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0342 - Die Bestien sollen sterben

Titel: 0342 - Die Bestien sollen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bilder zeigten einen kreisrunden Raum von mehr als achthundert Metern Durchmesser, mit ebener Decke und einem Boden, der die Form eines Paraboloids besaß und genau im Zentrum seinen Tiefstpunkt erreichte.
    Außer der Mündung des Ganges, die mitsamt den Kampfrobotern auf der 360-Grad-Fotografie deutlich zu sehen war, gab es in der Wand der Halle nur noch eine weitere Öffnung. Sie lag rechtwinklig zur gedachten Verlängerung des Ganges in nordwestlicher Richtung.
    Perry Rhodan musterte die beiden Bilder aufmerksam. Dann reichte er sie Irven zurück und bemerkte: „Es fehlt Ihnen nicht an Einfällen, Captain. Aber Sie sind sich darüber klar, daß der Gegner die Blasterentladungen unter Umständen angemessen hat?"
    Irven hatte sich das durch den Kopf gehen lassen, bevor er den Robotern die entsprechenden Anweisungen gegeben hatte.
    „Die Streustrahlung von Blastersalven ist isotrop und omnifrequent, also im Sinne des Worts uncharakteristisch, Sir", antwortete er nach kurzem Überlegen. „Eine gravitatorische Störung im Innern des Planeten würde einen ähnlichen Effekt erzeugen. Es ist möglich, daß der Gegner mißtrauisch geworden ist, aber er kann seiner Sache unmöglich sicher sein."
    Im Widerschein der Scheinwerfer hatte Irven den unwirklichen Eindruck, daß Perry Rhodan hinter der Sichtplatte seines Helms lächelte.
    „Dieses Risiko waren Sie also bereit einzugehen?" hörte er ihn fragen.
    Irven hatte auch diese Frage erwartet.
    „Selbstverständlich, Sir. Es ist wichtig, daß wir so schnell wie möglich vorstoßen. Wir haben keine Zeit, die Peripherie der Halle stundenlang nach einem Ausgang abzusuchen."
    Der Spott in Rhodans Stimme war unüberhörbar, als er sagte: „Ich zitiere Jerome Kincaids Theorie des modernen Krieges: Jede Entscheidung ist ein Risiko. Bei jeder Entscheidung fällt dem Entscheidenden die Aufgabe zu, ein Maximum an Wirksamkeit und ein Optimum an Sicherheit zu finden."
    „Ich erinnerte mich an Kincaid, Sir", gab Irven unumwunden zu.
    „Gut", antwortete Rhodan. Mehr sagte er nicht.
    Irven betrachtete die beiden Bilder zum zweitenmal.
    „Die Halle macht den Eindruck, als sei sie für einen bestimmten Zweck angelegt worden", sagte er.
    „Richtig", stimmte der Großadministrator ihm zu. „Zu welchem?"
    Irven wußte, daß er einer Prüfung unterzogen wurde, und die Sache fing an, ihm Spaß zu machen.
    „Der Boden bildet einen vollkommenen Spiegel von paraboloider Form. Elektromagnetische Strahlung, vom Brennpunkt des Paraboloids ausgehend, würde von dem Boden zu einem Parallelstrahl gebündelt werden."
    „Richtig", antwortete Rhodan.
    „Aber die Halle hat eine Stahldecke." Hyperstrahlung", wandte Irven ein, „folgt im Grunde denselben Prinzipien wie elektromagnetische Wellen. Sie kann auf dieselbe Art gebündelt werden, und Stahlwände bedeuten für sie kein Hindernis."
    „Womit, meinen Sie also, hätten wir es zu tun?"
    „Das ist schwer zu sagen, Sir. Entweder mit der Richtantenne eines Hypersenders - oder mit dem Projektor einer Waffe, die nach dem Prinzip der Hyperstrahlung über größere Entfernungen hinweg wirkt."
    Irven war sicher, daß es keine weitere Möglichkeit gab. Aber Rhodan fahr fort zu fragen: „Wie würden Sie die Wirkung des Paraboloids am treffendsten beschreiben?"
    Irven zögerte eine Sekunde.
    „Bündelung, Verstärkung", antwortete er unsicher. „Oder... Konzentration?"
    „Vorzüglich", bemerkte Rhodan und damit endete die Unterhaltung. Irven war wieder sich selbst überlassen. Er gab den Befehl, am Rand der Halle entlang zum nördlichen Ausgang des Riesenraumes zu marschieren.
    Hinter dem Ausgang lag ein neuer Stollen, genauso breit, genauso hoch wie der, durch den sie gekommen waren. Und genauso eintönig. Er führte einen Kilometer weit in nördlicher Richtung. Sie brauchten eine halbe Stunde, um bis zu der Stelle zu gelangen, an der im Glanz der Scheinwerfer offenbar wurde, daß vor ihnen ein zweiter unterirdischer Raum lag.
    Auch diesmal schwiegen die Meßinstrumente der Roboter. Es drohte keine Gefahr. Sie drangen weiter vor, ohne anzuhalten.
    Irven war - der erste, der das Ende des Ganges erreichte. Neben ihm schoben sich zwei Roboter nach vorne und ließen die Lichtkegel ihrer Scheinwerfer in die Dunkelheit vor ihm schießen.
    Der Raum, an dessen Rand er stand, war nicht so groß, wie er befürchtet hatte. Mühelos drangen die Scheinwerfer durch die Finsternis und erreichten die gegenüberliegende Wand. Irven schätzte die Entfernung auf

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