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0342 - Vampire in Petrila

0342 - Vampire in Petrila

Titel: 0342 - Vampire in Petrila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte plötzlich das Gefühl, als würde über dem Platz ein dichtes Netz liegen, das allmählich unsichtbar nach unten schwebte, damit wir uns in seinen Maschen verfingen.
    Der junge Rumäne wollte aus dem Wohnwagen stürmen. Ich hielt ihn fest. »Sei vorsichtig, Dragan!«
    Er wandte den Kopf. »Ja, ja…«
    »Es war ernst gemeint«, sagte ich zu ihm. »Du weißt selbst, daß mit Blutsaugern nicht zu spaßen ist.«
    »Klar.« Er öffnete die Tür, blieb auf der Schwelle stehen und schaute sich um, bevor er sagte: »Die Luft ist rein…«
    Ich verließ als zweiter den Wagen, Marek machte den Schluß. Ich schloß noch ab. Sollte zufällig jemand das Wohnmobil betreten wollen, brauchte er den Toten nicht zu sehen.
    Es war eine sternenklare Nacht. Nur im Osten, wo die Karpaten begannen, ballten sich hoch am Himmel dunkle Wolken zusammen.
    Der Wind war schon kühl geworden. Er ließ uns die Nähe des Herbstes förmlich riechen.
    Mein Blick fiel wieder auf die Karpaten. Ich dachte daran, daß ich vor kurzen in ihren nördlichen Ausläufen ebenfalls ein Abenteuer erlebt hatte. Allerdings nicht in Rumänien, sondern in Polen. [3]
    Zum Glück hatten wir nicht weit zu laufen. Der größte Teil des Campingplatzes lag links von uns. Ich wollte wissen, ob alle Wagen belegt waren.
    »Nein«, erklärte mir Dragan. »Viele haben ihr Gefährt auch nur abgestellt.«
    So etwas Ähnliches hatte ich mir gedacht.
    Der Wind fuhr in die Kronen der Bäume, bewegte sie und ließ die Blätter rascheln. Bald würde er sie abwerfen. Einige lagen schon am Boden, waren feucht geworden und klebten an den Sohlen, als wir über sie hinweggingen.
    Wir nahmen den kürzesten Weg. Hinter uns blieb der Platz zurück. Mehr als einmal mußten wir die Köpfe einziehen, um nicht von tiefwachsenden Zweigen oder Ästen gestreift zu werden.
    Das Gelände führte ein wenig bergab. Schon bald konnten wir die Umrisse des Gebäudes sehen und hörten auch das leise Plätschern des Bachs, der hinter dem Bau vorbeifloß.
    Licht brannte nicht. Die Scheiben zeichneten sich als dunkle Vierecke im Holz der Außenwand ab.
    »Wie mir bekannt ist, geht der Platzwart immer früh schlafen«, erklärte Dragan.
    »Sollte er tatsächlich mit dem Vampir Kierek etwas zu tun haben, können wir davon ausgehen, daß er ein Feind ist«, sagte Marek.
    Niemand von uns widersprach.
    Wir erreichten das Wohnhaus. Die Tür war verschlossen. Ich stellte es fest, als ich die Klinke nach unten drückte. »Gibt es einen Hintereingang?«
    Marek drehte den ausgestreckten Zeigefinger. Über einen plattierten Weg schritten wir. Er führte um das Haus herum. Auf halber Strecke gabelte er sich. Die eine Hälfte führte auf das Nebengebäude zu, in dem Kierek seinen Laden untergebracht hatte.
    Da wollten wir später hin.
    Sehr schnell erreichten wir den zweiten Eingang. Auch er war verschlossen.
    Einbrechen wollte ich nicht. Ich erinnerte mich daran, eine Klingel an der Vordertür gesehen zu haben.
    »Schellen wir ihn wach«, schlug ich vor.
    Dragan deutete auf eine Scheibe. »Mit dem Pistolenkolben kannst du sie einhauen.«
    »Das liegt mir nicht. Niemand befindet sich in Gefahr, außerdem würde es lärmen. Manche Schläfer haben sehr empfindliche Ohren, wie du sicherlich weißt.«
    »Man merkt, John, daß du Polizist bist.«
    Ich lächelte schief. »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Soll ich hier warten?« fragte Marek.
    Wir sahen keinen Sinn darin und nahmen ihn mit. Jetzt sahen wir auch den Mond. Er war nicht voll, sondern erinnerte mich an einen an einer Seite zusammengedrückten Kreis. Seine Kraft jedoch reichte für die Vampire aus, wie wir erlebt hatten.
    Diesmal ging ich als letzter. Nahe der Hausecke blieb ich stehen, denn ich hatte einen Schatten gesehen. Er flog über mir, ich schaute genauer hin und erkannte auch das Schlagen der beiden Schwingen.
    Bevor ich die anderen warnen konnte, war der Schatten verschwunden. Eingetaucht in ein Meer aus Tinte, wie die Dunkelheit wirkte.
    Auch Marek hatte den Schatten gesehen. Er stand in gespannter Haltung vor der Tür und warf mir einen lauernden Blick zu. »Sie sind noch da«, flüsterte er. »Verdammt, John, die lassen uns nicht aus den Augen. Das ist wie eine große Falle.«
    »Allmählich kommt es mir auch so vor.« Dieser Campingplatz war mir suspekt, wenn ich ehrlich war. Ich hatte bisher nichts Gutes daran feststellen können. Vampire und Killer befanden sich auf ihm.
    Beide zusammen ergaben eine brisante Mischung. Allmählich fragte ich mich,

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