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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sperren müssen. Schade, daß wilden Fall ans FBI weitergeben müssen, weil der Mann sich in andere Bundesstaaten absetzt. Aber die Leute haben da auch Computer.«
    Er grinste dabei wieder.
    Zamorra seufzte. Captain Perkins besaß einen höchst eigenartigen Humor. Die Frage, auf welche Weise der Leichnam Rob Tendykes hatte verschwinden können, schien ihn nicht mehr zu interessieren.
    Dafür interessierte sie Zamorra weitaus brennender.
    ***
    Der Mongole sah die Frau überrascht an. Er hatte mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht mit einer rothaarigen Frau unbestimmbaren Alters -sie mochte zwanzig, aber auch vierzig Jahre zählen - in der mönchischen Klause des einstigen Hexenjägers. »Unfaßbar«, murmelte er. »Eysenbeiß hat eine Hexe zur Geliebten. Oder bist du etwa keine Hexe, Rothaarige?«
    Die Rothaarige schwieg. Sie sah Wang durchdringend an, aus weißen, pupillenlosen Augen.
    Das war seltsam, seltsamer noch als die Anwesenheit der Rothaarigen überhaupt. Daß rote Haare mit Hexerei in Verbindung gebracht wurden, war ein unsinniger Aberglaube, das war Wang völlig klar. Aber ein Aberglaube, der sehr gern gepflegt wurde, selbst von jenen, die es besser wissen mußten.
    Überraschender war schon, überhaupt eine Frau bei Eysenbeiß zu finden. Wang konnte sich nicht erinnern, Eysenbeiß jemals in Gesellschaft einer Frau gesehen zu haben, oder daß er einem schönen Mädchen einen Blick nachsandte. Eysenbeiß und Frauen waren zwei vollkommen getrennte Dinge. Wang hatte sich schon einige Male gefragt, ob Eysenbeiß wirklich ein Mann war.
    Um so verblüffender war das hier.
    Die Frau trug ein bodenlanges, weißes Gewand. Unter dieses schob sie ihre Hand mit einer schnellen Bewegung. Augenblicke später wurde sie von kaltem blauen Licht umflossen, und ein ebenfalls blauer Blitz raste auf Wang zu.
    Früher hätte der Mongole gelacht.
    Jetzt aber hatte er seine Unverwundbarkeit verloren, und er fürchtete den blauen Blitz. Er ließ sich fallen, zog in einer schnellen Bewegung das Schwert wieder aus der Rückenscheide und schleuderte es im Fallen auf die Rothaarige zu, die ihn unmißverständlich angegriffen hatte. Der blaue Blitz traf das Schwert und verwandelte es in eine fauchende, feuerspeiende Schlange, die sich im Flug umdrehte und auf Wang stürzte. Der Mongole drehte sich auf den Rücken, stieß abwehrend die Hände vor und erwischte die Schlange, ein Feuerstrahl leckte über seine Unterarme, war aber nicht schnell und dauerhaft genug, ihn zu verletzten. Wang packte die Schlange, wollte ihren Hals zerdrücken - und hielt sein Schwert wieder in der Hand, an der Klinge gefaßt. Gerade noch konnte er den festen Griff lösen, ehe er sich selbst die Hand zerschnitt. Die Schneide drang trotzdem noch in seine Haut ein.
    Mit einem wilden Schrei vollzog Wang eine Rolle rückwärts und griff mit den Beinen voraus die Rothaarige an. Sie hatte wohl damit nicht gerechnet und mußte den Doppeltreffer beider Stiefel voll nehmen. Sie flog gegen die Wand. Etwas flirrte und flimmerte blau. Wang hatte das Gefühl, seine Stiefelsohlen müßten verbrennen, wo sie mit dem blauen Leuchten zusammengetroffen waren. Wang flog förmlich zurück, federte wieder hoch und ließ das Schwert durch die Luft zischen. Es fehlte nicht viel, und es hätte die Rothaarige zerteilt, deren blauer Lichtschirm wieder erloschen war.
    Sie war bis an die Wand zurückgewichen.
    »Nicht«, keuchte sie. »Laß es… du Wahnsinniger! Du mußt Wang sein!«
    »Und wer bist du?« fragte er, nicht außer Atem gekommen.
    Sie starrte ihn nur aus ihren weißen Augen an.
    »Rede«, verlangte er und setzte ihr die Spitze des Schwertes an den Hals. »Oder du stirbst auf der Stelle.«
    »Ich habe keinen Namen«, keuchte sie. »Schon lange nicht mehr…«
    »Und was bist du? Ich sah blaues Licht. Das ist doch Dhyarramagie?«
    Da traf etwas seinen Hinterkopf. Wang glaubte, sein Schädel müsse platzen. Dann brach er zusammen.
    Magnus Eysenbeiß versetzte ihm einen Tritt und ließ ihn zur Seite rollen.
    »Dieser verdammte Narr«, sagte er. »Jetzt muß ich ihn töten. Aber das darf nicht hier in der Hölle geschehen. Er bringt mich in Schwierigkeiten, dieser hirnlose, schlitzohrige Esel.«
    Er selbst war noch halb betäubt von Wangs Schwerthieb. Aber er hatte sich immerhin wieder soweit unter Kontrolle, daß er Wang niederschlagen konnte. Finster sah er die Rothaarige an.
    »Du leidest wieder unter deinem Versagerkomplex«, sagte er. »Deshalb hast du ihn nicht

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