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0345 - Villa Frankenstein

0345 - Villa Frankenstein

Titel: 0345 - Villa Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rückkehr dieser Leiche wieder erwacht, und der kleine Ort Combs bekam einen neuen Mitbewohner.
    Die Angst…
    ***
    Auf der Karte hatten wir Combs gefunden und waren in den frühen Morgenstunden losgefahren. Suko hatte das Steuer des Bentley übernommen, ich fühlte mich einfach nicht fit genug und nahm, während er lenkte, noch eine Mütze voll Schlaf. Die Bluttransfusion steckte mir noch immer in den Knochen.
    Nach Suffolk hin herrschte kaum Betrieb. Suko kam gut durch. Er fuhr durch eine typisch englische Landschaft. Weite Wiesenflächen, hin und wieder ein Wäldchen, schmucke Ortschaften, viel Gegend, wie man so sagt.
    Auch die Straßen waren okay. Nur das letzte Stück bis zu unserem Ziel wurde ein wenig schwieriger. Die Straße war sehr schmal und besaß auch einige Unebenheiten.
    Ich war längst wieder wach und schimpfte über die unnatürliche Wärme. Die Sonne stand schräg am Himmel. Sie schickte ihre Strahlen in den Bentley, und sie knallten auch gegen mein Gesicht, so daß ich allmählich anfing zu schwitzen.
    »Und das im Oktober!«
    Suko hob die Schultern. »Besser als Regen.«
    »Vielleicht hätte es dann nicht so gestunken.« Dies kam auch noch hinzu. Durch das eingeschaltete Gebläse wehte uns die schwere Moorluft entgegen. Wir konnten den Sumpf schon sehen. An meiner, der linken Seite, zog er sich endlos hin. Eine grünbraune Fläche, aus der hin und wieder Inseln schauten, die uns an flache Buckel erinnerten.
    Auf der anderen Seite sahen wir Felder. Sie waren abgeerntet, so daß unser Blick über brettebenes Land fiel. Die Luft war trotz des Gestanks seltsam klar. Man konnte weit schauen. Irgend jemand hatte mal den Begriff regenklar geprägt.
    So sah es auch aus…
    Auch faszinierte mich auf gewisse Art und Weise das Spiel der mächtigen Wolken. Große Gebilde aus Wasserdampf jagten über den Himmel. Wo ich sie nicht sah, entdeckte ich die klare Bläue, wie man sie manchmal nur in den Bergen zu sehen bekommt.
    Eine große Kurve mußten wir noch nehmen. Leider führte der Weg durch den Sumpf. Damit weder Mensch, Tier noch Auto einsanken, war ein Knüppeldamm errichtet worden, über den wir fuhren.
    Der Bentley hatte zu leiden, aber er schaffte die etwa 200 Yards weite Strecke mit Bravour.
    »Zieh nicht so ein Gesicht«, machte ich Suko an. »Mit deiner Harley wärst du nicht so gut darüber hinweggekommen.«
    »Das sagst du.«
    »Da hättest du viel mehr mitbekommen. Die Stoßdämpfer meines Wagens dagegen federn gut und fangen die Schläge ab…«
    »Und brechen bald zusammen«, fuhr Suko fort. »Schau lieber nach vorn, da ist das Dorf.«
    In der Tat sahen wir Combs vor uns liegen. Eine Ansammlung von Häusern und nicht in einer geometrischen Form angelegt oder gebaut. Man hatte sich hier nach den Gegebenheiten der Landschaft gerichtet.
    Die Straße wurde enger. Sie führte vorbei an Stallungen und Gehöften sowie kleinen Betrieben. Eine Mini-Fabrik für Torfverwertung sah ich ebenso wie eine Schreinerei und eine Schlosserei, auf deren Hof Ackergeräte zur Reparatur standen.
    Wir sahen auch Menschen, die, wenn wir an ihnen vorbeifuhren, unseren Wagen mißtrauisch beäugten. Man mochte Fremde wohl nicht so gern.
    »Hier also kam Erwin her«, sagte Suko. »Wenn ich mir das Kaff so anschaue, hätte ich auch lieber im Club gearbeitet.« Er zog den Wagen heftig herum und fuhr auf ein graues Haus zu, an dem das Schild POLICE deutlich von der Wand abstach.
    Das war unser Ziel.
    Suko parkte den Wagen schräg vor dem Haus. Wir stiegen aus.
    Ich reckte mich, die Fahrt hatte schon einige Stunden in Anspruch genommen. Zunächst wollten wir mit dem Polizisten reden.
    Wir befanden uns hier im Zentrum des Ortes. Einige Autos, meist ältere Modelle, parkten am Rinnstein. Gegenüber sah ich eine Tankstelle. Der Besitzer lehnte neben der Zapfsäule und beobachtete uns ebenso wie die anderen Menschen auf der Straße.
    Der Geruch war geblieben, und auch die zahlreichen Mücken und Insekten fielen mir auf, die ständig durch die Luft schwirrten. Wir mußten eine kleine Treppe hochgehen, um die Eingangstür zu erreichen. Als wir die aufdrückten, standen wir schon in der Polizeistation, die leer war. Dafür dudelte ein Radio.
    »Die Mittagspause scheint hier wohl länger zu dauern«, meinte Suko, während ich nichts sagte und nur auf eine schmale Tür deutete, hinter der eine Wasserspülung aufgeklungen war.
    »Der mußte mal«, grinste ich.
    Kaum hatte ich das letzte Wort gesprochen, wurde die Tür aufgestoßen, und

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