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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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Verhaftung Big Bens lief.
    »Das erleichtert die Sache wesentlich«, meinte mein Freund. »Dieser Erzgauner wird uns erzählen können, was hinter all diesen Vorkommnissen steckt. Ich glaube kaum, dass er mit seinem Wissen hinter dem Berg halten wird. Für ihn ist beim besten Willen nichts mehr zu gewinnen, also wird er reden!«
    Ich war nicht ganz überzeugt davon. Immerhin konnte er versuchen, sich auf den großen Unbekannten hinauszureden. Außer der Tatsache, dass er bei seiner Festnahme auf die beiden Polizeibeamten geschossen hatte, war nichts bewiesen. Es konnte uns sogar passieren, dass Hinky Corse seine Aussage vor Gericht widerrief. Big Ben hatte genug Geld, sich einen Winkeladvokaten zu leisten. Wenn einer von diesen Burschen Hinky Corse gut zuredete, ihm für die Zeit nach seiner Entlassung eine saftige Pension versprach, würde Hinky Umfallen. Ich wusste, wie solche Dinge gemanagt werden.
    Zu gleichen Zeit klingelten die beiden Telefone. Phil und ich teilten uns die Arbeit. Ich hatte Lieutenant Traylor an der Strippe. Phil hielt eine Hand vor den Hörer und flüsterte mir zu: »Norman Meeker fragt nach Neuigkeiten.«
    »Keine Zeit«, knurrte ich, »erzähle ihm von Big Ben.«
    Als ich den Hörer auflegte, gab Phil mir Meekers Anruf.
    »Du kannst schreiben, Norman, dass Clark Gilbury tot ist.«
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, sagte Phil, »von dem werden wir also auch nichts mehr erfahren. Es sieht sehr trübe aus.«
    Das Telefon schrillte schon wieder.
    »Man kommt nicht zum Arbeiten«, schimpfte ich und knurrte meinen Namen in die Muschel. Es war Kate Gilbury. Sie wollte mich für diesen Abend zu irgendwelchen »ungeheuer interessanten« Freunden einladen. Ich tat sehr dienstlich. Sie muss das gemerkt haben, denn sie startete keine Überredungsversuche, sondern gab sich mit der Auskunft zufrieden, ich hätte zu tun. Als ich aufgelegt hatte, teilte mir der Kollege von der Anmeldung mit, ein Mr. Gray sei zu meinem Office unterwegs. Phil sah mich fragend an.
    »Du weißt doch«, erklärte ich. »Wir trafen ihn auf der Party. Don Gray ist der Mann, der Gilburys Scheckbuch unter dem Kopfkissen liegen hat!«
    »Was den wohl zu uns treibt?«, überlegte Phil. »Ich wette, der Kerl hat ein schlechtes Gewissen! Was sollte eine solche Nebenfigur bewegen, zu uns zu kommen?«
    »Warten wir’s ab!«, knurrte ich. Wenig später klopfte es an der Tür. Don Gray machte den Eindruck eines Sportlers, dessen sportliche Zeit vorüber ist. Außer ehemaligen sportlichen Qualitäten musste er noch eine Menge anderer besitzen, denn Gilbury war bestimmt nicht der Mann, der seine Millionen einen blutigen Laien anvertraute.
    Don Gray deponierte Hut und Handschuhe auf meinem Schreibtisch. Er zeigte eine Selbstsicherheit, die der tägliche Umgang mit mehrstelligen Zahlen verleiht. Trotzdem wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Ich half ihm ein bisschen dabei.
    »Darf ich fragen, was Sie zu uns führt, Mr. Gray?«
    »Ich wollte mich mit Ihnen ein wenig unterhalten, Agent Cotton. Es gibt da ganz bestimmte Probleme, an deren Lösung Sie wahrscheinlich ebenso interessiert sind wie ich. In die Tatsachen brauche ich Sie ja nicht erst einzuweihen, die kennen Sie weitaus besser als ich.«
    »Und was hat das mit Ihrem Besuch zu tun?«, brachte ich ihn in Verlegenheit.
    »Ich bitte Sie, Agent Cotton! Das Schicksal der Gilbury Meat kann mir schließlich nicht gleichgültig sein.«
    »Und warum nicht?«, fragte Phil. Don Gray fuhr herum.
    »Ach!«, rief er fast verzweifelt. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das klarmachen kann. Schließlich bin ich nicht der Mann, der die Etiketten auf die Büchsen klebt. Der kann heute bei uns und morgen bei der Konkurrenz arbeiten. Aber ich habe die Firma mit aufgebaut! Es steckt zu viel von mir mit drin. Verstehen Sie das?«
    »Schon!«, gab ich Bescheid. »Ich sehe ein, dass Sie mit der Firma irgendwie verbunden sind, auch wenn sie Ihnen nicht gehört. Aber ich verstehe nicht, warum Sie für die Firma fürchten. Die Gilbury Meat ist doch liquid?«
    »Du meine Güte«, stöhnte er. »Darum dreht es sich doch gar nicht. Natürlich ist die Firma liquid. — Ich muss wohl etwas deutlicher werden: Was mir Sorgen macht, ist die Treibjagd auf die Mitglieder der Familie Gilbury. Ich bin nicht so begriffsstutzig, um nicht zu sehen, was vorgeht. Ich behaupte, dass alle diese Aktionen von einem einzigen Gehirn ausgehen. Lassen Sie sich nicht dadurch täuschen, dass sich für alle Mordversuche ein Motiv

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