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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra.
    »Aber wo zum Teufel ist dann die richtige Tatwaffe, wenn das hier Tendykes Zimmerflak sein soll?« knurrte Perkins wütend.
    »Er wird sie mitgenommen haben, mein Freund, aus welchen Gründen auch immer«, vermutete Zamorra. »Zur Sicherheit meiner Behauptung -die durch die Brandspuren in Bills Wohnzimmer untermauert wird - sollten Sie die Fingerabdrücke an dieser Waffe mit denen des Toten vergleichen.«
    »Was unverzüglich geschehen wird, darauf können sie sich verlassen. Harry kriegt Arbeit«, sagte Perkins.
    Wenig später kam Harry zurück. Er war verstört.
    »Na, was ist jetzt mit Tendykes Prints?« wollte Perkins wissen.
    »Mit seinen Prints?« ächzte Harry. »Was soll damit sein? Ich habe sie nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil die Leiche fort ist«, sagte Harry schwer atmend.
    ***
    »Was willst du?« fauchte Eysenbeiß den Eindringling an, der sich breitbeinig vor ihm aufbaute. Eysenbeiß hatte in seinen Gemächern die Kapuze zurückgeschlagen, die normalerweise seinen Kopf völlig verhüllte; das Gesicht wurde dabei von einer Silbermaske bedeckt. Eine Eigenheit, die Eysenbeiß noch aus seiner Zeit als Großer der Sekte der Jenseitsmörder beibehalten hatte.
    Zwei Kahlköpfige sahen sich an Eysenbeiß und Wang, auf dessem rasierten Schädel das symmetrische Muster der eintätowierten Punkte förmlich leuchtete. Wang Lee, für einen Asiaten ungewöhnlich hochgewachsen und Eysenbeiß um halbe Kopfeslänge überragend, berührte mit der Hand den Griff seines Schwertes.
    »Antworte!« befahl Eysenbeiß. »Ich kann mich nicht erinnern, dich hergebeten zu haben. Was also willst du?«
    Wang räusperte sich. Er sah auf den Kapuzenmann herab.
    »Ich hatte gehofft, du würdest wieder einmal einer deiner gewiß so zahlreichen wie erfolgreichen Unternehmungen nachgehen«, sagte er. »Und ich könnte in aller Ruhe deinen Unterschlupf durchsuchen.«
    Eysenbeiß lachte böse. »Und wer, glaubst du, gibt dir das Recht dazu?«
    »Meine Aufgabe als Wächter und Beschützer meines Herrn«, sagte Wang trocken. »Denn ich ahne, daß du Verrat planst. Noch mehr gibt mir aber meine persönliche Neugierde das Recht.«
    »So scher dich hinaus«, sagte Eysenbeiß. »Oder ich entferne dich.«
    »Und wie? Wirst du zum Fürsten laufen und ihm vorweinen, er möge mich mit seinem Befehl bannen? Oder wirst du seine Skelettkrieger mißbrauchen, oder gar einen niederen Geist aus den Legioen des Fürsten?«
    Unwillkürlich erschrak Eysenbeiß. In seinen Augen flackerte es, was Wang nicht entging.
    Was sollte die Anspielung? fragte sich Eysenbeiß. Hatte Wang etwa herausgefunden, daß Eysenbeiß tatsächlich einen niederen Geist aus einer von Leonardos Höllenlegionen eingesetzt hatte, zu ganz persönlichen Zwecken? er hatte den Geist gezwungen und ausgesandt, die rothaarige EWIGE vor Zamorra und Tendyke zu retten und zu sich, zu Eysenbeiß, zu bringen! Das aber sollte verborgen bleiben, und darum hatte Eysenbeiß den Hilfsgeist anschließend getötet. Im ständigen Ringen um die Oberherrschaft des Bösen über das Gute gab es immer wieder Rückschläge und Verluste. Wenn große Dämonen wie Pluton oder Belial oder Sanguinus starben, wer fragte dann nach einem niederen Geist, dessen Namen niemand kannte?
    Doch warum hatte Wang von einem niederen Geist gesprochen? Hatte er etwas bemerkt?
    »Ich werde auch so mit dir fertig, Wang. Du solltest lieber gehen«, sagte Eysenbeiß. »Und du solltest dich mit dem Gedanken vertraut machen, die eingetretene Tür reparieren zu müssen.«
    »Diese Tür«, sagte Wang verächtlich, »wird niemand reparieren. Ich werde den Beweis für deine verräterischen Absichten finden, und danach wird es dich hier in Höllentiefen nicht mehr geben. Du solltest wissen, was Leonardo mit Verrätern macht.«
    »Ich ein Verräter? Ich verlache dich«, sagte Eysenbeiß. »Ich warne dich zum dritten und letzten Mal. Gehe, oder…« Er hob beide Arme. »Sgorogh ahii chror uagoh…«
    Wang Lee Chan wartete nicht ab, bis Eysenbeiß mit seiner Beschwörug in der Alten Dämonensprache fertig war. Er wußte, daß Eysenbeiß erhebliche magische Macht beherrschte. Man mußte ihm nur Zeit dazu lassen.
    Und das tat der Mongole nicht.
    In einer kaum wahrnehmbaren Bewegung zog er das Schwert aus der Scheide und wirbelte es durch die Luft. Dabei machte er zwei Schritte vorwärts, als Eysenbeiß einen erschrockenen Satz nach hinten machte. Der erste Hieb zischte um Zentimeter vor Eysenbeiß her, und als das Schwert aus der

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