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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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den Butler noch, uns über jede Neuigkeit im Hause sofort telefonisch zu unterrichten.
    Das versprach er. Als wir endlich wieder im Freien standen, fragte ich Phil, warum er den Umschlag eingesteckt hätte. »Er war an Margy Gilbury 60 adressiert. Interessanter ist jedoch der Absender. Es ist Arthur Gilbury!«
    ***
    »Komische Sache«, meinte Phil. »Wohin mag diese Margy verschwunden sein?«
    »Vielleicht kauft sie sich nur einen Hut oder ist auf einen Sprung zum Friseur!«
    »Du unterschätzt den Lebensstil einer Gilbury. Wegen solcher Kleinigkeiten gehen die nicht außer Haus. Außerdem ist es ungewöhnlich, wie uns der Butler versicherte. Du darfst dich durch seine Ausdrucksweise nicht täuschen lassen, er ist vollkommen aus dem Häuschen — sich dezent auszudrücken, wie die Londoner Times, gehört nun mal zu seinem Beruf.«
    »Zugegeben, Phil! Aber wo sollen wir sie suchen?«
    Auf diese Frage wusste auch mein Freund keine Antwort.
    »Wahrscheinlich wird sie von selbst wieder auftauchen und der Familie Grüße von Irma oder Bess oder sonst einer Freundin bestellen!«
    Leider war dem nicht so. Gegen Abend rief uns der Konservenkönig an und eine Viertelstunde später Ed Gilbury höchstpersönlich. Er verlangte nicht mehr und nicht weniger, als dass wir ihm seine verschwundene Frau frei Haus abliefern sollten.
    Ich verbiss mir die Bemerkung, dass wir kein Kindergarten für verlaufene Millionärsfrauen seien, sondern riet ihm, sich zunächst an die Vermisstenabteilung der Stadtpolizei zu wenden. Der Krach, mit dem er den Hörer auf die Gabel warf, war eindeutig genug. Leider wurden wir dadurch das Problem nicht los. Es war zu vermuten, dass das Verschwinden Margy Gilburys mit unserem Fall zusammenhing.
    Ich nahm mit meinem Jaguar Kurs auf die 69. Straße. Bevor wir unsere Arbeit für heute beendeten, wollte ich mir noch die Berichte der Kollegen, die zur Überwachung der verschiedensten Leute eingesetzt waren, anhören.
    Im Rückenspiegel beobachtete ich den nachfolgenden Verkehr. Als ich in eine Seitenstraße einbog, bemerkte ich einen Chevrolet, der uns anscheinend verfolgte.
    »Das ist aber nicht der kürzeste Weg zum Federal Building!«, bemerkte Phil.
    »Du bist ein kluger Junge«, brummte ich. »Aber wenn du einen Blick in den Rückspiegel wirfst, weißt du auch, warum ich diesen Weg nehme.«
    Phil schaltete sofort.
    »Ach so!«
    Ich mäßigte mein Tempo, um den verfolgenden Wagen zum Überholen zu bewegen, aber sobald ich den Fuß vom Gaspedal nahm, tat der Verfolger das gleiche. Er musste inzwischen längst bemerkt haben, dass wir seine Absicht spitzbekommen hatten, doch der Chevrolet ließ sich nicht abschütteln.
    Ich verständigte mich kurz mit Phil und trat hart auf die Bremse. Der Jaguar ging mit der Vorderachse in die Knie.
    Eine Sekunde später sprangen wir auf die Straße und stürmten auf den Chevrolet zu. Seine vordere Stoßstange stand zwei Zoll vom Heck des Jaguars. Der Bursche schaltete blitzschnell. Gerade als ich zur Tür kam, ruckte der Wagen im Rückwärtsgang an. Das aber bekam ihm nicht gut. Nach etwa acht Yards krachte der Chevrolet in den Kühler eines nachfolgenden Wagens. Durch die auszischenden Dampfschwaden schrillte die Stimme des wütenden Fahrers.
    Noch einmal versuchte es der Bursche im Chevrolet, diesmal wieder nach vorne. Der Ausbruchsversuch misslang. Die hintere Stoßstange hatte sich bei dem Anprall so in der Karosserie des Wagens dahinter verhängt, dass er festgenagelt war.
    Und dann waren Phil und ich zur Stelle. Wir rissen an beiden Seiten die Türen auf und steckten unsere Pistolen in das Innere.
    »Kommen Sie‘raus!«, forderte ich den Fahrer auf.
    Phils Überraschung war größer als meine, und es machte mir Spaß, das festzustellen.
    Hinter dem Steuerrad krabbelte Johnnie Babuyan hervor, der Diener Arthur Gilburys.
    Mit dem Fatalismus seiner Rasse streckte er die Hände in die Luft. Ich wollte ihm gerade Handschellen anlegen, als der Fahrer des beschädigten Wagens auftauchte.
    »Wo ist dieser Idiot?«, brüllte er wütend.
    Noch bevor ich ihn zurückhalten konnte, stürzte er sich auf den Malaien. Der Hausboy rechnete sich eine Chance aus. Mit einem Tigersprung warf er sich auf den Mann und rannte ihn um. Phil, der in der Richtung stand, stürzte zu Boden. Mit ein paar Sätzen hatte ich Babuyan eingeholt. Vor uns sperrte die unvermeidliche Schar von Passanten die Straße. Wenn ich noch lange zögerte, konnte er mir im Gedränge entkommen. Mit einer gestreckten

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