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0349 - Brücke der knöchernen Wächter

0349 - Brücke der knöchernen Wächter

Titel: 0349 - Brücke der knöchernen Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fenster lag viel zu hoch. Er hätte schon Stabhochspringer sein müssen, um es zu erreichen. Ihm blieb keine Chance. Er mußte sich seinem Schicksal ergeben. Wie das aussah, zeigte Claude Renard.
    Das offene Fenster wirkte auf Suko wie ein Hohn. Einige Nebelballen trieben auch in dessen Richtung und verschwanden. Es war nur mehr der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.
    Urplötzlich wurde Suko die Luft knapp. Er konnte nicht mehr durchatmen.
    Direkt vor sich sah er die wallende Wand und spürte, wie ihm allmählich übel wurde.
    Noch hielt er sich auf den Beinen, aber es würde ihm wie dem Franzosen ergehen, das Zittern war schon vorhanden.
    Die Beine wurden dem Inspektor weich. Er hatte Mühe, sich auf den Füßen zu halten. Suko war ein Mensch, der bis zuletzt aushielt und sich erst geschlagen gab, wenn es wirklich aussichtslos war.
    Er taumelte. Einmal tat er einen Schritt nach links, danach in die entgegengesetzte Richtung, und sein Oberkörper schwankte dabei wie ein Grashalm im Wind.
    Eine leichte Bewegung fiel ihm bereits schwer. So gelang es ihm kaum, den Kopf nach rechts zu drehen, das mußte er tun, denn von dort hatte er das typische Geräusch einer sich öffnenden Tür vernommen.
    Kam John?
    Suko streckte die Arme aus. Er wäre gern zur Tür hingelaufen, das war ihm leider nicht mehr möglich, denn seine Beine gaben einfach nach. Er fiel schwer auf die Knie, hob noch den Kopf und sah, daß es nicht John Sinclair war, der die Leichenhalle betreten hatte.
    Reiter erschienen in der Türöffnung.
    Schwarze, unheimliche Gestalten, eingehüllt in lange Mäntel, wobei die hochgeschobenen Kapuzen fast wie Vorhänge vor ihre Gesichter fielen und von ihnen so gut wie nichts zu erkennen war.
    Für einen Moment blieben die Reiter auf der Türschwelle, dann setzten sie ihre ebenfalls dunklen Tiere in Bewegung und ritten in den Raum hinein.
    Es blieb nicht bei den beiden. Suko sah, daß sich weitere hinter ihnen drängten. Sie zu zählen, gelang ihm nicht mehr, denn die Schatten der Bewußtlosigkeit rissen den Inspektor mit in die düstere Tiefe…
    ***
    Keine Spur von Suko, von dem Franzosen, auch nicht von der verwesten Leiche.
    Ich schaute in einen leeren Raum!
    Für einen Moment war ich so überrascht, daß ich mich nicht bewegte. Dann dachte ich an das Licht und erinnerte mich, wo sich ungefähr der Schalter befinden mußte.
    Ich fand ihn sehr schnell, drehte ihn herum, und tatsächlich glühten die Lampen an den Wänden auf.
    Endlich konnte ich etwas sehen!
    Mein Blick glitt durch die Leichenhalle. Daß die auf mich wartenden Personen nicht mehr da waren, wußte ich bereits. Was mich jetzt noch mißtrauisch machte, war der seltsame Geruch, der den großen Raum schwängerte.
    Es roch irgendwie beißend, und wenn ich einatmete hatte ich das Gefühl, daß meine Kehle schrumpfte. Sehr schnell kam ich zu der Überzeugung, daß man Suko und Claude mit irgendeinem Gas betäubt hatte, Wobei die letzten Reste des Zeugs noch vorhanden waren und auch mich behinderten.
    Sehr flach atmete ich, als ich mich in Bewegung setzte. Meine Blicke suchten jeden Winkel der Leichenkammer ab, und natürlich fiel mir die Öffnung im Boden auf.
    Dort hatte der Sarg gestanden.
    Ich ging hin, sah die Blumen, die traurig die Köpfe hängen ließen und schaute in die Öffnung hinein.
    Viel zu sehen gab es nicht. Und auch der Sarg war verschwunden.
    Aber unter der Öffnung befand sich der Beginn eines Stollens oder eines Ganges. Meiner Ansicht nach mußte er quer unter dem Friedhof herführen und würde irgendwo wieder ins Freie gelangen.
    Hatte man Suko, den Franzosen und auch die Leiche auf diesem Wege weggeschafft?
    So recht wollte ich es nicht glauben. Sie hätten auch durch die normale Tür verschwinden können, und zwar in der Zeit, als ich draußen noch gewartet hatte.
    Ich suchte nach Spuren.
    Auf dem glatten Marmorboden war nichts zu sehen, obwohl Pferdehufe Abdrücke hätten hinterlassen müssen. Hier war alles blank, so daß ich auf den Gedanken kam, es nicht mit echten, sondern mit Geisterreitern zu tun zu haben.
    Der Orient war und ist noch geheimnisvoll. Ich stand am Beginn eines solchen Rätsels und wollte es auflösen.
    Durch den Zug war die Luft besser geworden. Ich konnte wieder frei durchatmen. Ich wollte den Tunnel oder Gang nehmen, auch wenn es der gefährlichere Weg war, aber irgendwo mußte ich einfach anfangen. Auf dem Friedhof würde ich keine Spuren finden.
    Am Rand der Luke ging ich in die Hocke, streckte die

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