Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
Vom Netzwerk:
anbietet.«
    Er schnappte nach Luft. Dann fuhr er fort: »Auf Arthurs Erfindungen fällt doch kein Mensch herein! Niemand würde ihn seiner Erfindung wegen töten wollen. Er dürfte der einzige sein, der daran glaubt. Mit Clark ist es nicht anders. Clark ist ein Halsabschneider. In dem Täter einen Mann zu sehen, dem er das Blut unter den Nägeln herausgepresst hat, ist zwar bequem, aber falsch. In Wahrheit liegt all diesen Anschlägen ein einziger Gedanke zugrunde…«
    »Und der wäre?«, fragte mein Freund.
    Don Gray zuckte mit den Achseln. »Das herauszufinden, muss Ihre Aufgabe sein. Ich habe zwar meine Vermutungen, aber ich möchte sie lieber für mich behalten. Ich möchte mir keine Verfahren wegen Verleumdung auf den Hals laden!«
    »Und während Sie einer Verleumdungsklage aus dem Weg gehen, sterben noch ein paar Menschen«, sagte ich barsch. »Sie wissen doch, dass wir jeden Hinweis streng vertraulich behandeln!«
    »Ich weiß, dass es dumm ist«, gab Don Gray zu. Er versuchte noch nicht einmal eine direkte Erwiderung auf meine Vorwürfe. »Ich habe meine Gründe dafür, glauben Sie mir! Ich möchte mich nicht dem Vorwurf aussetzen, aus egoistischen Gründen andere Leute verdächtigt zu haben.«
    »Wie Sie meinen«, knurrte Phil. »Hoffentlich tut es Ihnen später nicht leid. Immerhin glauben Sie an die Möglichkeit eines sorgfältig geplanten Verbrechens. Ihr Juniorchef scheint diese Idee lächerlich zu finden!«
    »Na ja! Ich habe auch den Eindruck, Ed denkt eben…« Er verstummte.
    »Was würde geschehen, wenn Ed die Leitung der Gilbury Meat übernehmen würde?«, erkundigte sich Phil.
    Don Gray fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Dazu möchte ich mich nicht äußern!«, knurrte er kurz.
    Das war deutlich genug.
    »Sie deuteten vorhin an, man könnte Sie egoistischer Beweggründe für fähig halten«, warf mein Freund ein. »Welche Gründe sollten das sein?«
    Don Gray rückte verlegen in seinem Sessel.
    »Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich mich um Kate Gilbury bemühe, leider mit wenig Erfolg, wie ich gestehen muss. Eine Verbindung mit Kate Gilbury ist für mich nicht nur von der rein menschlichen Seite erstrebenswert. Nicht, dass ich hinter den Millionen her wäre, die sie einmal erben wird. Aber ich glaube, dass ich diese Millionen besser verwalten könnte, als ein hergelaufener, nichtsnutziger Playboy. Ich würde sie in der Firma lassen, mit ihnen arbeiten, damit das Werk meines Chefs fortgeführt wird, wenn er stirbt.«
    »Vielen Dank, Mr. Gray«, sagte ich. »Um es kurz zu machen: Sie fürchten für die Gilbury Meat, wenn die Firma eines Tages in andere Hände übergehen sollte. Wenn Sie uns jetzt noch sagen wollen, warum Sie diese Bedenken hegen, kämen wir der Sache schon ein wenig näher!«
    Aber er schwieg. Seine Zeit sei karg bemessen, sagte er und verabschiedete sich.
    »Natürlich hasst er Ed Gilbury wie die Pest«, meinte Phil, als Don Gray gegangen war. »Er hält ihn für unfähig, die Gilbury Meat zu leiten. Und nachdem er dem Konservenmädchen schöne Augen macht, ergäbe das ein wunderbares Doppelmotiv!«
    »Jedenfalls war die Unterhaltung recht aufschlussreich. Wenn es Don Gray ist, der sich da sein Süpplein kocht, schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe: Er bekommt die Firma und die Frau, die er haben will, dazu! Ja, warum erzählt er uns das denn brühwarm?«
    »Das kann ein Trick sein«, meinte Phil.
    »Ich werde mir erst einmal den Bericht der Mordkommission ansehen. Wenn ich noch lange damit warte, komme ich heute nicht mehr dazu.«
    Ich stellte mir die Flasche auf meinen Schreibtisch und steckte mir eine Zigarette an. Dann lehnte ich mich zurück und begann zu lesen.
    Schon die ersten Zeilen erregten meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    ***
    Big Ben bekam Besuch von seinem Anwalt. Der Gangster hatte sich darauf versteift, kein Wort ohne seinen Rechtsbeistand zu sagen.
    Der Anwalt trug einen dicken Wintermantel und hatte einen ellenlangen Schal um den Hals geschlungen. Auf seiner Nase saß eine mächtige Hornbrille mit breiten Bügeln. Vorsichtig hängte er seinen Hut über den Spion an der Zellentür, als sich diese hinter ihm geschlossen hatte. Vom Gang draußen hallten die Schritte des Wärters, der vor Tür auf und ab ging.
    »Sie haben sich ja mächtig in die Tinte geritten!«, bemerkte der Anwalt.
    Big Ben fuhr beim Klang der Stimme herum.
    »Ach, Sie sind es! Was wollen Sie denn hier? Sie haben sich ja zurechtgemacht wie für einen Gruselfilm! Sie sehen ja

Weitere Kostenlose Bücher