0348 - Er raubte 13 Kisten Gold
mischen.
Nach fünf Minuten war der vordere Teil von Bills Haaren entfärbt.
Die Haare schimmerten rotblond.
»Also, wer hat dir den Auftrag gegeben, Mr. Fisher zu ermorden?« fragte Phil.
»Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, antwortete Richmond.
»Von dem Mord in dem Taxi. Ein Mann mit rotblondem Haar saß hinter Mr. Fisher. Dieser Mann hat den tödlichen Schuß auf den CIC-Mann abgegeben. Und dieser Mann warst du. Drei rotblonde Haare wurden auf dem Anzug von Mr. Fisher gefunden. Die mikroskopische Untersuchung wird ergeben, daß es deine Haare waren. Außerdem haben wir die Prints verglichen. Es sind deine Fingerabdrücke, die in dem Taxi sichergestellt worden sind. Wer steuerte den Wagen?«
»Frankie«, sagte der überführte Mörder tonlos, »Cliff Frankie.«
»Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen Doc, wenn wir Bill Richmond ins Gefängnishospital überführen lassen. Das erscheint mir sicherer«, sagte Phil. »Ich darf Sie weiter bitten, das Lösungsmittel an unser Labor einzuschicken. Ich brauche es noch für weitere Untersuchungen. Und dich, Bill Richmond, habe ich pflichtgemäß darauf aufmerksam zu machen, daß alles, was du jetzt sagst oder tust, gegen dich verwendet werden kann.«
Der Gangster starrte meinen Freund an. Mit einem Satz war Bill Richmond auf den Beinen, sprang über das Bett und schoß wie eine Rakete zum Fenster, das nur angelehnt war.
G-man Fuchs warf sich Bill Richmond in den Weg. Nach kurzem Handgemenge war der Mörder überwältigt.
***
Durch einen defekten Lautsprecher wurde eine Maschine ausgerufen, die in wenigen Minuten starten sollte.
Am Schalter des Flughafens erfuhr ich, daß die Maschine aus New York noch nicht angekommen sei. Mir blieben fünf Minuten, um die Flugleitung von meiner Person und meinem Auftrag in Kenntnis zu setzen.
Dann jagte ich aufs Flugfeld. Hinten am Horizont tauchte eine Zweimotorige auf. Langsam senkte sie sich auf die holprige Rollbahn.
Ich hatte mir mein Konzept gemacht. In einem graugrünen Wagen, der von einem Flugplatzangestellten gesteuert wurde, fuhr ich bis an die Maschine. Die Passagiere setzten ihre Füße auf die Gangway und kamen herunter. Zum Schluß tauchte Pierre Gascon auf. Er trug einen kleinen Koffer in der Hand.
Pierre sah sich nicht um, sondern schloß sich der Gruppe an, die dem Ausgang zustrebte.
Langsam schlenderte ich neben dem Flughafenwagen, der Gepäck aufgenommen hatte, zurück. Die Gruppe ging gerade durch das schmale Tor. Die meisten gingen ins Restaurant.
Pierre Gascon drängte sich an den anderen Fluggästen vorbei. Er überquerte mit seinem Gepäckstück den Vorplatz. Bis zu den Taxis waren es gut 200 Yard. Ich blieb dem Gangster dicht auf den Fersen.
Gascon schaffte die Strecke ohne meine Hilfe. Er winkte einem Taxi und stieg ein. Ich pfiff durch die Zähne, enterte meinen geliehenen Wagen und hängte mich ans Schlußlicht des Taxis.
Natürlich hätte ich Gascon verhaften können, als er das Flugzeug verließ. In seinem Koffer hätte ich mindestens einen kleinen Barren Gold gefunden, und jeder Richter hätte einen Haftbefehl ausgestellt.
Aber ich wartete.
Denn Gascon mußte Kontakt aufnehmen. Ich brauchte mehr als einen Mann mit einem dicken Goldklumpen. Ich mußte herausfinden, wer der Boß des ganzen Unternehmens war und wo er steckte. Denn der Boß hatte die Goldbarren in Umlauf gebracht oder versteckt. Und kein anderer würde über die Beute etwas wissen, vermutete ich.
Also ließ ich Pierre zunächst ungeschoren und hängte mich an seine Fersen.
Das Taxi mahlte durch den Staub der Eingeborenen-Viertel. Ich hielt den Abstand. Hühner flatterten über den Weg. Arp Ende der Straße stand ein weißes Haus, ein riesiger Würfel ohne Dach. Vor diesem Haus hielt das Taxi. Pierre Gascon stieg mit seinem Koffer aus.
Ich sah, wie er den Mann entlohnte und wegschickte. Staubwolken wirbelten auf, als der Wagen an mir vorbeischaukelte. Es war eines jener alten Modelle, die in New York nur noch im Museum stehen.
Mir blieb nicht lange Zeit, derartige Betrachtungen anzustellen. Die Staubwolke, die das Taxi verursacht hatte, war noch nicht wieder abgeklärt, als eine zweite aufgewirbelt wurde. Ein Chevrolet Impala schoß an mir vorbei. Seine Bremsen quietschten. Die Staubschwaden senkten sich langsam. Deshalb sah ich nur noch den Hinterkopf von James Jules, der in das gleiche Haus stolperte. Hinter ihm her stelzten zwei Gorillas.
Ich wartete zwei Minuten. Dann verließ ich den Wagen und schlenderte zum
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