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0347 - Tausend Dollar für ein Leben

0347 - Tausend Dollar für ein Leben

Titel: 0347 - Tausend Dollar für ein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend Dollar für ein Leben
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könnte wie ein Termitenmagen…Es steckt nur ein kleiner Trick dahinter. Und dem bin ich auf der Spur. Wenn ich meine Untersuchungen abgeschlossen habe, gibt es keinen Hunger mehr auf der Welt!«
    Er sprach mit einer verblüffenden Überzeugungskraft. Der Konservenkönig hatte seinen Bruder zwar als einen armen Irren hingestellt, doch nahm ich mir vor, unseren Nahrungsmittelchemiker auszufragen.
    »Verzeihen Sie«, fiel mir ein, »ich hatte vergessen, Ihnen zu dem Tod Ihres Bruders Clark mein Beileid auszusprechen. Darf ich das hiermit nachholen?«
    Ich reichte ihm die Hand, aber er drückte sie nur schlaff und kraftlos.
    »Er hat bekommen, was er verdient hat«, murmelte er dumpf. »Sie entschuldigen mich, ich habe zu tun! Meine Forschungen können nicht warten.«
    Wir hatten nichts dagegen einzuwenden. Die Atmosphäre des Hauses fiel mir sowieso auf die Nerven.
    ***
    Wir verließen den Privatgelehrten und seinen Boy und machten uns auf den Weg zur Residenz Ralph Gilburys. Auch hier waren, für den Nichteingeweihten unerkennbar, unsere Kollegen auf dem Posten.
    Auf unser Klingeln öffnete uns Mullins, der Butler. Er behandelte uns wie alte Bekannte.
    »Mr. Gilbury ist nicht zu Hause«, erklärte er. »Aber ich bin froh, dass Sie kommen, meine Herren! Gerade wollte ich die Polizei anrufen. Seit zwei Wochen passieren in diesem Haus die kuriosesten Dinge.«
    »Und was ist jetzt wieder los, Mullins?«
    Seine Züge waren nicht mehr so steif wie an jenem Abend, als wir Hinky Corse verhafteten.
    »Mrs. Gilbury, die Gattin von Mr. Gilbury jun. ist seit heute Morgen verschwunden!«
    »Wann hat sie das Haus verlassen?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht, Agent Cotton. Niemand hat sie dabei gesehen. Jedenfalls ist es gänzlich unmöglich, dass sie noch hier ist. Ich habe das ganze Haus von unten bis oben durchsuchen lassen.«
    »Doppelt genäht hält besser!«, schlug ich vor. »Wir könnten ja zusammen noch einmal sämtliche Räume untersuchen. Haben Sie den Gatten und den Schwiegervater benachrichtigt?«
    »Noch nicht«, gestand er. »Es ist nicht üblich, dass meine Herrschaft dem Personal mitteilt, wann sie ausgeht. Dazu besteht ja auch keine Veranlassung. Aber wir wissen trotzdem immer sehr genau…«
    Das war verständlich. Die Angestellten in einem solchen Hause wissen meist mehr, als ihren Arbeitgebern lieb ist. Sich Dienerschaft zu halten, ist zwar sehr bequem, aber auf der anderen Seite liefert man sich diesen Leuten mehr oder weniger aus.
    »Sie sind also der Ansicht, dass das Verschwinden von Mrs. Margy Gilbury nicht zu ihren sonstigen Lebensgewohnheiten passt?«
    »Keinesfalls, Agent Cotton. Ich bin sehr beunruhigt darüber, und es erleichtert mich, Sie hier zu wissen. Ihr Vorschlag, noch einmal nachzusehen, wird sicher die Billigung von Mr. Gilbury finden.«
    Wir durchforschten das Haus noch einmal von oben nach unten. Ich beobachtete aufmerksam das Personal, konnte aber nichts Auffallendes feststellen. Es gab eine Menge dienstbarer Geister im Hause, aber niemand machte sich in Wort oder Gebaren verdächtig.
    Ich versammelte die Verwandten Panay Babuyans in der Küche. Eine halbe Stunde lang fragte ich sie kreuz und quer aus. Diese Mühe hätte ich mir allerdings sparen können. Sie wussten zwar, dass Panay ermordet worden war, aber bei jeder weiteren Frage wichen sie mir aus. Sie verschanzten sich hinter einer Mauer von unverständlichen Argumenten, durch die nicht durchzudringen war.
    Wurde ich grob, stellten sie sich dumm und gaben mir indirekt zu verstehen, ich sei ein unhöflicher Barbar. Versuchte ich es auf die sanfte Tour, erklärten sie mit der devotesten Miene der Welt, sie hätten zwar den aufrichtigen Wunsch, mir zu helfen, aber leider wüssten sie nichts.
    Sie verstünden auch nicht, was ich mit meinen Fragen eigentlich wolle.
    Wir gaben auf. Wir konnten damit nicht unsere Zeit verplempern.
    Ich äußerte dem Butler gegenüber den Wunsch, noch einmal die privaten Zimmer der verschwundenen Margy Gilbury zu sehen. Er schritt wortlos voraus.
    Ein Damenschreibtisch aus Rosenholz, sicherlich aus Europa importiert, erregte meine Aufmerksamkeit. Ich hätte ihn liebend gern durchsucht, aber dazu würde Mullins nie seine Einwilligung hergegeben haben.
    Phil hob spielerisch die Schreibunterlage hoch. Darunter lag ein Briefumschlag.
    »Dieser Umschlag ist wichtig«, sagte Phil, nachdem er einen Blick darauf geworfen hatte. »Bitte sagen Sie Mr. Gilbury, dass ich ihn vorläufig an mich nehmen muss.«
    Ich bat

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