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0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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gelassen. Er warf mir plötzlich ein Kissen ins Gesicht und sprang durch das Fenster. Es kamen drei Beamte mit Hunden. Die werden ihn finden. Toole darf uns nicht entwischen. Übrigens, Toole war auch der Mann, der bei den Silos war. Er suchte die weggeworfene Waffe, als Mr. Murray das Lösegeld abliefern wollte.«
    Mr. Murray erklärte sich nach langem Hin und Her damit einverstanden, daß wir während seiner nächtlichen Fahrt ins Ungewisse wenigstens wieder Funkverbindung mit ihm hielten.
    Um auf etwaige Beobachter harmlos zu wirken, verließen Phil und ich schon gegen Nachmittag die Ranch. Wie trieben uns in Boulder herum. Da wir aus der entgegengesetzten Richtung wie Mr. Murray die Straße benutzten, mußte unsere Annäherung einen unverdächtigen Eindruck machen.
    Einige Kilometer außerhalb der Stadt stellte Phil sein Funksprechgerät ein. Nach mehreren vergeblichen Versuchen erhielten wir Verbindung mit Murray.
    Wir blieben auf Empfang, da wir darauf warten mußten, welche Anweisung der Hotelmillionär bekam. Er sollte die Nachricht an einem Zaunpfahl vorfinden, der allerdings ziemlich weit von der Ranch entfernt sein würde. Die Weidezäune begannen nämlich erst unterhalb der Hügel, auf denen die Gebäude errichtet waren.
    Plötzlich, schwollen die Störgeräusche an. Der Lautsprecher blubberte und krächzte in allen Tonarten. Wir stoppten unseren Wagen und lauschten angestrengt in das Gerät. In diesem Augenblick klangen leise, aber doch vernehmliche Worte an unser Ohr:
    »Kommen Sie, kommen Sie schnell! Ich bin… überfallen worden!«
    ***
    Die Stimme Mr. Murrays hörte sich so an, als ob er mit letzter Kraft spreche.
    Wir sahen uns beide nur kurz an. Dann startete Phil entschlossen den Wagen und stob wie ein Sturmwind die Straße entlang. Ich mußte mich krampfhaft festhalten, denn der hartgefederte Sportwagen bockte gehörig über die zahlreichen Schlaglöcher.
    Links von uns war ein Drahtzaun gezogen, dessen Pfähle nur so vorbeihuschten. Einmal schien es mir, als ob ich etwas Weißes daran entdeckt hätte. Aber schon hatten wir die Stelle längst hinter uns. Es blieb auch keine Zeit, sich darum zu kümmern.
    Was war mit dem Hotelmillionär geschehen? Man hatte ihn überfallen? Wollten die Kidnapper etwa das Geld rauben, ohne Dan dafür auszuliefem?
    Die 250 000 Dollar waren ihnen doch sicher! Sie brauchten nur einen Ort anzugeben, wo das Paket deponiert werden sollte und konnten es sich dann gemütlich abholen. Niemand vermochte sie daran zu hindern, wenn sie anschließend auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Die einzige Chance war unsere Anwesenheit.
    Aber durften wir jetzt offen eingreifen?
    Die Verbrecher hatten es sich eigens ausbedungen, daß die Polizei aus dem Spiel blieb. Wenn sie jedoch die Abmachungen brachen, wäre es eine unverzeihliche Dummheit von uns gewesen, tatenlos zuzusehen, wie sie ihr gemeines Werk vollendeten!
    Ich war aber gar nicht völlig davon überzeugt, daß es sich bei dem Überfall wirklich um die Kidnapper handelte. Es konnte ein ganz gewöhnlicher Anschlag auf Mr. Murray sein.
    Phil bremste, und wir spurteten zu dem Lincoln, der mit zersplitterter Windschutzscheibe und auch sonst einigermaßen verbogen in der Wiese stand. Hinter dem Steuerrad lehnte der Hotelmillionär, dem das Blut über die Schläfen tropfte.
    Während sich Phil noch um den Verunglückten bemühte, durchsuchte ich den Wagen. Das Dollarpaket, welches Mr. Murray dabeigehabt hatte, war weg.
    Ich sah mir die Umgebung an, soweit das im Schein der Autobeleuchtung möglich war.
    Der Lincoln stand genau unterhalb eines sehr steilen Straßenstücks und mußte ein verhältnismäßig schnelles Tempo gehabt haben. Die Zäune begannen erst später, so daß Murray zunächst nicht zu langsamem Fahren veranlaßt worden war.
    Wie aber konnte dann der Überfall erfolgt sein?
    Ich ging hinaus zur Straße, um die Sache näher zu untersuchen. Eine dunkle Linie schlängelte sich durch den Staub. Ich bückte mich und befühlte das Ding. Es handelte sich um ein fast fingerdickes Drahtseil, das gerissen war: Eine der gemeinsten Autofallen, die es gibt.
    Jetzt war das Rätsel gelöst. Der Täter hatte das Seil in Höhe der Windschutzscheibe über den Weg gespannt und den Hotelmillionär dagegenprallen lassen. Der Lincoln war in der Wiese gelandet, sein Fahrer war wehrlos, so daß er kinderleicht beraubt werden konnte.
    Während ich noch nachdenklich das Ende des Seiles in den Händen hielt, heulte nicht weit von mir weg ein

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