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0342 - Die Bestien sollen sterben

Titel: 0342 - Die Bestien sollen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vierzig bis fünfzig Meter. Der Boden vor ihm war eben. Er trug den Robotern auf, die Scheinwerfer zu schwenken. Die Lichtkegel glitten an der gegenüberliegenden Wand entlang und enthüllten eine Fülle von Öffnungen, jede rechteckig hoch und schlank, Beginn eines Weges, der weiter in die unheimlichen Tiefen unter der Festung führte.
    Von neuem wurde Irven auf die Probe gestellt. Welchen Ausgang sollte er wählen? Nach kurzer Überlegung entschied er sich für denjenigen, der der Mündung des Ganges unmittelbar gegenüberlag.
    Der Gang wies in nördliche Richtung. Es war von Vorteil, diese Richtung beizubehalten, denn sie führte mitten durch die Festung.
    Er bezeichnete den Ausgang, so daß die Roboter wußten, wohin sie sich zu halten hatten. Eine Sekunde lang wartete er auf Perry Rhodans Widerspruch. Aber der Administrator war mit seiner Entscheidung einverstanden. Die Roboter glitten in die Halle hinaus. Im Licht der Scheinwerfer sah Irven sie behende über den glatten Boden rollen.
    Er schritt aus, um ihnen zufolgen.
    Er tat einen Schritt, da schlug ihm der heiße, stinkende Brodem stickig ins Gesicht.
    Er riß die Augen weit auf.
    Vor ihm lag ein riesiger Sumpf, ölig schillernde Flächen schlammiger Flüssigkeit zwischen flachen Inseln aus hartlaubigem Gesträuch. Dunst hing über dem Moor und ließ die Umrisse der weißen Sonne, die sich halb in den Himmel erhoben hatte, verwaschen erscheinen.
    Irven tat einen weiteren Schritt.
    Er fühlte den Boden unter sich weichen und versank bis zu den Knöcheln im Schlamm. Vor ihm teilte sich die ölige Flut, und der häßliche, schuppige Kopf eines Drachens erschien, das Maul weit aufgerissen und zwei Reihen gelber Zähne gegen sein hilfloses Opfer bleckend.
    Irven versuchte, den unbedachten Schritt wieder rückgängig zu machen, aber der Sumpf ließ ihn nicht wieder los. Der Drache war weitaus beweglicher. Den Schlamm mit seinem dünnen Hals teilend, stieß er mit atemberaubender Geschwindigkeit auf ihn zu. Der häßliche Kopf schoß hoch aus dem stinkenden Morast. Irven sah das weit aufgerissene Maul mit den fürchterlichen Zahnreihen unmittelbar vor sich.
    Mit einem wilden, verzweifelten Schwung warf er sich seitwärts und riß den Blaster aus dem Gürtel.
     
    5.
     
    An Bord der CREST IV herrschte Verwirrung.
    Atlan der Arkonide, hatte den Vormarsch der Kampftruppe anhand der Meldungen der Kommunikationsroboter verfolgt und sich mühelos bis zu dem Punkt auf dem laufenden gehalten, an dem Rhodans Truppe den größten der vier Türme besetzte und auf dem Weg über den Brückenaufgang die ersten Verluste hatte.
    Von da an war das meiste ungewiß. Rhodan hatte den größten Teil seiner Truppe wieder zurückgeschickt. Der Turm, in dem er sich befand, war vom Gegner unter Feuer genommen und innerhalb kürzester Zeit vernichtet worden. Rhodan und seine Leute waren nicht mehr zum Vorschein gekommen. Atlan besaß Kenntnis von dem geheimen Kellergeschoß, das einer der Meßroboter in letzter Sekunde entdeckt hatte, aber er war keineswegs sicher, ob es Rhodan gelungen war, sich dort in Sicherheit zu bringen.
    Die Verbindung mit Perry Rhodan selbst war seit dem Augenblick unterbrochen, in dem Rhodan den Turm betrat. Atlan rief nach ihm auf der weit außerhalb des üblichen Bereiches gelegenen Frequenz, die nur des Großadministrators eigener Empfänger registrierte. Aber er erhielt keine Antwort.
    Er gab sich eine Stunde Zeit.
    Hörte er innerhalb dieser Zeitspanne nichts von Rhodan, dann würde er die Festung mit allem berennen, was ihm zur Verfügung stand. Er hatte keine andere Wahl.
     
    *
     
    Die schlammige Brühe schwappte Irven übers Gesicht, aber sein rechter Arm ragte steif über die Oberfläche des Sumpfes, und der Finger krümmte sich um den Auslöser und brachte den Blaster zur Entladung.
    Irvens Schulter prallte gegen etwas Hartes ein Stück festen Bodens. Er nutzte die Gelegenheit, bekam das Hindernis mit der linken Hand zu fassen und stieß sich daran ab. Wie ein Pfeil schoß er aus der heißen, stickigen Brühe. Unmittelbar zu seiner Rechten war eine winzige Buschinsel. Er bekam einen der Büsche zu fassen und zog sich auf sicheren Boden.
    Erst dann hielt er nach dem Drachen Ausschau.
    Der häßliche Kopf war verschwunden. Der dünne Hals, nur noch ein verbrannter Stumpf, zitterte eine Sekunde lang über dem Morast und verschwand mit einem Ruck. Zweihundert Meter weiter zuckte ein peitschenähnlicher Schwanz aus dem Sumpf, beschrieb pfeifend einen

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