wir diesen Dämon beschworen haben. Oder ich müßte mir die Lebenskraft eines anderen Menschen aneignen. Das könnte mir wieder soweit auf die Beine helfen, daß ich uns mit magischen Mitteln bei den Militärs einschleusen könnte.«
»Was schaust du mich dabei so seltsam an?« fragte Susan Craybird.
»Nur keine Sorge, deine Lebenskraft will ich nicht - zumindest nicht in dieser Form.« Er grinste. »Es reicht mir, was du mir nachts freiwillig gibst. Aber solange der Dämon sein Versprechen noch nicht eingelöst und mich zum Weltherrscher gemacht hat, werden wir uns Morde um jeden Preis nicht leisten können. Es könnte auffallen, und dann haben wir die Polizei auf dem Hals. Hoffentlich hat dich niemand dabei gesehen, als du die Mumie in den Fluß geworfen hast.«
»Hätte mich jemand gesehen, wäre er jetzt auch tot«, sagte Susan kalt.
»Wir könnten nach Flagstaff fahren, uns vorher Soldatenuniformen aneignen und uns so einschleichen…«
»Ziemlich aussichtslos«, wehrte Susan ab. »Die Leute kennen sich garantiert alle untereinander. Du müßtest doch Magie einsetzen und… das ist etwas.«
DeMorena spürte es ebenfalls. Etwas veränderte sich. Sein Stirnmal wies ihn darauf hin. Das, wohin es ihn zog, näherte sich mit hoher Geschwindigkeit.
»Es kommt näher, dieses Amulett.«
»Die Soldaten haben es entdeckt und bringen es hierher nach Phoenix«, sagte deMorena. »Das erspart uns die Fahrt. Aber… wenn es erst einmal in der Air Base ist, werden wir es noch schwerer haben, heranzukommen…«
»Oder auch nicht. Ich habe eine Idee«, sagte Susan Craybird. »Dieser Vorfall dürfte von nationalem, vielleicht sogar internationalen Interesse sein. Reichen deine magischen Kräfte noch aus, zwei Sonderausweise zu beschaffen oder zu formen, in denen wir als Mitarbeiter des Pentagons, des Sicherheitsausschusses oder sonstwas erwähnt sind? Damit kämen wir durch die Sperren und könnten ungehindert zugreifen.«
Brian deMorena sah sie an.
»Manchmal«, sagte er, »sind deine Ideen nicht mit Geld zu bezahlen.«
***
Nicole Duval hatte einen öffentlichen Fernsprecher entdeckt. Sie ließ sich mit der Air Base der Luftsicherung West, Phoenix, verbinden. Schon in der Telefonzentrale wollte man sie abwimmeln. Aber Nicole verstand es, Interesse zu wecken.
»Sie haben bei Flagstaff einen Außerirdischen gefangengenommen und bringen ihn zur Air Base, nicht wahr?« schoß sie ihren ungezielten Pfeil genau ins Schwarze. Sie konnte in Wirklichkeit nur vermuten, aber die Reaktion zeigte ihr, daß ihre Vermutung stimmte. »Sie werden die Unterstützung eines Experten benötigen, der sich mit Geschöpfen dieser Art auskennt und der auch schon mehrfach mit Colonel Odinsson vom Pentagon zusammenarbeitete…«
Odinsson war immer noch ein Begriff. Der Name Zamorra weniger, aber die Erwähnung Odinssons war schon eine Empfehlung. »Wir fragen beim Pentagon an. Wo bitte können wir Sie zwecks Rückruf erreichen?«
»Wir sind soeben in Phoenix gelandet. Schicken Sie uns jemanden zum Flughafen, ja? Das dürfte am einfachsten sein.«
»Wir melden uns, sobald man uns in Washington Ihre Identität versichert. Wie hieß der Mann? Zamorra?«
»Professor Zamorra?« ergänzte Nicole. In den Unterlagen in Odinssons Dienststelle mußten die Einsätze vermerkt sein, die sie zusammen durchgeführt haten. Nicole war da sehr optimistisch.
Sie unterrichtete Zamorra über die Lage der Dinge.
»Gut. Warten wir also auf das Erscheinen des Kuriers. Hoffentlich müssen wir nicht eine Ewigkeit lang warten, weil das Pentagon uns nicht mehr kennen will…«
»Unke!« warf Nicole ihm vor. »Du wirst schon sehen, wie schön das klappt…«
***
Eysenbeiß und der Eta Clinton hatten sich erfolgreich dem Zugriff der suchenden Polizei entzogen. Sie hatten den Wagen einfach irgendwo an der Straße zurückgelassen, sich zu Fuß durchs Gelände geschlagen und schließlich auf getrennten Wegen Flagstaff erreicht. Dort war es Clinton nicht
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